Dienstag, 28. März 2017

Fast geschafft

Nur wenige wissen es, aber das Wort „Fastenzeit“ kam zu seinem Namen, als die ersten Asketen nur einen Tag vor Ende der Zeit feststellen mussten, dass sie es fast geschafft hätten durchzuhalten. Aber dann stellte sich dieser Feigenbaum mit seinen süßen Früchten in den Weg. Mein Feigenbaum ist das Regal im Reformhaus, in dem die Schokoladentafeln präsentiert werden. Ich faste dennoch. Aber keine Nahrung. Der Schokolade wegen. Ich faste - wer hätte es erahnt? - Plastik. Das mache ich nun schon einige Jahre, und einen Monat keine Ausnahmen zuzulassen, hatte bislang stets dazu geführt, Alternativen zu plastikverpackten Artikeln zu finden. Die Not des selbst auferlegten Verzichts macht eben erfinderisch.
Die Bahai haben ihre Fastenzeit vor acht Tagen beendet, die christliche Fastenzeit endet am 15. April und Ramadan beginnt am 27. Mai. Der erste April, an dem ich zu fasten beginnen werde, ist fast die Mitte - und in diesem Fall kein Scherz -, aber vor allem der Tag, an dem meine Teilnahme an „Das Experiment Gelber Sack“ startet. Die Initiative war letztes Jahr unter den Finalisten bei der Europäischen Woche der Abfallvermeidung und hat zum Ziel, Menschen anzuregen, über ihr Konsumverhalten nachzudenken. Und zwar nicht nur zwischen Sonnenauf- und untergang, sondern durchgängig und zwar einen ganzen Monat lang, denn ein Monat ist eine sehr gut gewählte Zeitspanne. Die Lernpsychologie hat herausgefunden, dass sich alles in uns verfestigt, was wir mindestens drei Wochen gemacht haben. Es geht in uns über, und was kann schöner sein, als etwas Sinnvolles zu verinnerlichen. Wir kennen das! Wer drei Wochen lang täglich eine Tafel Schokolade isst, wird sehr wahrscheinlich eineinhalb Kilogramm Körperfett aufgebaut und verinnerlicht haben, dass er oder sie um dieses Regal im Supermarkt einen Bogen machen sollte. Ich beginne also in vier Tagen für einen vollen Monat komplett auf Plastikverpackungen zu verzichten.
„Der Arnold“, mag jetzt die eine oder der andere ausrufen, „der lebt doch eh fast plastikfrei!“ Recht hätte die- oder derjenige. Das wäre wie auf Fertigessen aus Dosen zu verzichten, obwohl man gar keinen Dosenöffner hat. Und weil das eben zu wenig Fastenbemühung wäre, verzichte ich zusätzlich auf Einweg-Gläser und -Flaschen und versuche meinen Haushaltsmüll ganz allgemein zu reduzieren. Das wird spannend. Bislang hatte ich fast alles, das ich vor Jahren noch von Plastik ummantelt eingekauft hatte, in Glas erwerben können. Das ist kein Verzicht, und ohne Verzicht ist es kein Fasten. Das bedeutet, dass ich vieles selbst machen werde. Die Herausforderung wird sein, mich mit den Konservierungsmethoden meiner Großeltern zu beschäftigen. Zwei Gläser Brotaufstrich wandern wöchentlich in meinen Magen. Nur ein Glas zuzubereiten, stünde in keinem guten Zeit-Nutzen-Verhältnis, und die Ökobilanz möchte ich gar nicht errechnen. Also sollten es ein paar mehr sein, und die wollen haltbar gemacht. Einwecken klingt gut.
Mag jemand mit mir Plastiksparen? Wir wären eine Sparergemeinschaft, und das Beste ist: Bereits mit dem ersten Ersparten gibt es Zinsen, die unmittelbar in die Umwelt investiert sind. Toll, oder? Wer mitmachen möchte, kann gerne Kommentare im Blog hinterlassen. Ich werde im April täglich vom Fasten berichten.
Zum Ende zurück zur Schokolade. Auf der Berger Straße in Frankfurt befindet sich das gramm.genau.  Dort soll es Bruchschokolade lose zu kaufen geben. Ich freue mich auf eineinhalb Kilo lehrreiche plastikfreie Fastenerfahrung.

Achtundsechzigster Schritt: Am #ExperimentGelberSack2017 teilnehmen

Mein häusliches Mülldepot für 30 Tage
Samstag beginnt meine Teilnahme an "Das Experiment Gelber Sack". Vom ersten April an werde ich 30 Tage lang jeden Plastikmüll zu vermeiden versuchen. Ich bin gespannt, wie weit ich komme. Gefühlt habe ich bereits jetzt so gut wie keinen Plastikmüll. Ich bin mir jedoch sicher, dass sich viel mehr einschleicht, als ich vermute. Zusätzlich werde ich auch auf Einwegglas verzichten und meinen Papier-, Kompost- und Restmüll so weit wie möglich zu reduzieren versuchen. Meinen Müll werde ich anschaulich an der auf dem Bild sichtbaren Stelle sammeln. Bitte seht es mir nach, dass ich meinen Kompostmüll nicht an dieser Stelle sammeln werde. Es steht zu befürchten, dass sich dann nämlich deutlich mehr dort sammeln wird, als ich deponiert haben werde, und das meiste davon wird Augen und Extremitäten haben.

Falls jemand mitmachen möchte und sich 30 Tage lang am Plastikfasten beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen, das zu tun. Ihr könnt gerne eure eigenen Erfahrungen hier im Kommentarfeld hinterlassen: Täglich, wöchentlich, sporadisch, ganz wie ihr wollt. Ich werde jeden Tag Updates im Blog und parallel auf Facebook veröffentlichen.  Ich freue mich auf das gemeinsame Fasten!

Weiteres zum Thema findet sich in meiner Kolumne bei der Wetterauer Zeitung: Arnold hält nach

Montag, 27. März 2017

Erste Lesung aus "Fionrirs Reise" nach der Buchpremiere

Lesung zum Ostermarkt in Echzell
Das war eine sehr schöne Lesung aus "Fionrirs Reise" gestern beim Ostermarkt in Echzell.
Danke an die vielen aufmerksamen und gespannten ZuhörerInnen :)

Die nächste Lesung ist am 8. April zur Ernst-Ludwig-Buchmesse in Bad Nauheim.

Dienstag, 14. März 2017

Unter Strom

Nach meinen Hobbies wurde ich einmal gefragt. „Energiesparen“, war meine Antwort, und das war kein Scherz. Es macht mir tatsächlich Spaß, nach immer neuen Optimierungsmöglichkeiten zu suchen. Während der Hobbyschwimmer am Ende seiner Bahn auf die Stoppuhr schaut und vor Freude ins Wasser schlägt, schaue ich am Monatsende auf den Stromzähler und schlage, na ja, um ehrlich zu sein, schlage ich nirgendwo hin, aber ich freue mich nicht weniger, wenn ich meinen Verbrauch erneut reduzieren konnte.
In meinem Wohnzimmer leuchten seit Dezember LED-Lampen mit drei Watt und zwar nur noch vier anstelle der sechs herkömmlichen 25-Watt-Lampen, die zuvor dort leuchteten und ich natürlich nicht weggeworfen habe. Sie sind noch immer in meinem Kronleuchter, nur eben ausgedreht, und warten gemeinsam mit den LED-Lampen auf die Gelegenheit, den Raum in die Helligkeit einer Supernova zu tauchen. Wer weiß, vielleicht lerne ich einmal eine nette Astronomin oder gar eine Astronautin kennen, die es zu beeindrucken gilt.
Alle anderen Geräte habe ich an Steckerleisten angeschlossen und schalte sie aus, wenn ich sie nicht nutze. Das spart den Bereitschaftsstrom, der in Summe schon mal 50 Euro im Jahr ausmachen kann. Auch permanent in Betrieb befindliche Geräte habe ich ausgeschaltet. Die unvorstellbarste Entwicklung: Ich habe den Stecker des Kühlschranks gezogen. Warum? Unmittelbar vor meiner Küche habe ich ein Fenster, das zum Balkon führt. Dort steht nun eine Kühlbox, und ich nutze den größten Kühlschrank der Welt. Für März bis Oktober habe ich mir bereits eine stromfreie Alternative geschaffen. Mit zwei unterschiedlich großen Tonkrügen, die mir als überdimensionierter „Sektkühler“ dienen werden. Ich hoffe, es funktioniert. Und wenn nicht? Nun, dann schalte ich den Kühlschrank eben ein halbes Jahr lang wieder an, bis der Spätherbst erneut Kühlschranktemperaturen bietet.
Genauso mache ich es auch mit meinem W-LAN-Router. Nur halt im Tages- und nicht im Jahreslauf. Erst spät habe ich realisiert, dass ich nachts kein Internet benötige. Vielleicht hatte ich unterbewusst die Befürchtung, ich könne mitten in der Nacht aus einem Traum erwachen und müsse lebenswichtig googlen, wer der vierte von Dumas Musketieren ist. D’Artagnan, Portos, Aramis, einer fehlt immer. Aber mal ehrlich, luzid träumen kann ich nicht, und tatsächlich erinnere ich mich ohnehin selten an Träume. Also schalte ich meinen Internetzugang aus, wenn ich schlafen gehe oder niemand im Haus ist.
Andere Geräte habe ich ganz abgeschafft. Zum Beispiel mein Badezimmerradio. Es empfing nur Sender über das Internet, und aus dem Bett aufzustehen und fünf Minuten auf die Verbindung warten zu müssen, dafür fehlt mir in der Früh definitiv die Geduld. Da möchte ich auf’s Klo und Mucke hören und nicht nervös auf der Stelle treten und warten, bis mein Router warm gelaufen ist. Stattdessen höre ich nun den hessischen Rundfunk über UKW und nutze dazu das Handy mit per Klinkenkabel angeschlossener Minibox. Ein stromsparendes Paar, das mich morgens nicht weniger glücklich macht. Auf dem Weg vom Bad zum Frühstückstisch wandern Handy, Box und Hr1 einfach mit in die Küche. Beim Essen höre ich Nachrichten und sinniere dabei regelmäßig, wer denn nun der vierte Musketier ist. Ich weiß es immer noch nicht. Das muss ich endlich mal googeln.

Siebenundsechzigster Schritt: in den #Ensave - Hessenkader streben

Lizensierte Ensave-Stoppuhr
Was für eine krasse Entwicklung. Seit November betreibe ich einen neuen Sport. Er heißt "Energy Saving". Früher hieß er mal Stromsparen, aber da machte keiner mit. Das klang so altbacken, zu sehr nach Öko-Freak. Mittlerweile bin ich auf Hessen-Niveau. Ich rechne jederzeit damit, dass sich der Hessenkader bei mir meldet und mich aufnimmt.
Wie auch beim Hundermeterlauf ist es auch beim "Energy Saving" - wir Sportler kürzen es mit Ensave ab - so, dass wir eine Strecke haben und möglichst geringe Werte haben wollen. Unsere 100-Meter-Strecke ist ein Monat, unsere Stopp-Uhr der Stromzähler, und unsere Zeit die Anzahl verbrauchter Kilowattstunden. Der Dezember war meine erste Strecke, Januar die zweite und Februar die dritte. 73 Kilowattstunden waren es beim ersten Run, 48 bei zweiten und 33 beim dritten. In Euro umgerechnet bedeutet das, dass ich im Februar mit 9,60 Euro die magische Grenze - wir Ensaver nennen sie Magic Border (TM) - von 10,00 Euro unterschritten habe. Das ist eine Leistung auf Hessenniveau. Ich bin sehr glücklich darüber und warte jeden Moment auf den Anruf des hessischen Landestrainers. Der Februar ist zwar der sogenannte Cheat Month, da er ja zwei Tage weniger hat, aber vielleicht klappt es doch. Ich bin so aufgeregt. Mehr dazu in meiner Kolumne bei der Wetterauer Zeitung: Arnold hält nach.

Übrigens hat mich die Frankfurter Neue Presse letzte Woche einen Tag lang beim Einkaufen begleitet, im Bioladen Regenbogen in Friedberg/West, beim Teehaus Löw und natürlich auf dem Friedberger Wochenmarkt. Dabei sind sehr viele schöne Fotos entstanden.
Hier könnt ihr euch die Fotostrecke anschauen.

Außenkühlschrank
Nun aber zurück zum Hessenkader der Ensave-Liga! Damit ich auch weiter im Kreise der Anwärter auf einen Stammplatz bleibe, muss sich freilich etwas tun, nun da der Frühling vor der Tür steht und wir bereits die 15-Grad-Marke ein paar Mal überschritten haben. Noch funktioniert mein Außenkühlschrank ganz prima, da wir nachts noch immer Temperaturen um Null Grad herum haben. Die Kühle hält meine Box auch bis über Mittag hinaus bei angemessener Temperatur, so dass es noch unproblematisch ist, den Kühlschrank in der Küche weiter ausgeschaltet zu lassen. Im Sommer sehe ich jedoch schwarz. Also müssen andere Lösungen her.
Im Mittelmeerraum werden Tongefäße genutzt, die wie  riesige Sektkühler funktionieren. Verdunstungswärme sei dank! So einen habe ich mir gebaut. Die Anleitung findet ihr unten. Allerdings empfehle ich, mit dem Nachbau zu warten, ob das auch funktioniert, wenn es wirklich warm ist. Meine Dachgeschosswohnung ist bestens geeignet, die Extreme zu testen ;-)
Mein kühles Bier werde ich im Sommer auf der Dachterrasse lagern. Ganz klassisch in einem großen Fass mit kaltem Wasser versenkt. Hach, wird das herrlich. Wie damals vor zwanzig Jahren bei Lagerfeuer am See. Nur, dass ich dieses Mal weder Stechmücken haben werde, noch die Abwesenheit einer Toilette beim juvenilen Bierkonsum erdulden muss.


Bauanleitung zur Fertigung eines stromlosen Kühlschranks

Zwei Tontöpfe, einer davon mit Untersetzer als Deckel, und einen Sack Sand. Leider in Plastik, weil ich mich nicht beherrschen konnte und zu ungeduldig war, um zum Bauhof zu fahren und ihn  lose zu kaufen. Asche auf mein Haupt. Oder besser Sand!

Zwei Gummischeiben mit Dichtmasse am Boden aufbringen, um die Löcher wasserdicht zu verschließen.
Dann ineinander stellen und sich darüber freuen, dass der kleinere tatsächlich in den größeren reinpasst.
Raum zwischen den Tongefäßen mit Sand befüllen, verdichten und mit Wasser auffüllen. Die entstehende Verdunstungswärme kühlt den inneren Topf.

Freitag, 10. März 2017

Sechsundsechzigster Schritt: Mit dem Smartphone gegen die Lebensmittelverschwendung

Nachfolgend ein paar Worte zu einem Projekt eines Bekannten, das ich sehr gerne unterstütze. Er hat mit Studenten eine App entwickelt, die helfen soll, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Um eine Desktopversion zu programmieren und die Funktionstiefe zu erweitern, haben sie ein Crowd Funding gestartet, das ich gerne teile. Nachfolgend weitere Informationen zum Projekt und zur App, die schon jetzt genutzt werden kann.



Mehr als 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Wert von ca. 25 Milliarden EUR werden alleine in Deutschland jedes Jahr weggeworfen, davon ca. 65% von Privathaushalten. Gleichzeitig hungern Menschen dort, wo landwirtschaftliche Flächen für den Anbau von Lebensmitteln genutzt werden, die ausschließlich für den Export vorgesehen sind. Die Wegwerfgesellschaft entsorgt nicht nur Spielzeug oder alte Handys sondern auch Lebensmittel, die ohne Weiteres und unbedenklich noch genießbar sind. Dabei kann jeder, der diese Lebensmittel in die Tonne wirft, auch anderen Menschen helfen. Selbst in Deutschland sind immer mehr Menschen nicht in der Lage, sich „angemessen und in Würde zu ernähren“. Besonders betroffen sind Kinder aus Hartz-IV-Haushalten, Rentner und Flüchtlinge.

In Dänemark konnte die Lebensmittelverschwendung vom Jahr 2010 bis zu dem Jahr 2015 um 25% reduziert werden, hauptsächlich im Bereich des Handels, initiiert von der Aktivistin Selina Juul und ihrer Organisation „Stop Spild Af Mad“ (Stoppt die Lebensmittelverschwendung). In Frankreich gibt es ein Gesetz, das den Handel verpflichtet, unverkaufte Nahrungsmittel dem Recycling zuzuführen oder zu spenden. Ähnliche Initiativen gibt es in Italien und Finnland.
In Deutschland wurde Ende Februar der Vorstoß des Landes Nordrhein-Westfalen, per Gesetzt gegen die Lebensmittelverschwendung vorzugehen, abgelehnt, „Der Großteil unserer Lebensmittelabfälle entsteht in den Privathaushalten, da können wir mit einem Gesetz nichts erreichen“ (Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt in einem Interview der Saarbrücker Zeitung).

Warum es also den Privathaushalten nicht einfacher machen, sich über das Thema Lebensmittelverschwendung zu informieren und Lebensmittel, die ohne Bedenken noch genießbar sind, kostenlos zur Abholung anzubieten. Ein Smartphone befindet sich fast in jedem Haushalt. Apps (Smartphone-Applikationen) für gebrauchte Dinge oder Kleinanzeigen gibt es wie Sand am Meer, warum also nicht auch für Lebensmittel? Das dachte sich eine kleine Gruppe von Studenten der Technischen Hochschule Mittelhessen und entwickelte die Smartphone-App „SHARE YOUR FOOD“, eine Plattform auf der nicht nur Lebensmittel zur kostenlosen Abholung angeboten werden können, sondern auf der sich auch Vereine und Organisationen präsentieren, über ihr Hilfsangebot oder Veranstaltung informieren und sogar ihre Homepage in der Anzeige verlinken können. „Das ist das Neue dabei: Nicht nur Lebensmittel anbieten und finden, sondern sich umfangreich informieren
können, regionale Hilfsorganisationen und Vereine finden oder Tipps und Tricks für andere Nutzer empfehlen. Dafür gibt es in der App einen eigenen Bereich. Es gibt sogar eine Kategorie „gemeinsam Kochen und Essen“, so können sich Nutzer verabreden, kennen lernen und soziale Kontakte aufbauen.“, so Michael Stricker, Geschäftsführer der MY2SHARE UG in Bad Nauheim, die das Projekt bis zur jetzigen Beta-Version unterstützt hat.  

Natürlich gibt es bereits Vereine und Organisationen, die sich mit dem Thema beschäftigen und Plattformen im Internet, auf denen Lebensmittel zur Abholung von Privat angeboten werden können. Es ist jedoch nicht einfach, sich mit einem Suchbegriff an die Suchmaschine zu wenden und dann aus den Millionen gefundenen Einträgen das Richtige zu finden. Darüber hinaus sind die Vereine und Organisationen nicht immer flächendeckend aufgestellt oder es gibt Restriktionen für die Abgabe oder Abholung von Lebensmitteln. SHARE YOUR FOOD wendet sich an jeden, private Haushalte, Vereine und Organisationen, und steht flächendeckend 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Die App ist kostenlos nutzbar, es entstehen keine Transaktionsgebühren oder andere Kosten. Es gibt nur zwei Bedingungen: Angebote und Einträge müssen gesetzeskonform und angebotene Lebensmittel unbedenklich genießbar sein.

„Helfen kann jeder, Lebensmittelvernichtung vermeiden auch. Wir machen es einfach, sich schnell und unbürokratisch daran zu beteiligen“, sagen die am Projekt beteiligten Studenten.
Viele der Funktionen sind den Nutzern aus anderen Flohmarkt-Plattformen bekannt, so zum Beispiel die Umkreissuche, die Auswahl von Kategorien für das Angebot, Suchagenten, Merklisten oder das Teilen von Einträgen in sozialen Netzwerken.
„Wir haben versucht, die beste Kombination von Funktionen in SHARE YOUR FOOD zu realisieren. Ob uns das gelungen ist entscheidet der Nutzer“, so Stricker.

Leider reichen die finanziellen Mittel nicht mehr aus, um eine Desktop-Version zu realisieren oder die Liste weiterer Funktionen abzuarbeiten. Auch das Marketing fordert seinen Tribut. SHARE YOUR FOOD hat sich daher entschlossen, eine CrowdfundingAktion über die STARTNEXT-Plattform zu starten.
„Wir erhoffen uns, mit dieser Aktion, genügend Geldmittel aufzutreiben, um den Betrieb zu gewährleisten und noch mehr Funktionalität umsetzen zu können. Jede finanzielle Unterstützung für dieses Projekt ist willkommen“.

Wer sich über SHARE YOUR FOOD informieren möchte, dem steht die Facebookseite zur Verfügung. Die aktuelle Beta-Version der App kann schon heute für iPhones aus dem AppStore oder für Android-Smartphones aus dem Google PlayStore installiert werden.

„Wir wünschen uns, dass sich viele Menschen an dem Projekt SHARE YOUR FOOD beteiligen, damit die Lebensmittelverschwendung reduzieren und gleichzeitig helfen. Erzählt Freunden und Bekannten von SHARE YOUR FOOD, je mehr davon wissen, desto mehr werden sie nutzen!“.

Mittwoch, 8. März 2017

Neue vegane Snackmöglichkeit im Friedberger Bahnhof

Friedberg hat eine neue vegane Snackmöglichkeit! Lange wurde darüber geschimpft, dass an den Ort der ehemaligen Bahnhofsgaststätte eine weitere Bäckerei kommen soll. Immerhin befinden sich neben einer Hinnerbäcker- und einer Künkelfiliale auch das Café Eisermann (Der Torten- und Trüffelmacher) dort. Angeheizt wurde es zusätzlich dadurch, dass nur kurz vor Bekanntwerden eine Filiale der Brezelbäckerei Ditsch im Bahnhof eröffnet hatte. Jetzt die gute Nachricht: Zwar gibt es nun vier Möglichkeiten, im Hundertmeterumkreis des Bahnhofsgebäudes seine Standardbackwaren zu erwerben, aber mit dieser Bäckerei die erste, auch Veganes zum Snacken einzukaufen.

Die Auswahl ist gar nicht mal so schlecht. Es gibt eine Börekschnecke mit Spinat, ein Brötchen, das mit Rukola und getrockneten Tomaten belegt ist, sowie verschiedene Bagels und Wraps. Zusätzlich gibt es zwar auch belegte vegane Schnitten und Joghurt-Müslibecher, doch die gibt es nur verpackt, was zumindest für mich persönlich ausscheidet. Insgesamt gibt es eine tolle Auswahl, und sie scheint auch auf gute Abnehmer zu stoßen. Wer sich ein paar Minuten dort aufhält, kann miterleben, wie sich die veganen Backwerkreihen lichten. 
Das gesamte Angebot ist auf der Internetseite von Backwerk zu finden. Sollte einmal etwas nicht griffbereit sein, kann man einfach nachfragen, und es wird frisch zubereitet. Es ist natürlich keine Bioware, aber für den veganen Snack für Frühstücksvergesser und Eilige ist es eine gute Anlaufstelle. 
Die Börekschnecke ist sehr zu empfehlen. Allerdings sollte man sich nach dem Genuss überlegen, ob man beim Mittagessen noch einen Nachschlag nehmen sollte. Die hat es kalorienmäßig in sich, ist es aber gewiss wert, gekostet zu werden.