Dienstag, 29. Dezember 2015

Glanzlichter #5: "Dann darfst du ja auch kein Gemüse vom Land essen, denn da könnte ja ein Tier drüber gelaufen sein!"

„Ach, du lebst vegan?“ – Glanzlichter der Reaktionen auf pflanzliche Ernährung
#5: "Dann darfst du ja auch kein Gemüse vom Land essen, denn da könnte ja ein Tier drüber gelaufen sein!"

„Ja, nun, okay, also …“ 

Manchmal fällt es mir schon schwer, Gespräche, die so beginnen, bis zum Ende durchzuhalten. In solchen Fällen, einfach nicht abwarten, sondern gleich Herrn Godwin bestätigen:

„Das ist wie mit den Nazis!“
„Wie? Was haben die denn damit zu tun?“
„Nichts! Das ist es ja!“ 

Es ist schwer, mit jemandem über eine ethische Entscheidung zu diskutieren, der den Kern der Sache bereits nicht verstanden hat oder verstehen will. Wer nicht versteht, dass vegane Ernährung so lange vegan ist, wie Veganer das Gemüse verzehren, ohne dass das über das Gemüse laufende Tier noch auf dem Gemüse befindlich ist, glaubt auch, dass Fleisch zu essen böse ist, weil Hitler kein Vegetarier war! Es ist völlig irrelevant, ob ein Tier über mein Essen gelaufen ist, es angeknabbert hat oder gar gierig angeschaut hat. Die Entscheidung vegan zu leben, geht einher mit Respekt vor anderen Lebewesen. Ich gönne es dem Käfer, dasselbe Salatblatt für gut befunden zu haben, und würde es jedem geneigten Lebewesen gönnen, frei zu leben und denselben Löwenzahn verzehrt zu haben, den ich mir vielleicht hätte pflücken wollen, um mein Mittagessen bunter zu machen. Von wenig Respekt zeugt es allerdings, fühlende Lebewesen dicht an dicht einzupferchen, sie mit Nahrung zu mästen, die ihrer natürlichen Nahrung fremd ist, und sie zu maximal zu versachlichen, um die Qual langer Transportwege in unmenschliche Tötungsfabriken mit dem Gewissen besser vereinbaren zu gönnen. Darum geht es bei der ethischen Entscheidung zu veganer Ernährung. Ganz allgemein gesprochen möchte ich, dass ich die Spuren, die ich in der Welt hinterlasse, mit meinem Gewissen vereinbar sind. Tierische Spuren auf meinem Gemüse sind es ganz gewiss.
 

Vierundvierzigster Schritt: Plastikgräber graben und grün frühstücken

Ein wenig wie das Abendmal - nur mit weniger Haaren
Letzten Monat war ich zum Grünen Frühstück ins „La Dolce Vita“ in der Friedberger Bismarckstraße eingeladen. Das Grüne Frühstück findet an jedem dritten Sonntag im Monat statt und freut sich auf jeden Frühstücksgast, der an grünen Themen interessiert ist. Die Gäste letzten Sonntags waren primär daran interessiert, was ich an Erfahrungen im Umgang mit Plastik zu berichten hatte. So durfte ich eine gute Stunde darüber erzählen, welche Schritte ich bislang auf meinem Weg zum plastik- und müll(be)frei(t)en Haushalt gehen könnte. Um kurz nach elf Uhr sprach ich das erste Wort, und mit anschließender Fragerunde wurden es über zwei Stunden, die wir uns bei unterschiedlichen Frühstücksspezialitäten austauschten. Ich bekam sogar ein veganes Frühstück, das gar nicht auf der Speisekarte stand. Das Grüne Frühstück war eine schöne Erfahrung, insbesondere da der Großteil der Besucher auch in der Lokalpolitik tätig war. So kamen viele Ansätze zur Diskussion, die weit über den Privathaushalt hinausgingen, aber dennoch nicht minder greifbar waren. Ich denke, das wird nicht meine letzte Teilnahme am Grünen Frühstück gewesen sein.


Ruhe in Frieden, Bioplastikfolie
Im Spätsommer hatte ich ein kleines Experiment gestartet. Ich wollte wissen, wie lange es dauert, bis eine kompostierbare Bio-Plastikfolie tatsächlich verrottet ist. Einige Lebensmittel werden inzwischen in diese Folien verpackt, die aus pflanzlicher Stärke hergestellt werden und laut Herstellerversprechen zu 100% kompostierbar sein sollen. Die Crux an der Sache ist jedoch, dass die Folien nicht in die Bio-Tonne dürfen. Dort würden sie in den Kompostieranlagen durch Scanner als Plastikfolien identifiziert und automatisch aussortiert. Die Müllentsorger empfehlen daher, die Bioplastikverpackungen (Achtung: Es gibt auch welche, die zwar nicht mineralölbasiert, aber auch nicht kompostier- und recyclebar sind, die tatsächlich in den Restmüll gehören) im Restmüll zu entsorgen. Hiermit ist der Sache jedoch nicht gedient, da die kompostierbare Folie damit der Müllverbrennung zugeführt wird. Eine Alternative ist, diese Folien in den Komposthaufen zu werfen oder, falls kein Komposthaufen vorhanden ist, sie im Garten zu vergraben. Das war mein Experiment, das ich – zugegebenermaßen - etwas aus den Augen verloren hatte. Deshalb vergräbt man Dinge ja auch für gewöhnlich. Jedenfalls ist die Folie nunmehr zersetzt. Der Hersteller sprach von sechs Wochen. Die sechs Wochen liegen deutlich innerhalb der drei Monate, die die Folie nun vergraben war. Es funktioniert also. Ich habe im Garten ein Bioplastikgrab. Es befindet sich zweite Reihe, links, direkt neben dem Grab für meine Holzzahnbürsten mit Bioplastikborsten.

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Mein Buch wird illustriert

Mit Norman Heiskel hat sich ein wunderbarer Illustrator in meinem Buchprojekt eingefunden. Ich freue mich sehr, dass er Fio ein Gesicht geben wird und meine Drachen nicht so aussehen müssen wie in meiner Handskizze. Ein schönes Weihnachtsgeschenk.


Heiligabend ganz klassisch: Bunter Kartoffelsalat mit Würstchen

Buntes Weihnachten in der Schüssel
Heiligabend war schon immer prädestiniert für einfache Gerichte. Immerhin versprechen die beiden folgenden Tage reichhaltige Menüs, und wer sich da am zweiten Tag nicht schon die Lust am Essen verderben will, weil schon der dritte Tag in Folge geschlemmt wird, hält es an Heiligabend einfach. Bei meinen Eltern gab es früher am Abend vor Weihnachten oft Pellkartoffeln mit Sahnehering und Hausmacher Wurst. Ein anderer Klassiker ist der Kartoffelsalat mit Würstchen. Der Salat war meist mit ordentlich Mayonnaise angemacht und die Würstchen waren meist Frankfurter - schließlich schreibe ich aus der Mitte Hessens und jedes andere Würstchen wäre einem Sakrileg gleichgekommen. Ich selbst habe später auch gerne Kartoffelsalat gemacht, häufig den jüdischen mit Gänseschmalz und dazu gab es Rindswürste, natürlich auch aus Frankfurt. Dies ist nun mein zweiter veganer Heiligabend, und natürlich halte ich an den Traditionen fest. Meine Freundin und ich haben uns für einen bunten Kartoffelsalat mit Tofu-WienernFrankfurtern entschieden. Der Kartoffelsalat sah so gut aus, ich musste ihn einfach fotografieren und teilen. Hier kommt er!

Kaum geschält, entpuppen sich die erdigen Kerlchen als bunte Genossen
Die Zubereitung ist denkbar einfach, denn wer möchte sich neben dem Geschenkeverpacken auch noch stundenlange Arbeit in der Küche aufhalsen? Diese Arbeit darf gerne an einem der Feiertage auf uns zukommen. Heute soll es schnell und einfach gehen, damit Zeit für die Familie bleibt. Auf geht's: Ein Kilogramm bunte Kartoffeln (bspw. Violetta, Heiderot o. ä.) mit Schale in reichlich Salzwasser kochen. Währenddessen 150 ml heiße Gemüsebrühe mit 6 EL Rapsöl und 2 EL Apfelessig Mischen. Eine Zwiebel kleinwürfeln, einen halben Bund Petersilie kleinschneiden und beides zur Gemüsebrühe geben. Sobald die Kartoffeln durch aber noch schnittfest sind, etwas abkühlen lassen und noch warm schälen. Zum Schluss kommen die in Scheiben geschnittenen warmen Kartoffeln in die warme Marinade, wo sie die Flüssigkeit und die Aromen aufnehmen können. Gut eine halbe Stunde ziehen lassen, und fertig ist das Heiligabendessen für Auge und Gaumen.

Bunte Scheiben :)
Zutaten:
1 kg bunte Kartoffeln
150 ml Gemüsebrühe
6 EL Rapsöl
2 EL Apfelessig
1 Zwiebel
1/2 Bund Petersilie

Dienstag, 22. Dezember 2015

Pastinaken Pommes meets Blauer Schwede

Aloha Freunde des veganen Genusses,

ich möchte euch hier mein erstes Gericht schmackhaft machen.

Es ist eines meiner Lieblings-Gerichte, da es so unglaublich einfach, wie lecker ist!
Ich bin gespannt auf euer Feedback. Und hier das Rezept zu...

*Pastinaken Pommes meets Blauer Schwede*

Zutaten:
300g Pastinaken
300g Kartoffeln (Sorte: Blauer Schwede)
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
Rosmarin
Thymian

Zubereitung:
Kartoffeln und Pastinaken schälen und in pommesähnliche Stücke schneiden. Dann die Kartoffeln und Pastinaken auf ein Backblech legen, mit dem Olivenöl bepinseln und mit salz und Pfeffer würzen. Zum Schluss noch mit Rosmarin und Thymian garnieren und bei 200 Grad im Backofen goldbraun backen.

Und fertig ist ein super tolles Gericht, bei dem einem richtig warm ums Herz werden kann.....


Enjoy