Sonntag, 14. Juni 2015

Ab jetzt wird vegan gebloggt // Veganes Veranstaltungscatering: Brezeln mit veganer Sour Creme

Food-Blogging von leeren Tellern?
Vor einem dreiviertel Jahr hatte ich diesen Blog aufgesetzt und zwar in der ehrlichen Absicht, ein Vegan-Food-Blogger zu werden. Das ist eine tolle Sache für jemanden, der gerne vegan kocht und gerne fotografiert. Nun bin ich jedoch jemand, der gerne vegan kocht und gerne vegan isst. Das ist auch eine tolle Sache. Nur esse ich leider zumeist schneller als ich fotografieren kann. Das ist keine so tolle Sache. Zumindest nicht für den Blog. Mir schmeckt’s ja dennoch. Obwohl ich also das Food-Bloggen aufgrund des signifikanten Geschwindigkeitsnachteils meiner fotografischen Fähigkeiten gegenüber meinen erworbenen Nahrungsmittelaufnahmekompetenzen aufzugeben gezwungen war, möchte ich meine ursprüngliche Absicht, etwas modifiziert, dennoch weiterverfolgen. In meinem Kopf schwirren einfach zu viele Gedanken zum Thema vegane Ernährung und vegane Lebensweise, als das ich sie für mich behalten könnte. Veganes Mitteilungsbedürfnis trifft ehemaligen Food-Blog. Heraus kommt: Mein-Veganer-Alltagsgedanken-und-wenn-ich-schneller-fotografiere-als-esse-auch-Food-Blog.

Und hier geht’s auch schon mit dem ersten Non-Food-Eintrag los (wie im plasic-diary werden es wohl zwei pro Monat werden): Gestern Abend hatte ich mal wieder eine Veranstaltung. Dieses Mal jedoch inklusive Catering. Aus den Veranstaltungen, die wir seit drei Jahren im Alten Hallenbad organisieren, weiß ich: Brezeln gehen immer! Also habe ich Brezeln geholt. Natürlich habe ich mich vorher erkundigt, ob sie vegan sind. Zumeist sind sie es ja, und auch in diesem Fall waren sie es. Ich persönlich mag Brezeln am liebsten mit Dip, und natürlich musste da ein veganer her. Ich wurde, nach ein wenig Recherche, auf http://www.kochtrotz.de fündig. Anfangs erschrak ich über den Domainnamen, aber der leckereDip, den ich mithilfe des dortigen Rezeptes anbieten konnte, überzeugte mich rasch, dass das „t“ zur zweiten und nicht zur ersten Worthälfte gehört.
Kein Dip (war auch schneller gegessen als
fotografiert), aber auch vegan: Die
Herren-Eszet-Schnitte im Brötchen :)
Als Dip für 40 Brezeln hatte ich 500 g Cashews über Nacht eingeweicht, dann mit 320 ml Wasser, dem Saft von drei Zitronen, 4 EL Apfelessig und einem knappen Teelöffel Salz auf höchster Stufe in den Blender gegeben. Die 3 PS haben binnen zwei Minuten eine cremige und homogene Masse daraus gezaubert. Zum Schluss kamen noch vier gepresste Knoblauchzehen rein, die ich den Mixer ein paar Sekunden lang auf kleinster Stufe damit vermengen lies. Bis zur Veranstaltung waren noch gut drei Stunden Zeit, so dass der Dip im Kühlschrank noch etwas fester werden konnte. Heraus kam ein leckerer, cremiger Dip mit leicht säuerlicher Note. Absolut zu Recht mit Sour Creme betitelt. Alle waren begeistert: Veganer (Natürlich! Obwohl die Zeiten zum Glück lange vorbei sind, in denen man als Veganer alles aß, ganz gleich ob es schmeckte; Hauptsache, es leidet kein Tier. Das hatte früher was von veganer Passionsgeschichte: Veganer litten beim Essen anstelle der Tiere vor dem Gegessenwerden. Wer, wie ich, in den 90ern Vegetarier war, weiß, von was ich rede), Vegetarier, Flexitarier, Omnivore, Rohköstler und wer noch alles im Publikum und auf der Bühne gewesen sein mag. Rein statistisch müssen auch ein paar glückliche Laktoseunverträgliche dabei gewesen sein. Fazit: Lecker und vegan ist eine Kombination, die auch Nicht-Veganer überzeugen kann. Bye, bye, 90th!

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