Nachdem ich vor vier Wochen bei meinem AlternativenStammtisch zwei Frugalistinnen kennenlernen und mich anschließend in
meiner Kolumne kurz mit dem Thema befassen durfte, habe ich nun einen Monat
lang tatsächlich Buch über meine Ausgaben geführt. Wer hätte gedacht, dass ich
privat wieder zum Excel-Tabellen-Führen zurückkehren würde, nachdem ich erst im
Mai letzten Jahres viele dieser „Arbeiten“ aufgegeben hatte? Ich wollte
jedoch wissen, für was ich das meiste meines Einkommens aufwende, wo
Einsparpotentiale sind und was ich im Monat zurückzulegen in der Lage wäre.
Oliver, dessen Tabelle ich genutzt habe, die er auf seinem Blog frugalisten.de zum
Download zur Verfügung stellt, spart bis zu 70 Prozent seines Einkommens
und legt das Ersparte an. Auf wie viel Prozent würde ich wohl kommen? Nun kam
zum Tragen, dass ich in meinem Hauptberuf im Kern mit Excel arbeite und eine
gewisse Verliebtheit in Prozentwerte in mir trage, weshalb ich die Tabelle
ordentlich aufgepimpt habe. Und schon ist die technische Seite des Spielkinds
in mir wieder wach ;-)
Als ich heute die Werte für den ersten Monat analysiert
hatte, war ich dann doch etwas überrascht. Obwohl ich in mir diesem Monat – inspiriert durch den frugalistischen Ansatz
– konsequent keinen Kaffee aus dem Vollautomaten im Büro gezogen, sondern immer
selbst gemacht hatte, und gefühlt sehr viel Essen zu Hause vorbereitet hatte, war ich doch viermal im Restaurant essen und sechsmal im Café. Na gut, daran sieht man wieder einmal, wie
Gefühle doch so trügerisch sein können. Laut Tabelle hatte ich immerhin nur
zweimal Snacks zwischendurch, was tatsächlich daran liegt, dass mich eben jene zu führen disziplinierte, öfter mal die halbe Stunde auszuhalten, bis ich zuhause
angekommen bin, um mir mein Essen selbst zu machen. Bei Restaurant- und Cafébesuchen klappt das offenbar nicht, aber die koch auch besser als ich.
Am Ende blieben es 20 Prozent, die ich im Monat September
für die Zukunft zurücklegen konnte. Weit von Olivers monatlich Erspartem
entfernt – dessen größtes Einsparpotential jedoch auch seine Kinderlosigkeit
ist –, aber ich arbeite weiter daran. Ohne Kinder läge mein Prozentwert
übrigens bei 45 Prozent*
Von der Gesamtsumme war die Hälfte bereits an meine
Rentenversicherungen gekoppelt, den Rest werde ich nächste Woche in ein
ETF zugunsten regenerativer Energien angelegt. Ich bleibe am Ball und bin auf das Oktoberergebnis gespannt.
Morgen Abend ist der nächste Alternative Stammtisch im Café Kaktus.
Vielleicht können wir das Thema ja dort vertiefen.
Morgen früh geht es aber erstmal mit der #free30d-Challenge los!
* keine Sorge, ihr zwei, daran zu arbeiten, bedeutet nicht, euch ab Oktober zu verleugnen. Papa hat euch lieb!