Sonntag, 24. Februar 2008

Vor Hannelore Schäfers "Clara"



Wie verlegen stehst Du da.
Die Hände in Dein Kleid vergraben.
Woran denkst Du?
Bist Du denn verlegen?

Deinen Schmollmund schürzt Du frech
und reckst Dein Kinn verträumt zum Himmel.
Wem gilt Dein Blick?
Ist Dein Herz vergeben?

Dein goldenes Haar wallt lang
Auf Deinen bleichen, nackten Schultern.
Bist Du allein?
Hat er Dich verlassen?

4 Kommentare:

  1. Da sieht man das wir beide unterschiedliche Dioktrinzahlen auf der Brille haben, denn die ist nur beleidigt (besser gesagt: zickig!), und hat aus demonstrativ zur Schau gestelltem Desinteresse die Hände in der Tasche!
    "Nein meine Suppe ess ich nicht!"

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  2. Ich mag Interpretationen von Bildern. Und oft ist es so, dass verschiedene Menschen verschiedenes sehen. Auf jeden Fall ist es aber ein dichtes Bild, das Emotionen weckt. Und ein schönes Gedicht steht nun darunter. :)

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  3. Fragen über Fragen? Man müsste die Künestler fragen, aber deine Interpretation gefällt mir auch sehr.^^

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  4. @NW
    Hmmm. Beleidigt? Nein, das würde ich nicht darin sehen. Trotzig? Könnte ich mir noch vorstellen. Aber die Augen wirken eher vertäumt. Mittlerweile kam mir auch die Idee, Clara könnte die Wolken betrachtet. Vielleicht erblickt Sie gerade ein besonders schönes Wolkengebild *träum*

    @meise
    Vielen Dank. Es freu mich, dass Ihnen nicht nur Gemälde, sondern meine lyrische Interpretation gleichsam zusagen. Ich verneige mich.

    @meise und marko
    Vielseitige Interpretierbarkeit ist etwas, das die verschiedenen Künste glücklicherweise gemein haben. Das macht es so faszinierend. Ein 'Falsch!' gibt es (fast) nie, sondern (meist) nur ein 'Auch Richtig!'.

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