|
Schunke III. mit Narrenkappe |
Als
Schunke III. mich im Dezember letzten Jahres anrief und fragte, ob ich am 31. Januar bei ihm in Mainz auftreten wolle, ahnte ich noch nicht, was auf mich zukommen würde. Es hätte mir klar sein müssen, dass ein Poetry Slam in Mainz zu Beginn der närrischen Zeit anders sein würde. Und wie anders er war. Die sonst so feste Regel, frei von Kostümierung aufzutreten, wurde gewandelt in den Zwang sich kostümieren zu müssen. Das erfuhr ich jedoch erst später aus drittem Munde, als ich bereits zugesagt hatte, was ich jedoch gewiss dennoch getan hätte, selbst wenn ich es bereits aus erstem oder zweitem Mund erfahren hätte – je nachdem, welcher Mund der meine gewesen wäre. Ein Kostüm-Slam. Ausgerechnet mit mir, dem Karnevalsverweigerer. Gut, mit der Kostümierung habe ich als Theater-Mensch keine Probleme und somit auch keine, darin aufzutreten, allein an der Substanz mangelte es. Ich hatte kein Kostüm und keine Ahnung. Irgendwann, knapp zwei Wochen vor dem Slam kam mir dann die Idee: Ich bestelle mir ein Supermankostüm, was ich dann auch tat, und bringe meinen „Superman ist ein Blödmann!“-Text. Leider erhielt ich dann eine Woche vor dem Slam die Nachricht, dass das Kostüm nichts mit dem Text zu tun haben dürfe, doch auch hierfür fand ich eine Lösung, von der ich zum gegebenen Zeitpunkt berichten werde, um die Spannung meines Berichtes weiter am Siedepunkt zu halten.