Punkt 19:00 Uhr betrat ich das Pastis. Die ersten Slammer waren schon zugegen. Bis die Veranstaltung anfing, saß ich dann auf einer bequemen Couch zusammen mit Julia Balzer, AIDA und Tobi Gralke. Ich war überrascht , nicht nur lokale Poeten anzutreffen.
Tatsächlich war ich sogar der einzige. Tja, wer kann dem Charme Friedbergs schon widerstehen. Wir verstanden uns auf Anhieb, tauschten Geschichten und reichlich Blödsinn aus und fieberten dem Auftritt entgegen. Gegen Viertel nach acht ging es dann los. Gleich der erste Vortrag von Jolies, die den weiten Weg aus Holland nach Friedberg machte, war ein Kracher. Ihre Regeln für einen Poetry Slam waren wirklich witzig und die Pointen saßen. Das Publikum quittierte es mit 19 von 20 möglichen Punkten. Sie war damit schon so gut wie im Finale, was sich später auch so erwies. Zum Prozedere: Vier Tische konnten je bis zu zehn Punkten vergeben, so dass 40 Punkte im Spiel waren. Die niedrigste und höchste Punktzahl wurden gestrichen, damit flossen maximal 20 Punkte in die Wertung ein. 19 Punkte gleich für den ersten Beitrag! Das war ein ganz schöner Schreckmoment, denn nur drei Slammer sollten ins Finale kommen. Es folgten weitere Texte, die wirklich gut waren, aber unter den 19 Punkten blieben. Relativ in der Mitte der neun Teilnehmer kam ich dann mit meinem komischen Text „Auf den Spuren Descartes“ auf die Bühne. Nach knapp sechs Minuten kam die Wertung: Alle Tische vergaben die Höchstwertung. Vier mal zehn Punkte, damit Maximalpunktzahl und mit 20 Punkten ebenfalls für’s Finale gesetzt. Und das obwohl (oder vielleicht gerade weil) mir NouNou noch während meines Vortrages themengerecht einen Absinth spendierte. Vielen Dank, NouNou. Die nächsten Performances blieben wiederum unter den erstvergebenen 19 Punkten, obwohl manche wirklich genial waren. Ganz toll gefielen mir die frei vorgetragenen, zutiefst lyrischen Vorträge von Julia und Tobi, die sich aber leider nicht durchsetzen konnten. Schade. Ich hätte gerne mehr an diesem Abend von ihnen gehört. Als dritter Teilnehmer konnte sich AIDA mit ebenfalls 20 Punkten durchsetzen, der mit einer unglaublichen Bühnenperformance überzeugen konnte. Ich blieb aber mit den 40 Punkten alleine :-)
Tatsächlich war ich sogar der einzige. Tja, wer kann dem Charme Friedbergs schon widerstehen. Wir verstanden uns auf Anhieb, tauschten Geschichten und reichlich Blödsinn aus und fieberten dem Auftritt entgegen. Gegen Viertel nach acht ging es dann los. Gleich der erste Vortrag von Jolies, die den weiten Weg aus Holland nach Friedberg machte, war ein Kracher. Ihre Regeln für einen Poetry Slam waren wirklich witzig und die Pointen saßen. Das Publikum quittierte es mit 19 von 20 möglichen Punkten. Sie war damit schon so gut wie im Finale, was sich später auch so erwies. Zum Prozedere: Vier Tische konnten je bis zu zehn Punkten vergeben, so dass 40 Punkte im Spiel waren. Die niedrigste und höchste Punktzahl wurden gestrichen, damit flossen maximal 20 Punkte in die Wertung ein. 19 Punkte gleich für den ersten Beitrag! Das war ein ganz schöner Schreckmoment, denn nur drei Slammer sollten ins Finale kommen. Es folgten weitere Texte, die wirklich gut waren, aber unter den 19 Punkten blieben. Relativ in der Mitte der neun Teilnehmer kam ich dann mit meinem komischen Text „Auf den Spuren Descartes“ auf die Bühne. Nach knapp sechs Minuten kam die Wertung: Alle Tische vergaben die Höchstwertung. Vier mal zehn Punkte, damit Maximalpunktzahl und mit 20 Punkten ebenfalls für’s Finale gesetzt. Und das obwohl (oder vielleicht gerade weil) mir NouNou noch während meines Vortrages themengerecht einen Absinth spendierte. Vielen Dank, NouNou. Die nächsten Performances blieben wiederum unter den erstvergebenen 19 Punkten, obwohl manche wirklich genial waren. Ganz toll gefielen mir die frei vorgetragenen, zutiefst lyrischen Vorträge von Julia und Tobi, die sich aber leider nicht durchsetzen konnten. Schade. Ich hätte gerne mehr an diesem Abend von ihnen gehört. Als dritter Teilnehmer konnte sich AIDA mit ebenfalls 20 Punkten durchsetzen, der mit einer unglaublichen Bühnenperformance überzeugen konnte. Ich blieb aber mit den 40 Punkten alleine :-)
Im Finale traten wir dann in der gleichen Reihenfolge auf. Der erste Beitrag kam von Jolies. Er war gut, kam aber irgendwie nicht so rüber. Vielleicht, weil ihr erster Vortrag so hohe Erwartungen setzte. Ich weiß es nicht. Danach kam ich mit meinem sozial-kritischen Text „Windkrafträder“, der mit viel Applaus und Zuspruch honoriert wurde. Auch AIDA, der als letzter Finalist auf die Bühne kam, war beeindruckt, was mich sehr stolz machte und ihn selbst sich, als er im Anschluss auf die Bühne kam, bereits als Zweiter wähnten ließ, doch er legte wieder eine Bühnenperformance hin, die einfach mitriss. Der Publikumsapplaus, der nach unseren drei Vorträgen über den Gewinner entscheiden sollte, war zunächst zwar kaum zwischen dem AIDAs und dem für mich zu unterscheiden – ehrlich gesagt, nahm ich seinen schon beim ersten Mal leicht lauter wahr, doch was für ein Narr wäre ich gewesen, das zu erwähnen ;-) Beim „Applausstechen“ ging AIDA dann klar als Favorit hervor. Meine Gratulation. Grandiose Vortragsweise, AIDA, und ein verdienter Sieg. Das Publikum war ebenfalls klasse. Bislang kannte ich ja nur Theaterpublikum, dessen Feedback man während des Spielens ja kaum wahrnimmt. Das war ein richtiges Mitmachpublikum, das fair und gut bewertet hatte. Es war eine Freude, mit solchen Reaktionen seine Texte vorzutragen. Vielen Dank noch mal an all die, die mich auf der After-Slam-Party angesprochen und für meine Texte gelobt hatten und sagten, ich habe ihnen mit „Windkrafträder“ aus der Seele gesprochen. Das war eine tolle Erfahrung. Ich freue mich sehr über meinen zweiten Platz und noch mehr auf den nächsten Slam. Die erste Einladung habe ich ja schon. Gell, Kadda ;-)
Klasse Erfolg - meine Gratulation! Hätte dich / euch gerne gehört.
AntwortenLöschenJetzt hätte ich natürlich nichts dagegen, deinen Text zu den Windkrafträdern, der aus der Seele sprechen kann, zu lesen und mich außerdem mit dir "auf die Spuren Descartes" zu begeben ... Kann aber nachvollziehen, dass nicht alle besten Texte zwangsläufig auf die Blog-Seite gehören.
Auch von mir herzlichste Gratulation! Weiter so!
AntwortenLöschenUnd ich hab gerade noch überlegt, ob ich Windkrafträder und den Descartes von dir gelesen habe oder nicht. Auf mein Gedächtnis ist nämlich leider kein Verlass. Aber nun schließ ich mich mkh gerne, gerne in seiner Bitte an.
Vielen Dank, ihr zwei. Beide Texte hatte ich rein für den Slam geschrieben und möchte auch noch ein wenig mit ihnen vortragen, ohne dass sie schon jeder kennt ;-)
AntwortenLöschenDaher sind sie auch noch nicht in Youtube.
Aber ich hatte auch Francesco Fontanello im Gepäck. Als Retter in der Not sozusagen ...
Da muss ich wohl oder übel beim nächsten Mal mit dabei sein. Vielleicht ist der Termin dann günstiger für die raketenwissenschaftliche Bevölkerung als für die rein künstlerisch tätige. :-)
AntwortenLöschenGanz gewiss, denn es wäre mir Freude und Ehre zugleich, mit dir auf der Bühne zu stehen, zumal du mit deinen humorigen Reimen mit Sicherheit nicht nur auf grüne Zweige kämst sondern gar auf Äste ;-)
AntwortenLöschenIm Oktober, vielleicht sogar im September soll der nächste kommen.
Die Slammer bekommen was zu hören, was man hier noch nicht lesen kann? Gemein! Dann beantrage ich ganz schnell eine Teilnahme von fir hier in der Gegend!
AntwortenLöschenUnd Glückwunsch, dass der erste Slam doch so erfolgreich verlaufen ist =)
JOLIES. Das war ihr Name. Die Slammerin aus Holland, vo nder mir der Name entfallen war. Eine ganz tolle Künstlerin.
AntwortenLöschenIch freue mich sehr, dass es für dich so gut gelaufen ist. Und ein bißchen freue ich mich, dass ich dich auch mal verbessern darf: Herr Gralke hat bei dir einen Dreher im Namen. ;)
Das Bewertungssystem klingt sehr gut und das obwohl ich Jurywertungen immer am wenigstens attraktiv finde. Aber wenn jeder Tisch abstimmt, dann macht das für mich schon eher Sinn.
An Citara:
Auch ich habe Slamtexte, die es nie in den Blog geschafft haben. Das ist bei Bloggern die auch slammen wohl so Brauch. ;)
Liebe Citara, ich werde mich etwas einfallen lassen, dich teilhaben zu lassen. Kein Schritt zu viel dafür ;-)
AntwortenLöschenDanke für die Glückwünsche :-))
Genau, Jay, so hieß sie. Sie erinnerte sich auch an dich. Ein Slam in Aachen soll es gewesen sein.
Den Tobi habe ich schon ausgebessert. Das kommt davon, wenn man um eins des Nachts noch schreibt ;-)
Danke für deine Tipps und deinen Zuspruch vor dem Slam.
Liebe Citara, ich werde mich etwas einfallen lassen, dich teilhaben zu lassen. Kein Schritt zu viel dafür ;-)
AntwortenLöschenDanke für die Glückwünsche :-))
Genau, Jay, so hieß sie. Sie erinnerte sich auch an dich. Ein Slam in Aachen soll es gewesen sein.
Den Tobi habe ich schon ausgebessert. Das kommt davon, wenn man um eins des Nachts noch schreibt ;-)
Danke für deine Tipps und deinen Zuspruch vor dem Slam.
Mich würde mal interessieren, wie man bei Poetry Slmas überhaupt "an den Start" kommt. Gibt es Qualitätskriterien, nach denen die Poeten ausgesucht werden? Dürfte schwierig sein, denn wer sollte das wie und für welche Zielgruppe vorab arrangieren? Genauso wie die Bewertung in der Location sehr von den Launen und Vorlieben des Publikums abhängen dürfte.
AntwortenLöschenDass deine Texte, lieber Lichtträger, mit denen du nauf die Bühne gehst, gut durchgearbeitet sind, steht für mich außer Frage. Aber, mit Verlaub, da lese ich gerade auf der Seite einer sicher auch begtabten Poetry-Kollegin den Vers "... und die Welt, die ich mir gerade noch so passend zurechtgeschnitten habe, / neigt sich nun zur anderen Seite der Waage ...". Hm, habe / Waage - Westernhagensches Reimschema also (reim dich oder reim dich nicht), wie ich es meistens gar nicht mag. Denn entweder man will reimen oder man verzichtet darauf. Bloß so tun, als ob, weil einem gerade nichts besseres einfällt, mag ich nicht besonders und finde ich poetrymäßig etwas schwächlich.
Ich vermute mal, bei den Slams geht es nur ziemlich bedingt um die Sprache an sich, daneben spielen Bühnenpräsenz, persönliche Attraktivität und Originalität, und hakt der ganze Vortragsstil die größere Rolle? - Oder liege ich falsch?
"Ganz toll gefielen mir die frei vorgetragenen, zutiefst lyrischen Vorträge von Julia und Tobi, die sich aber leider nicht durchsetzen konnten. Schade. Ich hätte gerne mehr an diesem Abend von ihnen gehört. Als dritter Teilnehmer konnte sich AIDA mit ebenfalls 20 Punkten durchsetzen ..."
AntwortenLöschen- tut mir leid !
Es lag am Pornobalken :-D
Schöne Zusammenfassung !!!
Das, lieber mkh, sind Fragen, die ich nur bedingt beantworten kann. Da wissen Jay und AIDA bestimmt mehr zu sagen, so sie sich beteiligen wollen. Aber ich weiß, dass es Slams gibt, die offen sind, nach dem Motto "Wer zuerst kommt, slamt zuerst", und solche, zu denen der Veranstalter gezielt ihm oder allgemein bekannte Slammer einlädt.
AntwortenLöschenMeine Texte waren allerdings beide in Prosa. Ich übe mich mit meiner Mittelalterdichtung noch ein wenig an langen Gedichten ;-) Ich war ja schon immer ein Freund kurzer Gedichte, am besten mit drei Strophen. Prothese, Antithese, Synthese. Wie einfach die Welt doch ist, wenn man sie so reduzieren kann :-))
Assonanzen im Reim sind doch ganz OK. Natürlich nur, wenn sie bewusst gewählt wurden. Habe / Waage ist da schon "gewaagt". Aber mit der Sprache, der Betonung und auch der Performance lässt sich so etwas auf der Bühne gut überspielen oder besser so bewusst einsetzen, dass es allein schon für einen Lacher sorgen kann (wenn man auf Lacher aus ist, ansonsten eher ungünstig).
Bei AIDA war es aber eindeutig die persönliche Attraktivität. Dieser Oberlippenbart. Prächtig. Da kam ich mit meinem struppigen Eichhörnchenkobel am Kinn nicht mit.
Ach, AIDA, was soll ich sagen? Bis zum nächsten mal lasse ich mir einen Dschingis-Khan-Bart wachsen ;-) Dann wollen wer mal seh'n!
Freut mich, dass dir der Bericht gefiel.
Wie auch immer - ... habe mir gerade mal Tobias Kralke angeschaut, und das, was und wie er seine Texte bringt, finde ich jedenfalls ziemlich großartig.
AntwortenLöschenZu mkh:
AntwortenLöschenEs ist bei Slams nicht so, dass es vorher eine Auswahl gibt. Wer sich beim Veranstalter entweder über das Slammerportal "myslam.net" oder noch viel lieber "klassisch" per Mail anmeldet, kann, wenn er die Zusage bekommt, teilnehmen. Gelegentlich gibt es Auflagen wie "U20-Slam" oder auch "Nur Neuanfänger", aber das teilt der Organisator dann auch schon mit.
Bei den Regeln auf der Bühne gibt es immer leichte Variationen, aber das Kernregelwerk präsentiert sich so:
Es muss ein eigener Text vorgetragen werden, der Vortrag darf aber kein durchgehender Gesang sein. Verkleidungen sind nicht erlaubt.
Die zur Verfügung stehende Zeit pendelt sich meist irgend wo um die Fünf Minuten ein.
Nun zur Realität: Es kann schonmal passieren, dass man keine Beachtung bei der Anmeldung findet, da man neu in der Szene ist oder sich einfach andere "größere" Menschen aus der Szene anmelden, aber eine Vorauswahl aufgrund der Texte wird nicht getroffen. Und das ist auch gut so, denn das Phänomen "Slam" lebt genau von diesem Element:
Die Zuschauer wissen nicht was diesen Abend auf sie zu kommt und die Slammer wissen nicht, womit sie sich messen müssen.
Ich hoffe, das beantwortet die Frage(n).
Ja, Danke für die Klärung, JN, damit weiß ich mehr.
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