Donnerstag, 29. Dezember 2016

Einundsechzigster Schritt: Den Weg zum Fluss wählen?


Waschmaschine kaufen oder an der Stelle auf die Waage wagen?
Brauche ich eine Waschmaschine?, war die Frage, die ich mir beim Einzug in die neue Wohnung gestellt hatte. Einerseits wollte ich mir den Platz in meinem ohne Waschmaschine großen und mit Waschmaschine kleinen Badezimmer frei halten. Andererseits wollte ich mir ein Gerät, dass in meinem Single-Haushalt nur einmal die Woche zum Einsatz käme, nicht anschaffen. Die Ressourcen für die Produktion einer solchen Maschine einzusparen, war mein Kernziel, aber wie so oft ein weiteres Ziel, mir die Frage zu beantworten: Geht das überhaupt?
Ressourcensparend wäre auch die Anschaffung eines gebrauchten Gerätes gewesen, weshalb ich zunächst darüber nachgedacht hatte. Letztlich kam die Aussicht, eine schwere Waschmaschine durch drei Stockwerke Altbauwohnung zu tragen, als nicht sehr kaufentscheidungsförderliches Argument hinzu. Was wären meine Alternativen? Die Usa ist nah, doch mit dem Waschbrett zum Fluss zu traben, hätte vermutlich ein klein wenig spleenig wirken können. Zum Glück hat Friedberg auch einen Waschsalon. 3,50 Euro pro Waschgang zzgl.Waschpulver klangen gut. Eine mittelpreisige Waschmaschine kostet ca. 350,00 Euro. Die Anschaffung hätte sich damit schon nach eineinhalb Jahren  amortisiert - bei einem Gebrauchtgerät noch früher -, was den Gang zum Waschsalon in meinen Augen unattraktiv machte. Die Anschaffung erschien fast sinnvoll, insbesondere in Anbetracht des Umstandes, dass ich durch die Nutzung einer Mietmaschine zum Verschleiß beitragen und damit die Zeit zur Neuanschaffung auch verkürzen würde. Theoretisch blieben nur noch die einmalige Schlepperei nach oben und das Zustellen meines Badezimmers als Argument. Praktisch blieb jedoch - der monetären Grundlage zum Trotz - der Unwillen, eine Maschine, die 6/7 der Woche ungenutzt herum stünde, anzuschaffen, unvermindert. Letztlich entschied ich mich dazu, weder zu kaufen, noch in den Waschsalon zu gehen, sondern künftig Freunde mit Waschmaschine zum Frühstück zu besuchen.

Über sechs Wochen sind seit dieser Entscheidung vergangen. In diesen sechs Wochen habe ich mich einmal zum Frühstück bei Freunden eingeladen und zum Ausgleich Brötchen mitgebracht. Ein zweites Mal lud ich mich bei meinen Eltern zum Mittagessen ein. Dieses Wochenende steht das dritte Fremdwaschen an: Jahresendwäschewaschfrühstück! Interessanterweise hat, keine Maschine im eigenen Haushalt stehen zu haben, dazu geführt, dass sich die Zeitintervalle zwischen zwei Wäschen verdoppelt haben. Ich prüfe viel gewissenhafter, ob ein Kleidungsstück tatsächlich schon gewaschen werden muss. Die Verfühung, sich sagen zu können: "Ach, das wasche ich einfach mit, damit die Maschine voll wird", fehlt zudem. Auch unter minimalistischen Aspekten war es eine gute Wahl, mich gegen eine Waschmaschine auszusprechen. Ein Gerät, das nicht existiert, kann nicht kaputt gehen, muss nicht gepflegt und nicht ersetzt werden. Das entstresst und bringt Zeit, in guter Gesellschaft zu frühstücken und zu Mittag zu essen. Alles in allem, war es die richtige Entscheidung. Meine Freunde und ich treffen uns regelmäßiger, auch die Waschmaschinen meiner Freunde werden effizienter genutzt und durch die geringeren Intervalle ist ein überraschender Umweltschutzeffekt eingetreten. Zuletzt ist das Entscheidendste jedoch: Die Kosten meiner Freunde für Backwaren haben sich reduziert, berichten sie immer wieder ganz stolz und wollen unbedingt, dass ich den Modus beibehalte.

Freitag, 23. Dezember 2016

Fionrirs Reise - Feinschliff am Text


Vier Lektorate durchliefst du schon, mein Fio, und jetzt schleife auch ich noch an dir herum. Doch keine Angst, es ist nur der Feinschliff. Zwischen den Jahren darfst du zum Verlag :)

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Sechzigster Schritt: Einfach mal abschalten

Seit sechs Wochen der sauberste Tiefkühler meines Lebens
In einem Minimalismusforum las ich den Satz: „Seit wann ist Geiz ein Synonym für Minimalismus?“ Es war die Antwort auf die Feststellung, dass der Verzicht auf die Nutzung eines Kühlschranks Strom spart. Ich denke, Geiz und Minimalismus schließen sich aus. Zumindest dann, wenn Minimalismus als Lebenseinstellung definiert wird, und diese Lebenseinstellung zum Inhalt hat, Besitz und Konsum so klein wie nötig zu halten, um sich und die Umwelt zu entlasten.
Geiz als Anlass für eine Konsumreduktion würde den dem Äußeren nach entstehenden Minimalismus den Bedürfnissen und Zwängen einer Charaktereigenschaft unterwerfen. Eine Lebenseinstellung setzt jedoch voraus, sich frei entscheiden zu können. Zu sparen, in diesem Fall das Geld für Strom, ist eine Begleiterscheinung, aber, ganz im Gegensatz zur geiz-induzierten Konsumeinschränkung, nicht Motivation des Minimalismus. Diese Begleiterscheinung ist allerdings durchaus nicht nebensächlich, da nach ausreichender Reduktion der Hauptkostenverursacher in der Lebensführung durchaus mehr Optionen der Freizeitgestaltung entstehen, was den persönlichen Nutzen der konsum- und besitzreduzierten einfachen Lebensführung steigert. Strom zu sparen, stellt eine Einschränkung im Konsum dar, entlastet die Umwelt und ist daher unstrittig, gemäß der Eingangsdefinition, minimalistisch.
Die Antwort auf die Eingangsfrage ist also schlichtweg: Geiz kann kein Synonym für Minimalismus sein. Geld zu sparen - als Nebeneffekt der einfachen Lebensführung -, ist ein erwünschter Nebeneffekt. Strom zu sparen, ist mit der richtigen Motivation eine Option des Minimalismus.

Seit sechs Wochen zieren mein CD-Spieler und vier Würfel
die Stelle, auf der der Flatscreen Platz gefunden hätte. Sie
sind gefallen ... die Würfel!
Und nach diesem kleinen pseudo-wissenschaftlichen Exkurs sind wir auch schon beim Thema: Ich habe schon wieder Strom und Geld gespart! Spaß beiseite. Vor einem halben Jahr war ich abends müde von der Arbeit nachhause gekommen. Was ich tat, war das, was vermutlich in hunderttausenden von Haushalten abendlich passiert. Reflexartig setzte ich mich nach dem Abendessen vor den Fernseher, um mich davor bis ein Uhr wach zu halten. Völlig übermüdet machte ich mir am nächsten Morgen Gedanken, was schief gelaufen war. Der Körper sagte mir: „Ich bin müde!“ Was ich daraus schloss, war: „Bitte unterhalte mich mit etwas, das mich nicht anstrengt!“, wobei die eigentliche Message doch war: „Bitte lege mich schlafen!“
Warum habe ich meinen Körper missverstanden? Ich befürchte, die Antwort heißt Gewohnheit und fehlendes Hinterfragen. Der Alltag lässt viele Gewohnheiten entstehen. Gewohnheiten geben dem Tag Struktur und vereinfachen ihn. Ich komme von der Arbeit nachhause, esse zu Abend und setzte mich vor den Fernseher. Manche Gewohnheit ist jedoch zu hinterfragen. Ist es sinnvoll nach der Arbeit zu Abend zu essen? Gewiss. Ist es sinnvoll, sich nach dem Essen vor den Fernseher zu setzen? Möglich. Vielleicht habe ich einen Film oder eine Serie vor zu schauen, die mich unterhält. Vielleicht habe ich eine Dokumentation vor zu schauen, die mich bereichert. Ist es sinnvoll, sich auch ohne ein Ziel vor den Fernseher zu setzen? Möglicherweise nicht. Oder sich vor den Fernseher zu setzen, obwohl ich müde bin? Ganz sicher nicht. Nach diesem Tag habe ich entschlossen, TV-Asket zu werden, und nur noch fern zu schauen, wenn ich tatsächlich Lust darauf habe. Bis Anfang November kam diese Lust nur ein einziges Mal: Ich brauchte eine Beschäftigung, während ich die Wäsche von drei Wochen bügeln musste. Ohne Liam Neesons Unterstützung wäre ich wahnsinnig geworden.
Mitte November habe ich meinen Fernseher verschenkt und es damit Dennis gleich getan. Im Ergebnis bin ich wesentlich kreativer und produktiver als je zuvor, ich nutze die Zeit mit anderen Menschen viel intensiver, ich habe mehr Achtsamkeit meinem Körper gegenüber entwickelt und - das ist das Wichtigste, aber auch das Allerwichtigste - die Geldersparnis für den durch Blueray-Player, Fernseher und Kabelreceiver nicht mehr verbrauchten Strom investiere ich in eine Wäscherei mit Bügelservice.

Donnerstag, 15. Dezember 2016

ReSlam the QKaff in Mainz



Liebes Kulturcafé Campus Uni Mainz, dein ReSlam the Qkaff - Poetry Slam ließ mich spannende drei Texte vor einem tollen Publikum lesen. Danke, Schunke III., für eine inspirierte Moderation und hübsche Weihnachtspäckchen für alle Künstler :)
Und natürlich dir, Zwergriese, für den großartigen Schnappschuss!


Montag, 12. Dezember 2016

Mathilde liest! in Darmstadt


Liebes Mathilde liest, dein Mathilde liest! Besinnlichkeits-Spezial war wundervoll. Auch, weil ich endlich mal wieder Zugabetexte vom Smartphone ablesen durfte :)
Danke für den schönen Abend!

Freitag, 2. Dezember 2016

Where The Wild Words Are in Wiesbaden


Lieber Poetry Slam Wiesbaden, hübsch war es wieder. Wieder durfte ich als Erster starten. Wie die letzten vier mal auch, nun wieder beim Where the Wild Words Are. am letzten Mittwoch. Ich mag Traditionen :-

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