Samstag, 28. Mai 2011

Abschied am Morgen

Halb fünf am Morgen
und dein Wecker geht
wie gerne würd ich borgen
nur ein paar Minuten, bis mein Herz aufsteht

und diese warme Lücke lässt
in einem zu groß gewordnen Bett.
Wie ein leeres Vogelnest,
ein in weiter Fern gezwitschertes Sonett.

Ich brühe einen Kaffee auf,
wir sitzen kurz zusammen,
dann nimmt es seinen Lauf,
und mein Liebling zieht von dannen.

An der warmen Stelle, wo du lagst,
schmiege ich mich ein
und träume, wie du lächelnd sagst:
"Wie schön kann doch ein Kuss aus Kaffee sein!"



5 Kommentare:

  1. Alltagslyrik bringt es manchmal einfach nicht.
    Das ist nicht(!) so ein Fall. Realismus und Reime kommen hier gut zusammen.

    Die Situation ist ähnlich sehr vertraut.

    AntwortenLöschen
  2. Ah. Vor allem das Vogelnest scheint mir auf merkwürdige Art vertraut. ;)

    AntwortenLöschen
  3. Nach deinem ersten Satz, lieber Jay, war ich erst mal erschrocken ;-)

    Nach dem Weiterlesen war ich jedoch beruhigt, zufrieden sogar. Danke. Freut mich, dass ich eine Wiedererkennung erreichen konnte.

    Selbst wenn es sich nur auf die Vogelnester bezieht, gute Frau Meise :-))

    AntwortenLöschen
  4. Auch wenn ich keinen Kaffee mag, die Situation ist sehr vertraut - des Liebsten Wecker geht mitunter schon gehen 4 ;)
    Schön.

    AntwortenLöschen
  5. Es war ein herrlicher Indian Pearl Mountain Waldkaffee, traditionell aufgebrüht in einer French Press mit einem Schuss frischer Milch. Das ist kein Kaffee, das ist ein Kuss ... auch wenn es im Gedicht dann doch mehr um meine Lippen ging ;-)

    AntwortenLöschen