Sonntag, 26. Mai 2019

Frei in den Mai - vier Wochen Ausmisten (Tag 28)


Heute ist der letzte Tag meiner fünften Degrowth-Challenge, und - bevor ich ins Wahllokal zur Europawahl aufbreche - sucht mein Kochbuchhalter ein neues Zuhause, den ich mangels Kochbüchern nun nicht mehr brauche. Es melde sich, wer ihn gerne hätte. Vielleicht eine derer, die nun meine Kochbücher haben? 😂

Es ist einigermaßen verrückt. Als ich vor einem halben Jahr das letzte Mal einen Monat lang "ausgemistet" hatte, war es mir in den letzten Tagen wirklich schwer gefallen, noch etwas zu finden, und dennoch - sechs Monate später - sortiere ich wieder vier Wochen lang Dinge aus meinem Besitz aus, und zwar ohne dass es mir schwer gefallen wäre. Tatsächlich ist es so, dass es noch weitere Dinge gibt, die ich mir vorstellen könnte loszulassen. Eine sechste Challenge wird also gewiss Ende des Jahres folgen 💪

Seit meinem ersten Aussortieren konnte ich meine Wohnung um mehrere dadurch leer gewordene Schränke entlasten, die Hälfte meines Kleiderschrankes beherbergt nur noch Luft, und eine von zwei dreischubladigen Kommoden würde umfallen, wenn ich die obere Schublade aufzöge, weil das Gegengewicht des fehlenden Inhalts nicht mehr gegeben ist. Krass! Wie es mir damit geht? Es befreit. Nichts um mich herum, das ungenutzt Ressourcen bindet, nichts, das schlicht nur Wert verliert, während es bei mir verstaubt. Es beruhigt zu wissen, dass die meisten Dinge ja nicht weg sind, sondern einfach nur woanders. Wenn ich wieder etwas davon brauche, kann ich vergleichbares jederzeit in einem Umsonstladen oder gebraucht auf Ebay finden, in der Stuff Cloud. Das ist eine tolle Art des Teilens. Was ich nicht nutze, verkaufe ich oder gebe es einfach weiter, und wenn ich es wieder brauche, hole ich mit das Gleiche wieder zurück. Beispiel: Wenn ich ein oder zwei Wochen im Jahr sommers Fahrrad fahre, muss ich nicht unbedingt auch die anderen 50 Wochen ein Fahrrad besitzen. Ich kann mir rechtzeitig auf dem Gebrauchtmarkt eins kaufen, damit zwei Wochen fahren und es dann wieder verkaufen. Weil es gebraucht und nicht neu ist, hat es eine gewisse Wertstabilität - ganz im Gegensatz zu Neuwaren, die rasant an Wert verlieren, manchmal die Hälfte und mehr binnen weniger Monate. Mit etwas Glück verkaufe ich mein Gebrauchtrad sogar zu einem höheren Preis, und selbst wenn ich mit Verlust verkaufe - der entspräche dann meiner Nutzungsgebühr, und die ist mit Sicherheit deutlich günstige als eine Fahrradleihe für zwei Wochen 🚲

Danke, dass ihr die vier Wochen meine Begleiter wart. Ich hoffe, ich konnte etwas inspirieren oder wenigstens unterhalten 😉

1 Kommentar:

  1. Ich habe Anfang Mai auch alles ausgemistet und dann meine Wohnung renoviert. Man, man, man - das war vielleicht eine Aufgabe! Habe mich auch von richtig vielem getrennt und möchte gern viel bewusster konsumieren. Nur eine neue Hängematte habe ich mir gegönnt, ich bin mir sicher die werde ich täglich nach Arbeit benutzen. Und ein bisschen Luxus muss an der einen oder anderen Stelle auch einfach sein. :)

    LG
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