In meinem Wohnzimmer leuchten seit Dezember LED-Lampen mit drei Watt und zwar nur noch vier anstelle der sechs herkömmlichen 25-Watt-Lampen, die zuvor dort leuchteten und ich natürlich nicht weggeworfen habe. Sie sind noch immer in meinem Kronleuchter, nur eben ausgedreht, und warten gemeinsam mit den LED-Lampen auf die Gelegenheit, den Raum in die Helligkeit einer Supernova zu tauchen. Wer weiß, vielleicht lerne ich einmal eine nette Astronomin oder gar eine Astronautin kennen, die es zu beeindrucken gilt.
Alle anderen Geräte habe ich an Steckerleisten angeschlossen und schalte sie aus, wenn ich sie nicht nutze. Das spart den Bereitschaftsstrom, der in Summe schon mal 50 Euro im Jahr ausmachen kann. Auch permanent in Betrieb befindliche Geräte habe ich ausgeschaltet. Die unvorstellbarste Entwicklung: Ich habe den Stecker des Kühlschranks gezogen. Warum? Unmittelbar vor meiner Küche habe ich ein Fenster, das zum Balkon führt. Dort steht nun eine Kühlbox, und ich nutze den größten Kühlschrank der Welt. Für März bis Oktober habe ich mir bereits eine stromfreie Alternative geschaffen. Mit zwei unterschiedlich großen Tonkrügen, die mir als überdimensionierter „Sektkühler“ dienen werden. Ich hoffe, es funktioniert. Und wenn nicht? Nun, dann schalte ich den Kühlschrank eben ein halbes Jahr lang wieder an, bis der Spätherbst erneut Kühlschranktemperaturen bietet.
Genauso mache ich es auch mit meinem W-LAN-Router. Nur halt im Tages- und nicht im Jahreslauf. Erst spät habe ich realisiert, dass ich nachts kein Internet benötige. Vielleicht hatte ich unterbewusst die Befürchtung, ich könne mitten in der Nacht aus einem Traum erwachen und müsse lebenswichtig googlen, wer der vierte von Dumas Musketieren ist. D’Artagnan, Portos, Aramis, einer fehlt immer. Aber mal ehrlich, luzid träumen kann ich nicht, und tatsächlich erinnere ich mich ohnehin selten an Träume. Also schalte ich meinen Internetzugang aus, wenn ich schlafen gehe oder niemand im Haus ist.
Andere Geräte habe ich ganz abgeschafft. Zum Beispiel mein Badezimmerradio. Es empfing nur Sender über das Internet, und aus dem Bett aufzustehen und fünf Minuten auf die Verbindung warten zu müssen, dafür fehlt mir in der Früh definitiv die Geduld. Da möchte ich auf’s Klo und Mucke hören und nicht nervös auf der Stelle treten und warten, bis mein Router warm gelaufen ist. Stattdessen höre ich nun den hessischen Rundfunk über UKW und nutze dazu das Handy mit per Klinkenkabel angeschlossener Minibox. Ein stromsparendes Paar, das mich morgens nicht weniger glücklich macht. Auf dem Weg vom Bad zum Frühstückstisch wandern Handy, Box und Hr1 einfach mit in die Küche. Beim Essen höre ich Nachrichten und sinniere dabei regelmäßig, wer denn nun der vierte Musketier ist. Ich weiß es immer noch nicht. Das muss ich endlich mal googeln.
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