Donnerstag, 20. März 2008

Der Marquis - Der Ball

Der Ball war prächtig. Die erlesenen Gäste, allesamt Mitglieder des Pariser Hochadels, umschwärmten einander wie balzende Pfauen. Ein Kostüm auffälliger, aber vor allem kostspieliger als das andere. Das hohe Gewölbe des Ballsaales war ausgefüllt von unzähligen Kerzen, die den Anschein erweckten, man sei unter freiem Sternenhimmel. Und frei zu sein war genau das, was die Maskerade bezweckten sollte. Frei zu sein und alle Hemmungen fallen zu lassen. Jedenfalls für einen.

Mit gierigen Blicken streiften die Augen des Marquis von Dekolletee zu Dekolletee. Durch quälende Korsagen an Üppigkeit kaum zu übertreffende Berge an Weiblichkeit ließen den Gedanken des Marquis keine Rast. Sie drehten sich immerzu um das eine. Dann erblickten sie endlich das ersehnte Ziel. Keine Üppigkeit lud ihn ein, sich an ihr zu laben. Kein pompöses Kostüm zur Zurschaustellung des Standes lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein Lächeln kam über seine Lippen. Kein keusches Lächeln. Ein wissendes, ein erfahrenes Lächeln. Das Lächeln eines Connaisseurs. Mit festem Ziel vor Augen schritt er voran und wurde bereits nach wenigen Schritten von seiner Auserkorenen bemerkt, die nun ebenfalls zu schmunzeln begann.

„Bonsoir, Madame! Ein bezaubernder Abend, finden Sie nicht?“ grüßte der Marquis mit einem gehauchten Kuss auf die schwarz behandschuhte Hand seiner Gesprächspartnerin.
„Bonsoir, Monsieur! Ja, das ist er. Noch nie gab sich De la Croix so viel Mühe mit der Ausrichtung seines Maskenballs, heißt es.“
„Noch nie hatte er so bezaubernde Gäste, Comtesse!“
„Ihr habt mich erkannt? Oh, Marquis. Ihr seid ein Spielverderber!“, sagte die Comtesse nonchalant und schlug spielerisch mit ihrem Fächer aus.
„Wie könnte ich Euch je nicht erkennen, Comtesse? Nie raubte mir jemand so sehr Herz und Atem wie Ihr!“
„Marquis!“, flüsterte sie mit gesenktem Kopf, ohne ihn jedoch aus den Augen zu verlieren. „Schweigt stille! Wenn mein Gatte Eure Worte vernimmt, wird er Euch auf der Stelle töten.“
„Diese Gefahr wäre ich bereit einzugehen. Wer wäre das nicht? Ihr seid atemberaubend. Euer Kostüm lässt keinen Mann mehr seinen Blick von Euch abwenden. Ist Euch das etwa entgangen?“
„Meint Ihr wirklich?“, gab die Comtesse mit gespieltem Erstaunen zurück.
Natürlich wusste sie um die Wirkung Ihren Feenkostüms, das sich mit schwarzem Samt eng um ihren schlanken Körper schlang. Auch ohne dieses Kostüm wäre ihr die Aufmerksamkeit aller männlichen Maskierten gewiss gewesen. Ihre wie Seide auf ihre bleichen, zarten Schultern fallenden dunklen Haare, ihre leuchtenden Augen, aber vor allem ihr schlanker Körper mit seinen kleinen, aber so erregenden Brüsten, ließen sie wie einen Magneten wirken, der jeden Mann, sei es Jüngling oder Greis, erbarmungslos anzog. Wie eine Zauberin zog sie selbst die gottesfürchtigsten Ehegatten in Ihren Bann. Doch musste sie keinen Zauber sprechen. Sie war der Zauber.

Musik spielte auf. Mit einer höflichen Verbeugung hielt der Marquis seine Hand zur Aufforderung und zum Geleit gestreckt und spitzte seine Lippen zu einem verfänglichen Lächeln. Gemeinsam schritten sie an den Rand der Tanzgesellschaft, nahe hohen Glastüren zum Garten, und ließen sich zu den Klängen des Hausorchesters fallen.
Näher als es sich geziemt kamen sich die Wangen der beiden Tanzenden. Sie kamen sich so nahe, dass ein Beobachter das Flimmern der Luft dazwischen hätte sehen können. Doch schenkte niemand beiden Aufmerksamkeit. Der Marquis hatte den Platz mit Bedacht gewählt.
„Ihr seid betörend, Comtesse. Ich schmecke noch das Salz Eurer zarten Haut auf meiner Zunge“, hauchte der Marquis ihr mit heißem Atem ins Ohr „und keine Stimme hallte mir je länger im Ohr als Euer süßes Stöhnen.“
„Ihr lasst mich schwindeln, Marquis. Auch ich habe Euch nicht vergessen können. Euer Körper ging mir nie aus dem Kopf. Selbst als ich mit dem Comte auf Reisen war, blieben meine Träume stets mit Euch verbracht.“
„Was gäbe ich darum, nur einen Tag der Comte zu sein. Euch nur einen Tag wie er nicht teilen zu müssen.“
Der Marquis schob seine Lippen näher zum Ohr der betörenden Fee und ergänzte: „Oder nur eine Nacht, Comtesse?“

Die Musiker spielten den letzten Ton ihres Stückes und verhaltenes Klatschen setzte ein bis das nächste Stück begann.
„Ein wundervolles Stück, De la Croix!“, lobte der Comte, „Ihr habt da wahrhaftig ausgezeichnete Künstler engagiert.“
„Merci bien, Monsieur le Comte. Es ist das beste Orchester, das man haben kann und jeden Sou wert. “
„Da sprecht Ihr wohl, De la Croix. Sagt, hab ihr die Comtesse gesehen. Es wird leider bald Zeit für uns aufzubrechen. Ihr wisst ja, die Geschäfte!“
„Natürlich, Monsieur le Comte. Ich glaube Eure bezaubernde Gattin tanzend nahe der Türen zum Wintergarten gesehen zu haben.“, antwortete der Hausherr und blickte zur erwähnten Stelle, die jedoch leer war. „Oh! Vor wenigen Minuten stand Sie noch dort.“
„Lasst sie bitte suchen, De la Croix. Ich breche mit meinem Lakaien zur Kutsche auf.“, forderte der Comte De la Croix im Geschäftston auf und setzte sich, seinem Diener winkend in Bewegung. „Wartet, De la Croix. Da seid ihr ja!“, warf er fröhlich seiner heraneilenden Gattin entgegen.
„Bon soir, mon cher mari“, hauchte sie schweren Atems.
„Ich bin erfreut, dass Euch der Ball so viel Freude bereitet hat, ma belle Comtesse.“, sang er förmlich und küste seine Gattin zart auf die Wange.
„Das Tanzen ist ihre Leidenschaft!“, zwinkerte er De la Croix zu, verneigte sich höflich und schritt mit seiner eingehakten Comtesse zum großen Portal, das zur wartenden Kutsche führte.

„Ihr amüsiert Euch hoffentlich, Monsieur le Marquis?“, wollte De la Croix höflich wissen, als er den Marquis an eine Säule am Rande des Saales lehnen sah.
„Ihr kennt mich, De la Croix. In meinem Alter ist der Tanz nichts mehr für mich. Ich erfreue mich jedoch an den vielen Menschen, die glücklich das Tanzbein schwingen.“
„Eure Freude ist meine Freude, Monsieur le Marquis.“, vernahm er den lächelnden Gastgeber, der seine Maske wieder aufzog und sofort in den Massen unterging.
„Das will ich nicht annehmen!“, flüsterte der Marquis sich selbst zu und blickte, mit der Hand am Degen, in die Runde. Seiner war aus gutem Grund der einzige in der Festgesellschaft, der nicht aus verziertem Holz gefertigt war. „Man wird mit meinem Lebenswandel nicht alt, wenn man fair kämpft.“, kam es ihm zu Gedanken und ließ ihn schmunzeln. Seine Blicke schweiften umher bis sie erneut zur Rast kamen. „Bonsoir, Madame la Baronesse“ sagte er grinsend zu sich selbst und stieß sich von der Säule ab. Sein Lächeln wurde bereits erwidert.

Mittwoch, 19. März 2008

Lyr-Ich

Ich bin ein Wortedreher, Silbenzähler,
Die-Welt-in-Versen-Seher, Bleistiftquäler.
Ich bin ein Strophenschmieder, Reimefinder,
Gewiefter Satzbaubieger, Zeilenbinder,
Zäsurensetzer, Jongleur mit Senk- und Hebung,
Ein ewiger Gesell der Versmaßlegung.

Ich paare, umarme und kreuze Reime
Lasse sie schweifen bis sie passend scheinen.
Ich bin ein Pent- und Hexametbezwinger,
Ein Epigrammentwerfer, Zeilenspringer,
Assonanzensetzer, Terzinenschaffer,
Freund der Stanzen, Schätzer der Metapher.

Ich wirke die feinsten Konnotationen,
Detonationen mit Denotationen.
Ich bin Meister meiner Allegorien,
Müßiger Kreierer von Elegien,
Der Vorhalter von Syn- und Antithesen,
Auch Gestalter leidlich guter Chevy-Chaesen.

Ich bin ein Metrische-Korsette-Schnürer,
Ein Den-verwaisten-Vers-zur-Freiheit-Führer,
Freund spitzer Feder, weiblicher Kadenzen,
Beheber jeder Metrikdifferenzen,
Endloser Verschieber der Satzesglieder,
Ganz schlicht: Der Schöpfer meiner tausend Lieder.

Dienstag, 18. März 2008

Traumesmaid

Ich weiß nicht, wie sie wahrhaft aussieht,
Doch schon hundertmal im Traum gesehn,
Hab ich, wie sie keusch an mir vorbeizieht.

Sie zu küssen, war mir noch nie geschehn,
Doch wurde ich schon oft vom Schlaf geweckt,
Wenn ihre Lippen Liebe mir gestehn.

Wie mag es sein, wenn wahren Leibs sich reckt,
meine Maid, könnt ich denn wohl verführen
Sie zur Lust? Oder hielt sie sich bedeckt?

Gerne würd ich ihren Liebreiz spüren,
Ließe lustvoll meine Träume enden,
und mich diesseits ihrer Liebe küren.

So entflieh doch, Maid, aus Morpheus Händen!

Montag, 17. März 2008

Wehklage der Verlassenen

Du erwiderst nichts? Stille schweigst?
Belüg mich doch! Hauch mir ins Ohr,
Dass Du mich liebst! Mach mir was vor,
Bevor Du Deinen Kopf wegneigst,
Wenn ich Dir sag, dass ich Dich liebe,
Denn selbst wenn dieses nur mir bliebe,
Wär ich voll Glück und frei von Klage.

Wie ein Vogel beim Drahtseilakt

Wie ein Vogel beim Drahtseilakt,
Ein Trunkner im Mitternachtstakt,
Wollt ich frei sein auf meine Art.

Gleich einem Köder beim Jagen,
Einem Ritter aus alten Tagen,
Blieb auch Dir nur wenig erspart.

War ich zu Dir je unhöflich,
So hoff ich, Du bliebst unberührt.
Falls ich Dir jemals treulos wich,
Wisse, nie hatt es Dir gebührt.

Gleich einem Kinde, totgeborn,
Gleich dem Bieste mit seinem Horn
Hielt ich fern, die mich erreichen.

Doch ich schwöre bei diesem Lied,
Auf alles, dass mir schief geriet,
Ich will es Dir ausgleichen.

Ich sah die Bettler auf Krücken,
Die rieten: „Verlang nicht zuviel!“
Die Damen voller Entzücken,
klagend, es gäb niemals zuviel.

Doch wie der Vögel Drahtseilakt,
Trunkene im Mitternachtstakt,
Wollt ich frei sein auf meine Art.

Sonntag, 16. März 2008

Erste Wanderslust

Der Vögel ersehnendes Frohlocken
Erfüllt die blau getünchte Luft
Und Blüten öffnender Arme locken
Und auch Ihr Seelensalbungsduft,
Mich hinaus, das junge Jahr zu kosten,
Leiten mich zur Wanderung von Osten
Her, der Sonne Lauf nach Westen zu begleiten,
Bis auch meine wintersmüden Arme frohgemut
Dem schönen Lenz sehnsuchtsvoll Empfang bereiten.

Samstag, 15. März 2008

Hoffnungsvita

Auf- 
Sehen
Es spüren
Dann aufkeimen
Sich treiben lassen
Dann die Erkenntnis
Getrieben werden
Keime spreizen
Erspüren
Schließen
Ab-

Freitag, 14. März 2008

Sturmeskind

Sturmeskind, weswegen rüttelst Du die Türen?
Dein Eisgeflüster hör ich wohl vorm Haus.
Nun zerfällt mein Hoffen doch zu Graus,
Denn auf Deinem Rücken reiten die Walküren.

Selbst Bäume beugen sich vor ihrer Kunde Macht,
Und kein Vogel ihnen wagt zu trotzen.
Mein Herz Ihr lasst von Trauer strotzen
Und klammes Wissen enden meine einsam Wacht.

Itzo bleibt, gleich Hof und Bett, mein Herz verlassen,
Denn ich kenn wohl den Grund für Euren Ritt:
Die Seele meines Liebsten führt ihr mit,
Auf dem Schlachtenfeld musst er sein Leben lassen.

Tränenqual fühl ich wie Strick den Hals verschnüren,
Könntest Du uns beide nicht nach Walhall führen?

Wasserperlen

Oh, hätt ich Dich doch nie
mit nasser Haut gesehn
Weil ich jetzt nicht nur Herz und Seel
Auch Deine Haut im Traum ersehn

Ich träume von den stolzen Perlen,
die Deinem nassen Haar entrannen
und von den Schultern zu den Schenkeln
mir meinen Traumespfad ersannen.

In meinen Nächten sei ich eine
dieser Perlen, die Dich liebkose,
Und verfolgte sie zum gleichen Ziel,
Zu weilen Dir im feuchten Schoße.

Oh, hätt ich dich noch nie
Mit nasser Haut gesehn,
mein Traumland wäre so viel ärmer,
Blieb ich nie als Perle auf Dir stehn!

Alliterarisch abgeschweift!

"Alle arbeiten anders!", argumentierte Anna Ameise,
Bevor Bärbel Bär berechtigt behauptete,
Dass Doris Dachs der Drückebergerei
Freilich fälschlich freigesprochen
Wurde, was Wanda Wasserratte wenig wunderte,
So sie stets superbe Sammelsurien sehr
Außergewöhnlicher Ausreden anbrachte,
Um unter unterschiedlichsten und ungewöhnlichsten Umständen
Aller allzu anstrengender Arbeit auszuweichen.
Wolle Wombat wurde wiederum wundersam, weil
Fenrirs fein formulierte Futterfrage
Durch diese durchaus dämliche Diskussion
Unbefriedigenderweise unbeantwortet unterging.

Donnerstag, 13. März 2008

Wärme

Wenn düstre Himmel Dein Gemüt verdunkeln
Und Regenström aus Wolk und Auge troffen
Wie schön’s dann ist, wenn Sonnenstrahlen funkeln,
Wolken ersetzen und Bangen durch Hoffen.

Wenn ein jeder Strahl auf tropfennasser Haut
Deine grauen Firmamente weiter blaut
Bis die Wonnenwärme heiteren Sonnenscheins
Aus Dir und neugeborner Frühlingslust macht eins.

Mittwoch, 12. März 2008

Auf der Stelle treten

Woran liegt es, dass man im Leben nie nach vorne kommt,
Dass immer, wenn man das Licht im Dunkel wähnt
Und das Sorgenende hoffnungsvoll ersehnt,
dass immer dann das Nächste kommt, so unverhofft und prompt?

Deine Schuldenberge hast Du fast schon abgebaut
Und freust Dich, auch Du kannst nun endlich einmal prassen,
schon hat der Fiskus Dir den bitteren Trank gebraut,
der alles Dir verleidet. Ja, so lernt man hassen.

Du bist voll Glück und wähnst Dein Schiff im sichren Hafen,
dass Du wen gefunden hast, der das Leben mit Dir teilt,
sei gewiss, es ist der einzge Wolf von all den Schafen
und dass die süße Liebe nicht mehr lange bei Dir weilt.

Und selbst Deine Gesundheit treibt’s bisweilen,
Dieses böse, ungerechte Spiel mit Dir.
Am Besten ließest Du’s zum Doc zu eilen
Und eilst dem Ende zu – mit dem Rapier.

Dienstag, 11. März 2008

Mehr als Freundschaft

Wir blicken einander an
Und sehen unsere Freundschaft.
Wir stehen einander bei
Und sehen unsere Freundschaft.

Wir spenden einander Trost
Und sehen unsere Freundschaft.
Wir geben einander Mut
Und sehen unsere Freundschaft.

Wir helfen einander aus
Und sehen unsere Freundschaft.
Wir nehmen einander Last
Und sehen unsere Freundschaft.

Doch nur ich sehe auch Liebe.

Montag, 10. März 2008

Feenwunsch

Käme die Fee aus all den Sagen,
Die allzu oft drei Wünsche schenkt,
Und mich mit einem Wunsch bedenkt,
Ich wünschte keinen schnellen Wagen,
Keinen goldnen Schmuck zu tragen.

Ich würd kein ewig Leben wollen,
Weder Macht, noch Zaubersäfte,
Noch Harem, noch Superkräfte.
Mein Lebensglück würd andres zollen
Mit diesem schöpft ich aus dem Vollen:

Ich wünscht, dass sie mir etwas meiner Liebe nähme
Und brächt es in Dein Herz hinein.
Mein Herz, schrumpft so nicht merklich ein,
doch so vergöss ich Deiner nimmer eine Träne
und ewig mein wär dann das Glück, das ich ersehne.

Samstag, 8. März 2008

Loslassen

Eine so eherne Bürde ist, liebend die Hände zu lösen,
fallest doch stets nur du selbst, während die Liebe noch schwebt.


Mein erstes Distichon. Jedenfalls denke ich, dass es eins geworden ist *gg*

Mittwoch, 5. März 2008

Friedhofsgarten

Meine grüne Wiese wurde welk,
Von grüner Au zum Friedhofsgarten.
Tränennasse Erde hub ich aus
Und legt zur Ruh die roten Rosen,
Die sich einst auf meiner Wiese streckten.

Am frischen Grab nun stehen wir,
Fassen andächtig die warmen Hände
Und singen unsren Abgesang,
Wissend auch auf brauner Kirchhofserde
Wohl Bäume wachsen voller Grün.

Dienstag, 4. März 2008

Schnee im März

Wie traurig ist es, Euer frohes Spiel.
Ihr tanzt den Tanz der Ahnungslosigkeit.
Gänzlich naiv und unbeschwert entfiel
die Masse ihrer Wolkenseligkeit,
Umringte einander ausgelassen,
nur um sogleich ihr Leben zu lassen.

Wo wart ihr als noch Winter war,
als Kinderherzen Euch empfangen hätten?
Doch diese Zeit blieb von Euch bar.
Dort waren sie, die Euren kalten Betten.
Ich wink Euch zu, ob dieser Narretei,
denn wenn ihr unten seid, ist’s gleich vorbei.

Montag, 3. März 2008

Puppenspiel

Hier stehe ich wieder
Mit den Fäden in der Hand
Und bewege den hölzernen Clown.
Hölzern lachend hüpf ich vor Dir auf und nieder,
Gebe mich voll Frohsinn und galant,
doch immer lachend, ohne Murren und Geraun,
bis zuhause die gestrafften Fäden fallen
und hölzerne Tränen auf dem Boden schallen.