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So sieht's mal aus! Hoffentlich überträgt sich der Earl Grey nicht auf den Earl Grey daneben! |
Ich bin baff, Tegut. Ihr habt doch tatsächlich geantwortet. Gerade einmal ein Monat musste vergehen, bis mir eine Antwort zuteil wurde. Bis Fulda ist es natürlich auch recht weit, und bis die E-Mail dann auch noch den Weg zu mir zurück gefunden hatte … Nun, sie ist da! Wie schön! Über 300 Wörter, habt ihr mir gewidmet. Ich werde als Kunde ernst genommen. Zwar beschäftigt sich ein Drittel der Wörter mit dem kompostierbaren Knotenbeutel, den ihr eingeführt habt, um es Kunden wie mir fortan zu ermöglichen, Gemüse mit gutem Gewissen nachhause transportieren zu können. Einem Knotenbeutel, den ich zwar nicht thematisiert hatte und auch nicht nutze, weil ich und jeder andere, der das möchte, mit geringstem Organisationsaufwand gar keinen Beutel bräuchte, um Gemüse zu kaufen. Aber es war schön, sich darüber auszutauschen, und es ist ja auch eine gute Sache. Ihr setzt euch mit mir und meinem Streben nach Nachhaltigkeit auseinander. 138 Wörter widmet ihr anschließend dem eigentlichen Thema:
Unnötigerweise einzeln in Plastik verpackten Teebeuteln. Zum einen sprecht ihr von Aroma und Frische, die nur der Plastikverpackung zu verdanken seien. Schön und gut, doch kann ich beim besten Willen keinen qualitativen Unterschied erkennen, bspw. zwischen dem Pfefferminztee von Meßmer und dem von Tegut. Natürlich habe ich keine Doppelblindstudie mit 50 Teilnehmern durchgeführt, die mein persönliches Empfinden stützen würde. Aber ich bin einfach mal so frei zu unterstellen, dass es weniger die Plastikverpackung ist, die einen aromatischen und frischen Tee ausmacht, sondern mehr die Qualität der Teeblätter und die Transportzeiten. Meßmer schafft das offensichtlich mit Papierverpackungen. Wenn ihr dann noch mit Stolz postuliert, dass durch die Plastikeinzelkuverts „nun verschiedene Teesorten unproblematisch zusammen in einem Aufbewahrungsgefäß gelagert werden“ können, frage ich mich, wie hoch der Anteil an Menschen ist, die sich die Mühe machen, alle Teebeutel in so hübsche Holzkästchen zu packen, die dann aber nicht mehr in einen üblichen Küchenschrank Platz finden. Aber, wie bereits geschrieben, ich habe das ja auch nicht empirisch erhoben, so dass ich mich nur fragen kann. Auch stelle ich in Frage, ob tatsächlich eine Aromaübertragung stattfinden würde. „Hey, mein Pfefferminztee schmeckt ja nach Erdbeer-Vanille!“ „Oh, tut mir leid. Liegt an den Papiereinzelkuverts. Das Aroma ist wohl übertragen worden. Aber, warte mal. Ich habe gar keinen Erdbeer-Vanille-Tee. Das ist doch Holunder-Rhabarber!“
Zu guter Letzt merkt ihr an, dass ja seit der letzten Überarbeitung auf die Plastikhülle um den Karton herum verzichtet würde. Das ist gut so. Und ein erster Schritt. Aber ich glaube, dass ihr damit nur einen Teil dessen erfüllt, was euer Kundenstamm wollen würde. Die Tegut-Kundenschaft denkt größtenteils nachhaltiger als andere Supermarktkunden – da bin ich mir auch ohne Studie sicher -, und seien wir ehrlich: Ich bin nicht derjenige, der Studien durchführen muss. Die Kundenbefragung liegt an euch, wenn ihr anbieten wollt, was die Tegut-Kundinnen und -Kunden wünschen. Ich weiß, dass ich nicht alleine mit meinem Anliegen bin, Plastikverpackungen zu reduzieren. Das weiß ich vor allem deshalb, weil ich bereits einige eurer Antwortmails auf Anfragen meiner Blogbesucher zugespielt bekam und ihr jedem den gleichen Text sendet. Das wiederum lässt mich vermuten, dass meine Anfrage nicht die erste in diesem Kontext war - obwohl es mich freilich stolz machen würde, einen Textbaustein in eurem Anfragenbearbeitungsprogramm generiert zu haben. Ich hoffe, dass nach dem nächsten Schritt papierne Einzelkuverts zum Einsatz kommen. Denn es ist mitnichten so, dass ein hochwertiger Tee nur in Kunststoff daher komme. Es ist ein einfacher Pfefferminztee, kein Heil-Tee. Da könnt ihr ruhig etwas entspannter sein, wenn es um die Verpackung geht. Also, vorwärts Tegut. Bis dahin trinke ich halt, Tee von Meßmer - den ich aber nach wie vor im Tegut-Markt kaufe, weil ihr eure Sache alles in allem gut macht! Und ihr, meine treuen Leserinnen und Leser, wendet euch gerne weiterhin per Email an Tegut, wenn ihr auch keine Plastikeinzelkuverts wollt (
info@tegut.com). Das geht schneller, als eine Kundenumfrage zu machen. Heute die Teebeutel, morgen der Plastikmüll im Ozean. Prost!
Ach, ja, noch eins zum Abschluss, in den nächsten Wochen wird mein Freund Dennis, der sich mit dem Thema Minimalismus auseinandersetzt, ein paar Gastbeiträge schreiben. Freut euch mit mir.
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