Freitag, 21. Februar 2014

Im Geheimdienstgebäude kurz vor der Teepause

Big Brother Mr. Red bei der Arbeit
Im Geheimdienstgebäude, Abhörzentrale. Freitagnachmittag. Ein Doppelbüro kurz vor der Teepause. Zwei Mitarbeiter vor ihren Abhör-Rechnern.

Mr. Red: „Hey, schau mal, der Typ von letzter Woche teilt seiner Freundin wieder mit, dass er jetzt einkaufen gehen will.“
Mr. Blue: „Wo denn? Facebook, Twitter, Xing, Linkedin, Tumblr, Pinterest …?
Mr. Red: „Ne, da nicht. Ha, ha! Sie will, dass er mehr Gemüse mitbringt. Jetzt wird’s lustig!“
Mr. Blue: „Smartphone, ja? Sag schon, ich will auchmitlesen. Das ist der, der vorletzte Woche Ärger bekommen hatte, weil er Rindersteaks mitbrachte, stimmt’s?“
Mr. Red: „Jap! Gleich geht die Diskussion wieder los. Das wird ein Spaß. “
Mr. Blue: „Also, wo? Whatsapp, Line, KakaoTalk, Viber, Threema?“
Mr. Red: „Nö. Wir sind bei … Warte! Ha, ich schmeiß mich weg. Er will gerne grillen. Gleich kracht‘s. Jeder zweite Freitag ist doch ihr Veggie-Day!“
Mr. Blue: „Mensch, sag schon! Wo muss ich rein? Die Email-Schnittstelle? SMS-Abfang-Service? Der Simultanverschrifter für Telefongespräche?“
Mr. Red: „Ha, ha, ha. Sie macht ihn gerade an und fragt, ob ihm die Tiere egal seien.“
Mr. Blue: „Mensch, welchen Service nutzt du? Ich werde wahnsinnig. Ich habe jetzt alle geöffnet. Mein Rechner schmiert gleich ab.“
Mr. Red: „Stopp! Warte, im Dekrypter läuft gerade der Filteralarm auf. Die Schlüsselbegriffe „Bombe“, „Anschlag“ und „Hochhaus“ sind in einer Nachricht gefallen.“
Mr. Blue: „Shit! Habe ihn offen. Ein Glück, dass der geheime Quantengroßrechner Verschlüsselungen ohne Zeitverzögerung knackt. Ich lese vor: War bis zum Anschlag voll, die Alte war echt Bombe, waren dann auf dem Dach vom Hochhaus ... Ui, jetzt wird’s schmutzig.“

Vergessen war das junge Paar und ihr Einkauf. Männer sind halt Männer. Auch, wenn es um die nationale Sicherheit geht.


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