Donnerstag, 24. Juli 2008

Die Stimme aus dem Supermarkt

Kommen Sie zu uns!
Wir lieben Lebensmittel!
Hier sind die kleinen Preise!
Wir werden jeden Tag ein bisschen besser.

Schauen Sie weg,
Nicht ins gequälte Mitarbeiterlächeln.
Lieber zu den kleinen Preisen.
Sie werden jeden Tag ein bisschen besser.

Sie wirken nur für Sie.
Überstunden stör’n sie nicht.
Und Sie nicht ihre Zukunftsangst.
Doch wohl die unverschämte Milchpreispolitik.

Klar entlassen wir
Wen Überstunden mürben.
Das alles geht ja wohl nur unbezahlt.
Wir lieben kleine Lebensmittelpreise – wie auch Sie.

Wir zahlen gut.
Vierfünfzig stündlich.
Davon kriegt man wohl die Mäuler satt.
Und Sie Quark, Brot, Wurst – alles heut im Angebot.

Kommen Sie zu uns!
Schau’n Sie: Alles frisch!
So war es gestern, ist’s heute noch.
So günstig wie’s die Konkurrenz nicht hat.

Wir werden jeden Tag
Nicht nur besser: Größer.
Märkte in jedem Dorf, jeder Stadt.
Alles nur mit kleinsten, liebsten Preisen.

Frau Meier braucht
Nur selten Schlaf.
Mitternacht ist doch nicht Schlafenszeit.
Kaufen Sie noch jetzt das Special-Offer-Fleisch.

Bleiben Sie bei uns,
Begrüßen Sie den kleinen Preis.
Sie kennen doch Herrn Müller kaum.
Lieben Sie nicht auch - ?

4 Kommentare:

  1. Da ich ja immer hinter den Zeilen lese (kenn dich ja lange genug) hab ich hier zwei Möglichkeiten:

    1: es ist so warm draußen das du dich im Supermarkt in der Tiefkühlabteilung rumgetrieben hast udn iinspration erfahren hast!

    2: Oder in Minden werden gerade sehr viel Überstunden gemacht.

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  2. Ich hatte einen Hund und sein Name war BINGO. Und zwar die Nummer zwei, mein Herr ...

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  3. Ja. Nachdem unser Re*e-Markt die Öffnungszeiten bis 22 Uhr erweitert hat, fragte man sich schon, wer da noch einkauft. Zugegeben, einmal war ich noch nach 20 Uhr in dem Laden, aber wenn er da schon zugehabt hätte, wär's auch nicht soo schlimm gewesen. Jetzt ist im Gespräch, das Geschäft bis 24 Uhr geöffnet zu halten.
    Irrsinn!

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  4. Vor allem sollte man fragen, wer das zahlt. Wir nicht. Zumindest nicht preislich. Am meisten leiden die Mitarbeiter darunter, die mehr arbeiten müssen, ohne mehr zu bekommen, denn der Sinn ist ja, den Gewinn zu steigern, und letztlich auch die Qualität dessen, was wir einkaufen. Woher kommen denn die Fleischskandale (siehe. S6). Irgendwo muss man sparen, um die Öffnungszeiten realisieren zu können. Und zum Teil trgen wir, die Konsumenten selbst die Schuld, die alles nur noch unter dem Motto "Geiz ist geil!" einkaufen ...

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