Im April hatte ich einen Workshop an der Ernst-Ludwig-Schule in Bad Nauheim. Kürzlich ist das Poetry-Slam-Projekt des Kurses mit einem Sonderpreis des Ovag Jugend-Literaturpreis ausgezeichnet worden. Ich freue mich und gratuliere :)
Samstag, 30. September 2017
Mittwoch, 20. September 2017
Dreiundsiebzigster Schritt: Fortbewegungs- statt Stillstandsmittel
Weil mein Auto (links) genutzt wird, muss rechts keins gekauft werden! |
Weert Canzler vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) wird in einem Artikel der Zeit zitiert, dass ein Auto im Schnitt 23 Stunden am Tag nur ungenutzt herumstehe. Schaue ich mir die Standzeiten meines Fahrzeugs an, glaube ich, dass ich den einen oder anderen Vielfahrer ausgleiche. Es steht oft tagelang ungenutzt auf meinem Parkplatz. Oder besser: Es stand ungenutzt. Dazu weiter unten mehr. Nun hole ich erst einmal etwas aus. Bereits letztes Jahr rechnete ich mir aus, was es kosten würde, die Wegstrecken, die ich mit dem Auto zurücklegen muss, beispielsweise weil ich Veranstaltungsequipment mit mir führe oder an Orten auftrete, die mit den Öffentlichen nicht oder in nicht vertretbarer Zeit erreichbar sind, per Carsharing abzudecken, und ich kam zum Schluss, dass tatsächlich die gleichen Kosten aufkämen. Dazu müsste ich jedoch die permanente Verfügbarkeit eines ungebundenen Fortbewegungsmittels aufgeben. Wobei, bei 23 Stunden Unbeweglichkeit im Mittel sollte ich es lieber Stillstandsmittel nennen. Jedenfalls verwarf ich den Gedanken daraufhin. Als nächstes machte ich mir Gedanken, wie ich mein Stillstandsmittel wieder zu einem Fortbewegungsmittel machen könnte. Das einfachste wäre, ich suche mir Menschen ohne Auto und teile meins mit ihnen. Das ist natürlich Vertrauenssache, weshalb ich in meinem Freundeskreis suchte. Inzwischen sind wir fünf Menschen. Wer auch immer es braucht, schreibt eine Gruppennachricht in der Messenger-App, die wir nutzen. Wer zuerst schreibt, fährt zuerst! Meinen Schlüssel habe ich zentral für alle zugänglich gelagert (unter einem Stein im Park). Dass wir befreundet sind, erleichtert die Abrechnung. Ich mag keinen Bürokratiequatsch! Fahrtenbücher mit akribischen Kilometerabrechnungen, Rechnungsstellung oder gar Abbuchungen am Monatsende? Nein, es soll doch das Leben erleichtern, aber vor allem mein Auto zu einem nützlicheren Gebrauchsgegenstand machen. Ich tanke weiterhin, zahle Steuer und Versicherung und kümmere mich um die Inspektionen und Reparaturen. All diese Kosten habe ich auf den Kilometer umgelegt, und welcher meiner ausgewählten Freunde auch immer mit dem Auto fährt, wirft das Kilometergeld in den ungenutzten Aschenbecher, der damit umgangssprachlich sogar wieder zu einem Aschenbecher wird. Meine Freundin hat ihr Auto im Februar verkauft, und die anderen drei müssen sich weder eines kaufen, noch eines für teures Geld mieten. Gute Idee für Geldbeutel und Umwelt!
Eines dieser Fahrten, die ohne Auto nicht zu machen sind, ist beispielsweise die zu meinem letzten Workshop, den ich in Bad Nauheim abhalten durfte. Ich hatte das Auto voll mit Salz, Natron, Zitronensäure, Essig, Kokosöl sowie Mörser, Mixer und weiterem Werkzeug zur Zubereitung günstiger und plastikmüllbefreiter Haushalts- und Hygienemittel. Das hätte ich mit Bus oder Bahn nicht schleppen wollen. Über 30 Gäste waren in den Weltladen gekommen und rührten mit mir zusammen Peelings, Spülmittel, Zahnsalz und Deocreme an, während ich mich über Müllreduktion und „Degrowth“ auslies. Das war ein toller Nachmittag – parallel war das Elvis-Festival. Auch Tolle!
Für alle, die nicht dabei sein konnten: Am 1. Oktober, 16:00 Uhr, bin ich auf Einladung der Brauch-Bar im Gemeindehaus der evangelischen Gemeinde in Büdingen (Vorstadt 9, 63654 Büdingen)und am 12. Oktober, 20:00 Uhr, auf Einladung der Landfrauen Bruchenbrücken im dortigen evangelischen Gemeindehaus (Am Pfarrgarten 1, 61169 Friedberg). Ich freue mich, euch dort zu sehen.
Ach ja, der Weltladen in Bad Nauheim unterstützt übrigens auch Carsharing. Was für ein Zufall!
Freitag, 15. September 2017
Wi(e)der die Natur!
Was war das für eine Schlacht! Ein Kampf Gut gegen Böse,
Fleisch gegen Fisch, Fisch gegen Fahrrad. Selten hatten wir eine Bundestagswahl,
die Sozial- und Umweltthemen so stark in den Fokus gerückt hatte. Gerade eine
Partei tat sich stark hervor: Die Naturpartei Deutschlands (NPD). Wir sahen von
ihnen Plakate mit fliegenden Teppichen, darauf zahlreiche Menschen, die sich
kaum auf ihm halten konnten. Der Teppich, hier symbolisch für eines der
zahlreichen Produkte, die wir in der sogenannten dritten Welt auf dem Rücken
derer Bevölkerung produzieren lassen, schwankt massiv auf diesem Bild – eine
Versinnbildlichung des nahenden Endes des Kapitalismus, ganz im Sinne von Marx
und Engels. Auf dem überladenen Teppich sehen wir zahlreiche Arbeiterinnen und
Arbeiter, ausgebeutet von der Geldgier der Großkonzerne und der Konsumwut der
Verbraucher. Ein gelungenes Plakat, das soziale Missstände nicht verschleiert,
sondern schonungslos aufdeckt, was sich in den warmen Herzen der Wählerinnen
und Wähler unausgesprochen festkrallt. Auf einem anderen Plakat ein
Schlauchboot, nicht minder voll mit Menschen. Hier zeigt die aufstrebende
Umweltpartei auf, wie die Überfischung und Verschmutzung der Meere, die Fischer
in den armen Ländern der Erde um ihre Existenz bringt. Über dem Plakat prangt
der Slogan „Wir lassen die Luft raus“, eine klare Kampfansage an den
ausbeuterischen und menschenverachtenden Globalismus, dem Sie den Atem nehmen
wollen. Ein weiteres Plakat prangert die „Nationale Vereinigung für Langwaffenintegration“,
engl. National Association for Rifle Integration (NAFRI), stellvertretend für
die gesamte Jagdgesellschaft, an. Die Naturpartei Deutschlands stellt sich
damit nicht nur gegen die Jagd an sich, sondern sich mit einer Vehemenz, wie es
sonst nur die V-Partei leistet, gegen eine auf Fleischverzehr ausgelegte
Ernährung. Eine blonde Tierschutz-Aktivistin ist auf dem Plakat zu sehen, die
durch ihre einhaltgebietende Gestik geradezu an die junge Rosa Luxemburg
erinnert. Ein weiteres Plakat geht noch tiefer: Ein junges Mädchen, von der
Sonne stark geblendet, ist dort mit der Überschrift „Ich will nicht (aus-)
sterben“ abgebildet. Ganz im Sinne Frau von Storchs, der klimapolitischen
Führerin einer weiteren Umweltpartei (Allianz für Diversität), die im Interview
kürzlich, ganz in der Bildsprache dieses gelungenen Plakates, der Sonne die
Schuld an der Klimaerwärmung gab. Die Naturpartei Deutschlands warnt, wie
gewohnt ganz ohne unangebrachten Alarmismus, vor dem größten Artensterben, dass
die Welt seit der Perm-Trias-Wende erlebt hat. Im Gegensatz zur
programmatischen Schwesterpartei stellt die Naturpartei Deutschlands jedoch
ausweislich der abgebildeten Protagonistin die Menschheit in den Mittelpunkt
der Verantwortlichkeit und verweist durch das kindliche Alter der Abgebildeten
zudem auf die notwendige generationenübergreifende Handlungsnotwendigkeit – Die
Klimaerwärmung als Kernproblem von vitalem Interesse der Folgegenerationen.
Enttäuscht waren die engagierten Umweltaktivisten über das niedrige Wahlergebnis
am Sonntag und das Scheitern an der Fünfprozenthürde. Natürlich beglückwünschten
sie Bündnis 90 / Die Grünen für den Einzug in den Bundestag. Bleibt nur zu
hoffen, dass sie Politik ganz im Sinne der Gescheiterten betreiben. PS Dieser
Artikel kann Spuren von Ironie enthalten, ohne die das Wahlergebnis kaum
auszuhalten wäre. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Wahlhelfer
oder Bundestagsabgeordneten. Wird man ja noch schreiben dürfen!
Donnerstag, 14. September 2017
Frische Avocado Pizza aus Nieder Mörlen
Frische Avocado Pizza
Gerade habe ich die angepriesene Avocado Pizza von Cesar's Pizzeria in Bad Nauheim (Nieder Mörlen) getestet.Das es dort diverse vegane Gerichte gibt, wussten wir ja bereits. Neu ist allerdings die vegane Avocado Pizza – bisher aber nicht auf der Karte.
"Die Pizza schmeckt würzig frisch. Neben den reichhaltigen Acocado-Scheiben bekommt Ihr Salatblätter, Radieschenstücke und kleine Zwiebeln. Abgeschmeckt mit einem Knoblauchöl (?), Salz und Pfeffer – sehr lecker.
Bedingt durch die Toppings eher ein lauwarmes Gericht, dadurch aber nicht weniger gut. Und komplett ohne Käse, dafür aber wirklich leicht und nicht zu trocken."
Das war der Leif für "Wetterau vegan" – guten Hunger! ;-) *
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* Nein, ich habe KEIN kostenloses Rezensionsexemplar bekommen. ;-)
* Nein, ich habe KEIN kostenloses Rezensionsexemplar bekommen. ;-)
Mittwoch, 13. September 2017
Sprossen-Bohnen-Salat (Nährstoffbombe!)
Keimgläser kurz vor der Ernte |
Zutaten
1 TL Bockshornkleesamen
1 TL Radieschensamen
1 TL Alfalfasamen
30 g Adzuki-Bohnen
30 g schwarze Bohnen
30 g Cashew-Nüsse
Cocktailtomaten
3 EL Leinöl
2 EL Apelessig
1 EL Apfeldicksaft
Pfeffer aus der Mühle
Salz
Zubereitung
Fertiger Sprossen-Bohnen-Salat |
Die trockenen Bohnen über Nacht einweichen, das Einweichwasser wegschütten und die eingeweichten Hülsenfrüchte 45-60 Minuten kochen, bis sie weich sind, aber noch leicht Biss haben.
Bohnen und Sprossen in eine Salatschüssel geben, Cashews und Cocktailtomaten hinzu, dann in einem Schraubglas Öl, Essis und Dicksaft durch Schütteln verbinden und mit dem Salat vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
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