Was war das für eine Schlacht! Ein Kampf Gut gegen Böse,
Fleisch gegen Fisch, Fisch gegen Fahrrad. Selten hatten wir eine Bundestagswahl,
die Sozial- und Umweltthemen so stark in den Fokus gerückt hatte. Gerade eine
Partei tat sich stark hervor: Die Naturpartei Deutschlands (NPD). Wir sahen von
ihnen Plakate mit fliegenden Teppichen, darauf zahlreiche Menschen, die sich
kaum auf ihm halten konnten. Der Teppich, hier symbolisch für eines der
zahlreichen Produkte, die wir in der sogenannten dritten Welt auf dem Rücken
derer Bevölkerung produzieren lassen, schwankt massiv auf diesem Bild – eine
Versinnbildlichung des nahenden Endes des Kapitalismus, ganz im Sinne von Marx
und Engels. Auf dem überladenen Teppich sehen wir zahlreiche Arbeiterinnen und
Arbeiter, ausgebeutet von der Geldgier der Großkonzerne und der Konsumwut der
Verbraucher. Ein gelungenes Plakat, das soziale Missstände nicht verschleiert,
sondern schonungslos aufdeckt, was sich in den warmen Herzen der Wählerinnen
und Wähler unausgesprochen festkrallt. Auf einem anderen Plakat ein
Schlauchboot, nicht minder voll mit Menschen. Hier zeigt die aufstrebende
Umweltpartei auf, wie die Überfischung und Verschmutzung der Meere, die Fischer
in den armen Ländern der Erde um ihre Existenz bringt. Über dem Plakat prangt
der Slogan „Wir lassen die Luft raus“, eine klare Kampfansage an den
ausbeuterischen und menschenverachtenden Globalismus, dem Sie den Atem nehmen
wollen. Ein weiteres Plakat prangert die „Nationale Vereinigung für Langwaffenintegration“,
engl. National Association for Rifle Integration (NAFRI), stellvertretend für
die gesamte Jagdgesellschaft, an. Die Naturpartei Deutschlands stellt sich
damit nicht nur gegen die Jagd an sich, sondern sich mit einer Vehemenz, wie es
sonst nur die V-Partei leistet, gegen eine auf Fleischverzehr ausgelegte
Ernährung. Eine blonde Tierschutz-Aktivistin ist auf dem Plakat zu sehen, die
durch ihre einhaltgebietende Gestik geradezu an die junge Rosa Luxemburg
erinnert. Ein weiteres Plakat geht noch tiefer: Ein junges Mädchen, von der
Sonne stark geblendet, ist dort mit der Überschrift „Ich will nicht (aus-)
sterben“ abgebildet. Ganz im Sinne Frau von Storchs, der klimapolitischen
Führerin einer weiteren Umweltpartei (Allianz für Diversität), die im Interview
kürzlich, ganz in der Bildsprache dieses gelungenen Plakates, der Sonne die
Schuld an der Klimaerwärmung gab. Die Naturpartei Deutschlands warnt, wie
gewohnt ganz ohne unangebrachten Alarmismus, vor dem größten Artensterben, dass
die Welt seit der Perm-Trias-Wende erlebt hat. Im Gegensatz zur
programmatischen Schwesterpartei stellt die Naturpartei Deutschlands jedoch
ausweislich der abgebildeten Protagonistin die Menschheit in den Mittelpunkt
der Verantwortlichkeit und verweist durch das kindliche Alter der Abgebildeten
zudem auf die notwendige generationenübergreifende Handlungsnotwendigkeit – Die
Klimaerwärmung als Kernproblem von vitalem Interesse der Folgegenerationen.
Enttäuscht waren die engagierten Umweltaktivisten über das niedrige Wahlergebnis
am Sonntag und das Scheitern an der Fünfprozenthürde. Natürlich beglückwünschten
sie Bündnis 90 / Die Grünen für den Einzug in den Bundestag. Bleibt nur zu
hoffen, dass sie Politik ganz im Sinne der Gescheiterten betreiben. PS Dieser
Artikel kann Spuren von Ironie enthalten, ohne die das Wahlergebnis kaum
auszuhalten wäre. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Wahlhelfer
oder Bundestagsabgeordneten. Wird man ja noch schreiben dürfen!
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