Coronaviren überall |
Sie sind in aller Munde. Oder vielmehr: Ich hoffe nicht. Was ich von der vermeintlichen Corona-Hysterie halte? Da möchte ich auf Jürgen Klopp verweisen. Als Trainer des FC Liverpool wurde er zu seiner Meinung gefragt. Er antwortete: „Warum fragen Sie mich das? Die Experten sollten nach ihren Meinungen gefragt werden, nicht irgendwelche Personen des öffentlichen Lebens. Ich trage eine Basecap und habe eine schlechte Rasur.“ Nun, ich selbst trage eine Schiebermütze und bin ordentlich rasiert, kann Kloppo aber nur zustimmen. Ich kann sie nicht mehr hören, all diese Vergleiche in der Art von: „Die Influenza hat vor zwei Jahren auch 25.000 Todesopfer in Deutschland gefordert, und jetzt werden alle Veranstaltungen wegen zwei Handvoll Corona-Toter verboten.“
Ich bin kein Experte aus dem Gesundheitsministerium, aber wenn ein neuartiger Virus schon einmal solche Todeszahlen produziert hat, sollten wir dann nicht alles tun, damit das mit SARS-CoV-2 nicht auch passiert?
Ich bin auch kein Philosoph, aber dürfen Menschenleben, moralisch gesehen, miteinander verrechnet werden? Ist es legitim, eine unbekannte Anzahl potenzieller Toter durch Nichtstun zu riskieren, weil vor zwei Jahren schon einmal eine große Zahl an Menschen gestorben ist? Oder noch plastischer: Wenn ich vor zwei Jahren auf einem Fußballbundesligaspiel war und bundesweit eine Menschenmenge in der Höhe der Einwohnerzahl Butzbachs verstarb, darf ich da auf mein Fünfzehn-Euro-Ticket bestehen, wenn Verzicht zur Verhinderung beitrüge? Mein Gefühl hat da eine ganz klare Position, aber ich bin halt kein Experte.
Ich bin ebenfalls kein Mathematiker, aber angenommen, wir haben derzeit 6.000 Infizierte. Dann macht das auf 82 Millionen Einwohner ein Verhältnis Gesunder zu Infizierten von 41.000 zu drei. Das bedeutet, dass bei jedem Bundesligaspiel, statistisch gesehen, wenigstens drei ansteckende Fans in den Zuschauerreihen zu finden sind. Ich bin auch kein Virologe, aber wenn ich auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts lese, dass ein fünfzehnminutiges Verweilen in eineinhalb Meter Abstand zu einem Infizierten mit einer Rate von 70 Prozent zu einer Ansteckung führt, vermute ich, dass sich das Verhältnis von Nichtinfizierten zu Infizierten mindestens verzehnfachen wird, bis abgepfiffen wird.
Da ich, wie bereits gestanden, kein Mathematiker bin, habe ich auch keinen Expertenstatus in Stochastik. Dennoch bin ich mir sicher, dass selbst Veranstaltungen mit 100 Zuschauerinnen und Zuschauern zu verbieten, sinnvoll ist. Immerhin würden kleinere Veranstaltungen nur noch eine Wahrscheinlichkeit von weniger als einem Prozent aufweisen, dass Besucher sich infizieren. Das ist immer noch deutlich mehr, als ein Tagesgeldkonto an Zinsen bringt, aber auch fast nichts.
Was ich bin, – zumindest in einigen Augen – das ist ein Experte für ökologische Lebensführung. Ganz ehrlich: Selbst, wenn die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie gerade den CO2-Ausstoß merklich reduzieren – allein in China sind die Emissionen im Februar um ungefähr 200 Megatonnen, das ist ein Viertel derer monatlicher Gesamtemission, zurückgegangen –, möchte ich lieber, dass uns etwas wie im Jahr 2018 erspart bleibt und die Wirtschaft sich wieder normalisiert. Vielleicht stellen wir, wenn die Krise ausgestanden ist und alle gebunkerten Nudeln und alles Toilettenpapier aufgebraucht sind, fest, dass wir gar nicht so viel konsumieren müssen, um zufrieden zu sein und senken so künftig unseren ökologischen Fußabdruck. Wer weiß! Bis dahin, bleibt gesund!
Bildrechte: Von N-Lange.de - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0Ich bin kein Experte aus dem Gesundheitsministerium, aber wenn ein neuartiger Virus schon einmal solche Todeszahlen produziert hat, sollten wir dann nicht alles tun, damit das mit SARS-CoV-2 nicht auch passiert?
Ich bin auch kein Philosoph, aber dürfen Menschenleben, moralisch gesehen, miteinander verrechnet werden? Ist es legitim, eine unbekannte Anzahl potenzieller Toter durch Nichtstun zu riskieren, weil vor zwei Jahren schon einmal eine große Zahl an Menschen gestorben ist? Oder noch plastischer: Wenn ich vor zwei Jahren auf einem Fußballbundesligaspiel war und bundesweit eine Menschenmenge in der Höhe der Einwohnerzahl Butzbachs verstarb, darf ich da auf mein Fünfzehn-Euro-Ticket bestehen, wenn Verzicht zur Verhinderung beitrüge? Mein Gefühl hat da eine ganz klare Position, aber ich bin halt kein Experte.
Ich bin ebenfalls kein Mathematiker, aber angenommen, wir haben derzeit 6.000 Infizierte. Dann macht das auf 82 Millionen Einwohner ein Verhältnis Gesunder zu Infizierten von 41.000 zu drei. Das bedeutet, dass bei jedem Bundesligaspiel, statistisch gesehen, wenigstens drei ansteckende Fans in den Zuschauerreihen zu finden sind. Ich bin auch kein Virologe, aber wenn ich auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts lese, dass ein fünfzehnminutiges Verweilen in eineinhalb Meter Abstand zu einem Infizierten mit einer Rate von 70 Prozent zu einer Ansteckung führt, vermute ich, dass sich das Verhältnis von Nichtinfizierten zu Infizierten mindestens verzehnfachen wird, bis abgepfiffen wird.
Da ich, wie bereits gestanden, kein Mathematiker bin, habe ich auch keinen Expertenstatus in Stochastik. Dennoch bin ich mir sicher, dass selbst Veranstaltungen mit 100 Zuschauerinnen und Zuschauern zu verbieten, sinnvoll ist. Immerhin würden kleinere Veranstaltungen nur noch eine Wahrscheinlichkeit von weniger als einem Prozent aufweisen, dass Besucher sich infizieren. Das ist immer noch deutlich mehr, als ein Tagesgeldkonto an Zinsen bringt, aber auch fast nichts.
Was ich bin, – zumindest in einigen Augen – das ist ein Experte für ökologische Lebensführung. Ganz ehrlich: Selbst, wenn die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie gerade den CO2-Ausstoß merklich reduzieren – allein in China sind die Emissionen im Februar um ungefähr 200 Megatonnen, das ist ein Viertel derer monatlicher Gesamtemission, zurückgegangen –, möchte ich lieber, dass uns etwas wie im Jahr 2018 erspart bleibt und die Wirtschaft sich wieder normalisiert. Vielleicht stellen wir, wenn die Krise ausgestanden ist und alle gebunkerten Nudeln und alles Toilettenpapier aufgebraucht sind, fest, dass wir gar nicht so viel konsumieren müssen, um zufrieden zu sein und senken so künftig unseren ökologischen Fußabdruck. Wer weiß! Bis dahin, bleibt gesund!
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