Freitag, 15. September 2017

Wi(e)der die Natur!


Was war das für eine Schlacht! Ein Kampf Gut gegen Böse, Fleisch gegen Fisch, Fisch gegen Fahrrad. Selten hatten wir eine Bundestagswahl, die Sozial- und Umweltthemen so stark in den Fokus gerückt hatte. Gerade eine Partei tat sich stark hervor: Die Naturpartei Deutschlands (NPD). Wir sahen von ihnen Plakate mit fliegenden Teppichen, darauf zahlreiche Menschen, die sich kaum auf ihm halten konnten. Der Teppich, hier symbolisch für eines der zahlreichen Produkte, die wir in der sogenannten dritten Welt auf dem Rücken derer Bevölkerung produzieren lassen, schwankt massiv auf diesem Bild – eine Versinnbildlichung des nahenden Endes des Kapitalismus, ganz im Sinne von Marx und Engels. Auf dem überladenen Teppich sehen wir zahlreiche Arbeiterinnen und Arbeiter, ausgebeutet von der Geldgier der Großkonzerne und der Konsumwut der Verbraucher. Ein gelungenes Plakat, das soziale Missstände nicht verschleiert, sondern schonungslos aufdeckt, was sich in den warmen Herzen der Wählerinnen und Wähler unausgesprochen festkrallt. Auf einem anderen Plakat ein Schlauchboot, nicht minder voll mit Menschen. Hier zeigt die aufstrebende Umweltpartei auf, wie die Überfischung und Verschmutzung der Meere, die Fischer in den armen Ländern der Erde um ihre Existenz bringt. Über dem Plakat prangt der Slogan „Wir lassen die Luft raus“, eine klare Kampfansage an den ausbeuterischen und menschenverachtenden Globalismus, dem Sie den Atem nehmen wollen. Ein weiteres Plakat prangert die „Nationale Vereinigung für Langwaffenintegration“, engl. National Association for Rifle Integration (NAFRI), stellvertretend für die gesamte Jagdgesellschaft, an. Die Naturpartei Deutschlands stellt sich damit nicht nur gegen die Jagd an sich, sondern sich mit einer Vehemenz, wie es sonst nur die V-Partei leistet, gegen eine auf Fleischverzehr ausgelegte Ernährung. Eine blonde Tierschutz-Aktivistin ist auf dem Plakat zu sehen, die durch ihre einhaltgebietende Gestik geradezu an die junge Rosa Luxemburg erinnert. Ein weiteres Plakat geht noch tiefer: Ein junges Mädchen, von der Sonne stark geblendet, ist dort mit der Überschrift „Ich will nicht (aus-) sterben“ abgebildet. Ganz im Sinne Frau von Storchs, der klimapolitischen Führerin einer weiteren Umweltpartei (Allianz für Diversität), die im Interview kürzlich, ganz in der Bildsprache dieses gelungenen Plakates, der Sonne die Schuld an der Klimaerwärmung gab. Die Naturpartei Deutschlands warnt, wie gewohnt ganz ohne unangebrachten Alarmismus, vor dem größten Artensterben, dass die Welt seit der Perm-Trias-Wende erlebt hat. Im Gegensatz zur programmatischen Schwesterpartei stellt die Naturpartei Deutschlands jedoch ausweislich der abgebildeten Protagonistin die Menschheit in den Mittelpunkt der Verantwortlichkeit und verweist durch das kindliche Alter der Abgebildeten zudem auf die notwendige generationenübergreifende Handlungsnotwendigkeit – Die Klimaerwärmung als Kernproblem von vitalem Interesse der Folgegenerationen. Enttäuscht waren die engagierten Umweltaktivisten über das niedrige Wahlergebnis am Sonntag und das Scheitern an der Fünfprozenthürde. Natürlich beglückwünschten sie Bündnis 90 / Die Grünen für den Einzug in den Bundestag. Bleibt nur zu hoffen, dass sie Politik ganz im Sinne der Gescheiterten betreiben. PS Dieser Artikel kann Spuren von Ironie enthalten, ohne die das Wahlergebnis kaum auszuhalten wäre. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Wahlhelfer oder Bundestagsabgeordneten. Wird man ja noch schreiben dürfen!

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