Samstag, 16. Februar 2008

An eine unbekannte Kellnerin

Unbekannte schöne Frau,
Falls ich mich eines Tages trau,
Bleibst Du dann schön für mich?
Oder nur bekannt, dann hat es sich?

So oft schon lächelst Du mich an,
Sodass ich mich frag sodann:
Wie würd mein Leben sich wohl wenden,
Wenn ich’s täte? Würd das Lächeln enden?

Mit welcher Anmut Du hier gehst,
Mit solcher Grazie bei mir stehst.
Soll ich’s wagen, Phantasien zu brechen?
Würd’ sich’s in Deinem Gehen/Stehen rächen?

Ich denk’ ich tu’s: Ich geh zu Dir!
Ich werd schon seh’n, wohin’s mich führ.
Vielleicht bleibst mit gleicher Anmut stehn.
Und weiter für mich lächelnd schön.

7 Kommentare:

  1. Ist es nicht immer ein Wagnis?
    Und ist es nicht dieses Vielleicht, das einen nicht ruhen lässt?

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  2. Aber das LI beschäftigt auch die Frage, ob man ein Wagnis eingehen sollte, obwohl man Gefahr laufen kann, zu verlieren was zuvor war. Letztlich lässt es sich hoffnungsvoll auf das Wagnis ein.
    Ein Wagnis ist es immer und wer nicht wagt, der nicht gewinnt ;-)

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  3. Natürlich ist es mit einem inneren Kampf verbunden, die Antwort auf die Frage zu finden, ob man das Richtige tut, ob man nicht besser täte, alles so zu belassen, wie es ist, mit dem zufrieden zu sein, was man bereits hat.
    Trotzdem: Ich bin für Wagnis.

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  4. Absolument d'accord. Erst Wagnisse einzugehen, gibt dem Leben die Würze, die es schmackhaft macht ;-)

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  5. Sehr gut gezeichnet! Hervorragend auf den Punkt gebracht. -

    Ein tiefer wahrer Kern! Kommt mir so vertraut vor. - Das Schöne bleibt oft nur in der Ferne besonders schön.

    Die größte Herausforderung der Liebe ist es, ihre Schönheit in den wunderbar erbarmungslosen Alltag zu retten.

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  6. Vielen Dank. Es ist nicht nur das. Manchmal mag es auch der Schönheit und dem der Betrachtung des Schönen innewohnenden Gefühls zuträglicher sein, weiter aus der Ferne zu schwärmen. Und da wären wir auch schon wieder bei der Abwägung Wagnisse einzugehen oder nicht. Der Kreis schließt sich.

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  7. "...Oder das Meer ist meine Metapher für unentdeckte Weiten und für allerlei unerfüllte Sehnsüchte! Und ich gebe bereitwillig zu, dieses Sehnen soll unentdeckt bleiben, denn wäre ich tatsächlich Matrose und schaffte im alltäglichen Takt der Dieselmotoren und im Trott der Bordhierarchien - ich wäre vermutlich der Erste, der von den höchsten Bergen träumte! Seltsame Sache, die mit den Träumen; manch ein Traum will unerfüllt bleiben, um nicht zu zerplatzen..."

    Auszug aus "Haderlings Ohnmacht" (http://haderling.blogspot.com/)

    Alles Gute! ;-) mkh

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