Donnerstag, 30. Januar 2014

Vierter Schritt: Deodorant und Ohrenstäbchen

Die ersten Kandidaten: Glas,
doch leider nichts für mich
Und wieder von der Küche zurück ins Badezimmer. Ich mache mich auf die Suche nach einer Alternative für mein Voll-Plastik-Deo. Und diese Suche ist lang. Und letztlich auch aussichtslos. Also denke ich mir, wenn schon plastikfrei offenbar nichts zu erwerben ist, dann zumindest weniger davon. Glaskörper mit Plastikroller und -deckel gibt es immerhin. Und wenn schon ein neues Deo, dann auch gleich eins ohne Aluminumsalze in der Zutatenliste. Immerhin gibt es Hinweise, dass Aluminum mit Alzheimer in Verbindung stehen könnte. Klar, ich esse für gewöhnlich kein Deo, aber beim Waschen gerät es ja schließlich ins Grundwasser, von dem aus es irgendwann über die Wasserleitung wieder zu mir zurück kommt und so auch in den Nahrungskreislauf gelangt und den bereits natürlich vorkommenden Aluminiumgehalt meiner Nahrung noch weiter erhöht. Zugegeben, es gibt auch andere Bewertungen, doch gehe ich gerne auf Nummer sicher, wenn es so einfach ist, und denke andererseits ganz persönlich, dass das Aluminium dort auch nichts zu suchen hat. Ich werde fündig. Das erste ist auf Basis von Totes-Meer-Salzen. Die erste Benutzung wird zum Traum eines jeden Beamten. Ich schwitze wie noch nie, ohne etwas dafür zu tun zu müssen. Leider rieche ich nach kurzer Zeit so, als sei Körperpflege für mich nur etwas, das anderen passiert. Das folgende Deo ist sogar von Ökotest mit "Sehr Gut" bewertet, und es hilft sogar ... so gar nicht! Schade. Ein Großteil aus Glas, doch was hilft's, wenn das Deo bei mir nicht wirkt .

Stimmt mich ganz und gar nicht
nachdenklich: Deocreme
Dann folgte ich dem Tipp einer Freundin und holte mir eine Deocreme. Ohne Werbung machen zu wollen: Wieder bei http://www.wolkenseife.de. Nur ein wenig davon auf die Fingerkuppe, unter den Armen verteilt, und es reicht bei mir für weit mehr als einen Tag. Ein Traum wird wahr: Ich komme ein ganzes Wochenende ohne Waschen aus, und kann so tun als ob. Der Nachteil: Die Dose ist aus Plastik, weil sich eine kleine Manufaktur kein Glas leisten kann, ohne ihre Wirtschaftlichkeit einzubüßen. Der Vorteil: Der Müll reduziert sich dennoch merklich, denn die Dose hält ewig. Ich nutze sie schon seit zwei Monaten, und sie ist noch immer halb voll. Und ich weiß, liebe Freundin und Lebensgefährtin, dass du sie zwischendurch mitbenutzt hast. Zwinker, zwinker.

Letztgenannter habe ich auch die nächste Einsparung an Plastikmüll zu verdanken*. Ich kaufe keine Ohrenstäbchen, auf Neusprech: Q-Tipps, mehr. Ein Stück Toilettenpapier über dem kleinen Finger tut die gleichen Dienste, und vermindert nochzudem die Verletzungsgefahr. Nicht, dass ich mich je bei der Ohrenreinigung verletzt hätte, doch es verhält sich wie bei Aluminium und der Alzheimergefahr. Man kann nie wissen.

* Es ist schön, sich nicht alleine auf diesem Weg zu wissen :-*

Sonntag, 19. Januar 2014

Dritter Schritt - Plastikbehälter, Brotboxen & Co.

Eine von vielen Schubladen
Der Verzicht auf PET-Flaschen ist ein guter Schritt. Immerhin sind die Lebensmittel dort sehr lange aufbewahrt, was auch bedeutet, dass der Übergang von Giftstoffen wie Weichmachern vergleichsweise groß ist. Größer jedenfalls als bei all den Plastikdosen, die sich zum kurzfristigen Aufbewahren von Resten oder von Aufschnitt in meinem Schrank befinden. Dennoch muss ich auch darauf einen Blick werfen. Für die Prüfung ist es nötig, mich zuerst mal mit den Recycling-Codes vertraut zu machen, die auf Wikipedia schnell zu finden sind. Die meisten Behälter in den Schubladen haben PE oder PP-Codes, sind also "nur" die Orks unter den Kunststoffen, um beim eingangs verwandten Tolkien-Thema zu bleiben. Ein Uruk-hai ist jedoch darunter: Ausgerechnet meine schöne dreiteilige Aufschnittbox hat den Code 7 - PC (Polycarbonat), vor dem der BUND in einer Broschüre wegen des Bishenol-A (BPA) eindringlich warnt. Weg damit aus der Küche. Schade eigentlich. War ein Geschenk zur Hochzeit. Aber die Frau ist ja auch weg. Ha, ha.
Ersatz habe ich bereits. Und was das Plastik angelangt auch: Es werden Edelstahlbrotboxen, Einmachgläser und Pressglasboxen für den Kühlschrank sein. Sukzessive werde ich alle Plastikbehältnisse gegen Glas, Keramik und Edelstahl ersetzen. Das ist jedoch auch eine Frage des Geldbeutels. Also nichts, was ich von heute auf morgen erledigen könnte. Schritt für Schritt eben. Wegwerfen kommt natürlich nicht in Frage. Künftig wird schlichtweg keine Nahrung mehr darin aufbewahrt.

Abschließend noch ein Wort an die Vielen aus meinem und dem Umfeld meines Freundeskreises, die sich in Facebook, über Mails und persönlich mit meinem Vorhaben auseinandergesetzt hatten: Danke für eure vielen motivierenden Worte, aber auch für die kritischen Stimmen. Natürlich bin ich mir im Klaren, dass ein vollständiger Plastikverzicht in der heutigen Zeit kaum mehr möglich ist. Das Netbook, auf dem ich schreibe, besteht größtenteils aus Plastik, mein Fernseher, mein Telefon. In diesem Blog zu schreiben, wäre ohne Plastik nicht möglich. Gleichwohl es möglich ist, das Wegwerfplastik zu reduzieren und das Plastik in Küche und Bad nahezu völlig zu entfernen. Das ist mein erstes Ziel, und wer weiß, Tastaturen gibt es ja schon in einer hölzernen Bambusschale, vielleicht geht es ja noch weiter.

Sonntag, 5. Januar 2014

Zweiter Schritt - Getränke

Getränkeflaschen aus PET von den Discountern sind günstig, leicht zu transportieren und geben satte 25
Wasser. Milch. Glas.
Cent Pfand, wodurch immerhin die Hälfte des Plastikmülls dem Recycling zugeführt wird (die andere Hälfte landet dennoch auf dem Müllberg). Soweit das Positive. Immerhin werden zwar keine
 Phthalate oder andere Weichmacher zur Herstellung benötigt, auch ist laut BfR kein Bisphenol A enthalten, doch dafür Antimon, Acetaldehyd und andere Stoffe, die von der Flasche in das Getränk und von dort aus in mich übergehen. Das süßliche Acetaldehyd schmecke ich sogar heraus. Vielleicht mag das ein Grund sein, weshalb viele Mineralwasservertreiber inzwischen stille Wasser mit Fruchtessenzen anbieten. Birne-Malve überdeckt den Acetaldehyd-Geschmack. Für mich kein gangbarer Weg mehr. Ab jetzt nur noch Wasser aus Glasflaschen. Und natürlich von Quellen in der Nähe. Was nutzt es, den Müllberg zu reduzieren, wenn ich für den Import meines Wassers aus dem japanischen Rokko-Gebirge den Abgas-Müll in der Luft vergrößere?

Ebenso günstig und leicht sind Milch und Säfte in Getränkekartons, für die es allerdings keinen Pfand gibt. Immerhin sind es dennoch 65%, die wiederverwertet werden. Das mag aber auch daran liegen, dass Getränke in Kartons eher zuhause konsumiert werden, wo der "Gelbe Sack" in greifbarer Nähe ist. PET-Flaschen werden augenscheinlich zu einem höheren Anteil unterwegs konsumiert, wo öffentliche Restmülleimer oder der Straßenrand als Entsorgungsmöglichkeiten näher liegen. Andere Quellen sprechen jedoch von 40% oder einer noch geringeren Recyclingquote. So oder so kommen neben dem Pappkarton leider mehrere Schichten Polyethylen und Aluminium zum Einsatz. Gerade Letztgenanntes ist bekanntlich aufgrund des hohen Energieaufwandes bei der Produktion ein Klimakiller, noch zudem Aluminiumionen aus dem Müll auch ins Grundwasser geraten und damit letztlich auch wieder im Nahrungskreislauf landen. Beides möchte ich weder in der Umwelt wissen, noch in meinem Körper haben. Von nun an nur noch Glasflaschen, was allerdings bedingt, dass ich meine Milch nicht mehr bevorraten kann. H-Milch in Flaschen habe ich nicht gefunden. Und ich werde mir wohl einen Entsafter zulegen müssen, denn meinen Orangen- und Gemüsesaft gibt es auch nicht in Glasflaschen.

Glas wird zu über 80% recycelt, und es gibt keine Stoffe in das Getränk ab. Das passt. Auch wenn gerade der Verzicht auf Getränkekartons etwas teurer sein mag, ist es mir das wert. Bestimmt hole ich die Mehrkosten wieder rein, sobald sich der Entsafter in 10 Jahren amortisiert hat. Und bis dahin trinke ich soviel selbst gemachten Möhren-Orangensaft bis ich platze.