Big Brother Mr. Red bei der Arbeit |
Im Geheimdienstgebäude, Abhörzentrale. Freitagnachmittag.
Ein Doppelbüro kurz vor der Teepause. Zwei Mitarbeiter vor ihren Abhör-Rechnern.
Mr. Red: „Hey, schau mal, der Typ von letzter Woche teilt
seiner Freundin wieder mit, dass er jetzt einkaufen gehen will.“
Mr. Blue:
„Wo denn? Facebook, Twitter, Xing, Linkedin, Tumblr, Pinterest …?
Mr. Blue: „Smartphone, ja? Sag schon, ich will auchmitlesen. Das ist der, der vorletzte Woche Ärger bekommen hatte, weil er
Rindersteaks mitbrachte, stimmt’s?“
Mr. Red: „Jap! Gleich geht die Diskussion wieder los. Das
wird ein Spaß. “
Mr. Blue: „Also, wo? Whatsapp, Line, KakaoTalk, Viber, Threema?“
Mr. Red: „Nö. Wir sind bei … Warte! Ha, ich schmeiß mich
weg. Er will gerne grillen. Gleich kracht‘s. Jeder zweite Freitag ist doch ihr
Veggie-Day!“
Mr. Blue: „Mensch, sag schon! Wo muss ich rein? Die
Email-Schnittstelle? SMS-Abfang-Service? Der Simultanverschrifter für Telefongespräche?“
Mr. Red: „Ha, ha, ha. Sie macht ihn gerade an und fragt, ob
ihm die Tiere egal seien.“
Mr. Blue: „Mensch, welchen Service nutzt du? Ich werde
wahnsinnig. Ich habe jetzt alle geöffnet. Mein Rechner schmiert gleich ab.“
Mr. Red: „Stopp! Warte, im Dekrypter läuft gerade der
Filteralarm auf. Die Schlüsselbegriffe „Bombe“, „Anschlag“ und „Hochhaus“ sind in
einer Nachricht gefallen.“
Mr. Blue: „Shit! Habe ihn offen. Ein Glück, dass der geheime
Quantengroßrechner Verschlüsselungen ohne Zeitverzögerung knackt. Ich lese vor:
War bis zum Anschlag voll, die Alte war echt Bombe, waren dann auf dem Dach vom
Hochhaus ... Ui, jetzt wird’s schmutzig.“
Vergessen
war das junge Paar und ihr Einkauf. Männer sind halt Männer. Auch, wenn es um
die nationale Sicherheit geht.
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