Freitag, 2. September 2011

Eingeholt

Wenn Gelenke schmerzen,
wenn sie laufen sollen,
und Stiche im Herzen
jedes Saufen zollen.

Wenn Gedanken verschwinden,
wenn sie gerade noch waren,
und die Nächte mich schinden
mit großem Gebaren.

Wenn mich Haare verlassen,
wo sie grad erst grauten,
und Augen nicht fassen,
was sie grade noch schauten.

Wenn Ohren nicht hören,
was eben noch laut,
und Dinge mich stören,
die ich täglich geschaut.

Dann weiß ich zu sein,
in des Tunnels Schein,
wo des Alters Schatten
mich erwartet hatten.


10 Kommentare:

  1. So Worte sich finden
    zu wohligem Reim,
    gehn wir Altersgründen
    noch nicht auf den Leim ...

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  2. Ja, solange das Schreiben noch funktioniert ;-)

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  3. Nun bin ich froh, dass mein Haar noch nicht grau und ich immer noch des Lesens mächtig bin... und fühle mich trotzdem ganz ganz alt. Aber mit einem Schmunzeln. Immerhin.

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  4. Im schlimmsten Fall bliebe uns Dada. ;-)

    (Aber ich kokettiere gerade und hadere mit meinem Altern bislang wenig ...)

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  5. ... und wir werden ja alle älter. ;)

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  6. Nicht im Inneren. Nur wird die Kluft zum Äußeren immer auffälliger ;-)

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  7. Das Alter

    Das Alter mit Würde
    und Silber im Haar,
    trägt Spuren der Bürde,
    dem "Alptraum" recht nah.

    Erst kommen die Fältchen,
    dann zittert die Hand,
    dann steht man im Wäldchen,
    sucht nach dem Verstand.

    Es macht uns zum Kinde,
    es hat keinen Biss,
    das find' ich gelinde,
    ganz einfach Beschiss.

    Es plagen die Schmerzen,
    das Laufen fällt schwer,
    der Wehmut im Herzen,
    macht traurig und leer.

    Die "Süße" im Alter,
    ist echt kein Genuss,
    der Zucker kein Falter,
    er sorgt für Verdruss.

    Die Augen und Ohren,
    sie klagen ihr Leid.
    Erst glücklich geboren,
    nagt heute die Zeit.

    Einst gab man dem Leben
    den tieferen Sinn.
    Wir haben gegeben,
    jetzt rafft es dahin.


    .
    Twity, 05.09.2011
    Copyright by Twity-Autor

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  8. Huch, sorry Fehlerteufel! Muss natürlich Albtraum heißen, hat ja nichts mit den Alpen zutun - grins. :-)
    Schade, dass man hier nicht korrigieren kann...

    Liebe Grüße an den Träger des Lichts, hast ein feines Gedichtlein geschrieben! :-)

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  9. Wenn auch das Wandern in selbigen immer näher kommt, neben dem Kur-Urlaub, bis es im einfachem Treiben in der Sole mündet ;-)
    Das ist ein sehr schöner lyrischer Kommentar. Vielen Dank.

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