Dienstag, 29. Dezember 2015

Glanzlichter #5: "Dann darfst du ja auch kein Gemüse vom Land essen, denn da könnte ja ein Tier drüber gelaufen sein!"

„Ach, du lebst vegan?“ – Glanzlichter der Reaktionen auf pflanzliche Ernährung
#5: "Dann darfst du ja auch kein Gemüse vom Land essen, denn da könnte ja ein Tier drüber gelaufen sein!"

„Ja, nun, okay, also …“ 

Manchmal fällt es mir schon schwer, Gespräche, die so beginnen, bis zum Ende durchzuhalten. In solchen Fällen, einfach nicht abwarten, sondern gleich Herrn Godwin bestätigen:

„Das ist wie mit den Nazis!“
„Wie? Was haben die denn damit zu tun?“
„Nichts! Das ist es ja!“ 

Es ist schwer, mit jemandem über eine ethische Entscheidung zu diskutieren, der den Kern der Sache bereits nicht verstanden hat oder verstehen will. Wer nicht versteht, dass vegane Ernährung so lange vegan ist, wie Veganer das Gemüse verzehren, ohne dass das über das Gemüse laufende Tier noch auf dem Gemüse befindlich ist, glaubt auch, dass Fleisch zu essen böse ist, weil Hitler kein Vegetarier war! Es ist völlig irrelevant, ob ein Tier über mein Essen gelaufen ist, es angeknabbert hat oder gar gierig angeschaut hat. Die Entscheidung vegan zu leben, geht einher mit Respekt vor anderen Lebewesen. Ich gönne es dem Käfer, dasselbe Salatblatt für gut befunden zu haben, und würde es jedem geneigten Lebewesen gönnen, frei zu leben und denselben Löwenzahn verzehrt zu haben, den ich mir vielleicht hätte pflücken wollen, um mein Mittagessen bunter zu machen. Von wenig Respekt zeugt es allerdings, fühlende Lebewesen dicht an dicht einzupferchen, sie mit Nahrung zu mästen, die ihrer natürlichen Nahrung fremd ist, und sie zu maximal zu versachlichen, um die Qual langer Transportwege in unmenschliche Tötungsfabriken mit dem Gewissen besser vereinbaren zu gönnen. Darum geht es bei der ethischen Entscheidung zu veganer Ernährung. Ganz allgemein gesprochen möchte ich, dass ich die Spuren, die ich in der Welt hinterlasse, mit meinem Gewissen vereinbar sind. Tierische Spuren auf meinem Gemüse sind es ganz gewiss.
 

Vierundvierzigster Schritt: Plastikgräber graben und grün frühstücken

Ein wenig wie das Abendmal - nur mit weniger Haaren
Letzten Monat war ich zum Grünen Frühstück ins „La Dolce Vita“ in der Friedberger Bismarckstraße eingeladen. Das Grüne Frühstück findet an jedem dritten Sonntag im Monat statt und freut sich auf jeden Frühstücksgast, der an grünen Themen interessiert ist. Die Gäste letzten Sonntags waren primär daran interessiert, was ich an Erfahrungen im Umgang mit Plastik zu berichten hatte. So durfte ich eine gute Stunde darüber erzählen, welche Schritte ich bislang auf meinem Weg zum plastik- und müll(be)frei(t)en Haushalt gehen könnte. Um kurz nach elf Uhr sprach ich das erste Wort, und mit anschließender Fragerunde wurden es über zwei Stunden, die wir uns bei unterschiedlichen Frühstücksspezialitäten austauschten. Ich bekam sogar ein veganes Frühstück, das gar nicht auf der Speisekarte stand. Das Grüne Frühstück war eine schöne Erfahrung, insbesondere da der Großteil der Besucher auch in der Lokalpolitik tätig war. So kamen viele Ansätze zur Diskussion, die weit über den Privathaushalt hinausgingen, aber dennoch nicht minder greifbar waren. Ich denke, das wird nicht meine letzte Teilnahme am Grünen Frühstück gewesen sein.


Ruhe in Frieden, Bioplastikfolie
Im Spätsommer hatte ich ein kleines Experiment gestartet. Ich wollte wissen, wie lange es dauert, bis eine kompostierbare Bio-Plastikfolie tatsächlich verrottet ist. Einige Lebensmittel werden inzwischen in diese Folien verpackt, die aus pflanzlicher Stärke hergestellt werden und laut Herstellerversprechen zu 100% kompostierbar sein sollen. Die Crux an der Sache ist jedoch, dass die Folien nicht in die Bio-Tonne dürfen. Dort würden sie in den Kompostieranlagen durch Scanner als Plastikfolien identifiziert und automatisch aussortiert. Die Müllentsorger empfehlen daher, die Bioplastikverpackungen (Achtung: Es gibt auch welche, die zwar nicht mineralölbasiert, aber auch nicht kompostier- und recyclebar sind, die tatsächlich in den Restmüll gehören) im Restmüll zu entsorgen. Hiermit ist der Sache jedoch nicht gedient, da die kompostierbare Folie damit der Müllverbrennung zugeführt wird. Eine Alternative ist, diese Folien in den Komposthaufen zu werfen oder, falls kein Komposthaufen vorhanden ist, sie im Garten zu vergraben. Das war mein Experiment, das ich – zugegebenermaßen - etwas aus den Augen verloren hatte. Deshalb vergräbt man Dinge ja auch für gewöhnlich. Jedenfalls ist die Folie nunmehr zersetzt. Der Hersteller sprach von sechs Wochen. Die sechs Wochen liegen deutlich innerhalb der drei Monate, die die Folie nun vergraben war. Es funktioniert also. Ich habe im Garten ein Bioplastikgrab. Es befindet sich zweite Reihe, links, direkt neben dem Grab für meine Holzzahnbürsten mit Bioplastikborsten.

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Mein Buch wird illustriert

Mit Norman Heiskel hat sich ein wunderbarer Illustrator in meinem Buchprojekt eingefunden. Ich freue mich sehr, dass er Fio ein Gesicht geben wird und meine Drachen nicht so aussehen müssen wie in meiner Handskizze. Ein schönes Weihnachtsgeschenk.


Heiligabend ganz klassisch: Bunter Kartoffelsalat mit Würstchen

Buntes Weihnachten in der Schüssel
Heiligabend war schon immer prädestiniert für einfache Gerichte. Immerhin versprechen die beiden folgenden Tage reichhaltige Menüs, und wer sich da am zweiten Tag nicht schon die Lust am Essen verderben will, weil schon der dritte Tag in Folge geschlemmt wird, hält es an Heiligabend einfach. Bei meinen Eltern gab es früher am Abend vor Weihnachten oft Pellkartoffeln mit Sahnehering und Hausmacher Wurst. Ein anderer Klassiker ist der Kartoffelsalat mit Würstchen. Der Salat war meist mit ordentlich Mayonnaise angemacht und die Würstchen waren meist Frankfurter - schließlich schreibe ich aus der Mitte Hessens und jedes andere Würstchen wäre einem Sakrileg gleichgekommen. Ich selbst habe später auch gerne Kartoffelsalat gemacht, häufig den jüdischen mit Gänseschmalz und dazu gab es Rindswürste, natürlich auch aus Frankfurt. Dies ist nun mein zweiter veganer Heiligabend, und natürlich halte ich an den Traditionen fest. Meine Freundin und ich haben uns für einen bunten Kartoffelsalat mit Tofu-WienernFrankfurtern entschieden. Der Kartoffelsalat sah so gut aus, ich musste ihn einfach fotografieren und teilen. Hier kommt er!

Kaum geschält, entpuppen sich die erdigen Kerlchen als bunte Genossen
Die Zubereitung ist denkbar einfach, denn wer möchte sich neben dem Geschenkeverpacken auch noch stundenlange Arbeit in der Küche aufhalsen? Diese Arbeit darf gerne an einem der Feiertage auf uns zukommen. Heute soll es schnell und einfach gehen, damit Zeit für die Familie bleibt. Auf geht's: Ein Kilogramm bunte Kartoffeln (bspw. Violetta, Heiderot o. ä.) mit Schale in reichlich Salzwasser kochen. Währenddessen 150 ml heiße Gemüsebrühe mit 6 EL Rapsöl und 2 EL Apfelessig Mischen. Eine Zwiebel kleinwürfeln, einen halben Bund Petersilie kleinschneiden und beides zur Gemüsebrühe geben. Sobald die Kartoffeln durch aber noch schnittfest sind, etwas abkühlen lassen und noch warm schälen. Zum Schluss kommen die in Scheiben geschnittenen warmen Kartoffeln in die warme Marinade, wo sie die Flüssigkeit und die Aromen aufnehmen können. Gut eine halbe Stunde ziehen lassen, und fertig ist das Heiligabendessen für Auge und Gaumen.

Bunte Scheiben :)
Zutaten:
1 kg bunte Kartoffeln
150 ml Gemüsebrühe
6 EL Rapsöl
2 EL Apfelessig
1 Zwiebel
1/2 Bund Petersilie

Dienstag, 22. Dezember 2015

Pastinaken Pommes meets Blauer Schwede

Aloha Freunde des veganen Genusses,

ich möchte euch hier mein erstes Gericht schmackhaft machen.

Es ist eines meiner Lieblings-Gerichte, da es so unglaublich einfach, wie lecker ist!
Ich bin gespannt auf euer Feedback. Und hier das Rezept zu...

*Pastinaken Pommes meets Blauer Schwede*

Zutaten:
300g Pastinaken
300g Kartoffeln (Sorte: Blauer Schwede)
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
Rosmarin
Thymian

Zubereitung:
Kartoffeln und Pastinaken schälen und in pommesähnliche Stücke schneiden. Dann die Kartoffeln und Pastinaken auf ein Backblech legen, mit dem Olivenöl bepinseln und mit salz und Pfeffer würzen. Zum Schluss noch mit Rosmarin und Thymian garnieren und bei 200 Grad im Backofen goldbraun backen.

Und fertig ist ein super tolles Gericht, bei dem einem richtig warm ums Herz werden kann.....


Enjoy












Samstag, 28. November 2015

Dreiundvierzigster Schritt: Ein Handyschritt zurück

Vor einen dreiviertel Jahr fand ich ein Handy auf der Straße, ein 12-Euro-Handy von Samsung mit sehr rudimentären Funktionen. Vor einigen Wochen habe ich es vom Fundbüro abholen können, so dass es nun in meinem Besitz ist. Das sollte die Gelegenheit für mich zu einem ultimativen Test sein:

Das Ladekabel passte leider nicht! (Quelle: Wikipedia)

Wie verändert sich mein Tag, wenn ich nur noch ein Telefon habe, mit dem ich telefonieren kann?
Ja, liebe Kinder, ich weiß, wie verrückt das klingt: Ein Mobiltelefon zum Telefonieren! Tse!

Ist das Smartphone tatsächlich nur ein Zeiträuber, weil es seine Besitzer zwingt, unentwegt nach neuen Informationen Ausschau zu halten und auf jedes Summen zu reagieren?
Bei mir auf der Arbeit gibt es einige Büros, deren Eigner ich im Vorbeigehen noch nie ohne Handy vor den Augen gesehen habe. Ich hätte auch gerne so einen Handyarbeitsplatz eingerichtet, Chef!

Welche Funktionen des Smartphones haben sich so in den Tagesablauf eingeflochten, dass es gar nicht mehr auffällt, dass das Smartphone neben der geraubten Zeit auch einen positiven Nutzen hat?
Kalender? Navigation? Email? Musik? Internet?

Montag letzter Woche hatte ich geplant, mein Smartphone zuhause lassen und für eine einwöchige Testphase nur noch das Telefonie-SMS-Handy mitzuführen. Hürde: Leider verlor der ehemalige Besitzer des Handys nicht auch das Ladegerät! Auch der passende Adapter führte nicht dazu, dass der Akku auflud. Glücklicherweise erkannte mein Huawei-Smartphone meine Misere und half damit aus, indem es aus unerfindlichen Gründen seinen Arbeitsspeicher so stark belud, dass nacheinander sämtliche Apps den Dienst verweigerten. Inklusive der bordeigenen App zum Reinigen des Arbeitsspeichers.

Nach einer Woche komme ich zu folgendem Ergebnis:

  • Emails nur noch abends zuhause abzurufen und zu beantworten kostet Freizeit, da ich selbiges sonst schon während der Heimfahrt im Anschluss an die Arbeit in der Bahn erledigen konnte.
  • Nicht mehr in gewohnten WhatsApp-Gruppen zu sein, führt zu einem Informationsdefizit und erschwert die Kommunikation mit Gruppen. Es war absurd, dass ich Freunde bitten musste, für mich etwas in den Gruppen zu schreiben!
  • Dem Zwang nicht mehr unterworfen zu sein, Facebook zu aktualisieren: Herrlich!
  • Das Handy summt und piepst nicht mehr unentwegt; und nicht mehr ständig drauf zu schauen, sobald das passiert, schenkt wiederum Freizeit.
  • Bei wirklich wichtigen Dingen klingelt es, und ein echter Mensch spricht. Toll!
  • Mein Büro hat keine Musik und kein Radio mehr, da ich das Smartphone an PC-Boxen als Jukebox nutzte. Gar nicht toll!
  • Schnell mal ein Foto für den Blog machen ... geht nicht!
  • Schnell mal googeln ... geht nicht!
  • Schnell mal etwas notieren ... geht mit Notizblock und Stift, hat aber keine Backup-Option (allerdings ist Papier auch kaum virenanfällig)
  • Schnell mal nach einer Adresse schauen ... geht nicht! Nicht mal im Auto habe ich noch eine Straßenkarte
Mein Fazit: Dieses Stück Plastik namens Smartphone erleichtert den Alltag. Allerdings auch nur dann, wenn das Smartphone nicht zum Gegenstand eines Suchtverhaltens wird. 

So mache ich es nun (nachdem ich mein Huawei auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt hatte):

Sämtliche Benachrichtigungen sind ausgeschaltet, und ich sichte die neuen Nachrichten zu festen Zeiten.
z. B. in der Mittagspause und in der Bahn

Mit Freunden wird vereinbart, dass sie anrufen, wenn es etwas Wichtiges gibt.
Das ist viel schöner, eine Stimme zu hören, und schult auch den sozialen Umgang, den ich gerade bei der aktuellen Generation, die ihren Nasen anscheinend nur noch auf dem Handy haben, mit sorgenvollen Blicken beobachte. 

Und nachts heißt es: Aus mit dem Ding!
Meine Nacht soll frei von Elektrosmok, Blinken, Summen und Piepsen sein.




Vegane Käsesoße für Mac'n'Cheese und Nachos

Spirelli mit veganer Käsesoße, Ölsaaten
und Zitronenthymian
Ich mag schnell zubereitetes Essen. Ich mag gutes Essen. Nudeln mit Käsesoße vereinen beides. Natürlich darf da auch ein veganes Rezept nicht fehlen.

Im Internet findet man zahlreiche vegane Rezepte für Mac'n'Cheese, Käsedips oder Käsesoßen. Die Basis der Rezepte waren überwiegend Kartoffeln und Möhren. Die Kartoffeln für die Cremigkeit, die Möhren für die Farbe. Um die cremige Konsistenz Käse nachzuempfinden, braucht es natürlich Fett. Ich fand Rezepte mit Margarine, Olivenöl oder auch Cashewkernen. Die Rezepte lasen sich überwiegend sehr lecker, doch wie immer entscheidet der persönliche Geschmack beim nachkochen. Manche waren mir zu mächtig, andere zu salzig, wenige nicht käsig genug.

Ich habe mir nun mein eigenes gebastelt, das ich euch her gerne vorstelle.


Prepared to take a hot bath!
Zutaten:
- 300 g Kartoffeln
- 100 g Karotten
- 250 ml Gemüsebrühe
- 1 TL Rauchsalz
- 1 EL Zitronensaft
- 100 g Cashewkerne
- 30 g Hefeflocken
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 kleine Chili



Zubereitung:
Die Cashewkerne über Nacht einweichen. Wer keine Cashewkerne hat oder vergessen hat, sie einzuweichen, lässt sie einfach weg, nimmt anstelle der 250 ml Gemüsebrühe nur 150 und fügt 100 ml Olivenöl hinzu. Es geht um die cremige Konsistenz, und die erreicht man auf beiden Wegen.

Cremige vegane Käsesoße
Die Kartoffeln und Karotten schälen, in Scheiben schneiden und in Salzwasser weich kochen.

Währenddessen die Zwiebel, die Chilischote und die Knoblauchzehe grob würfeln und in etwas Öl anbraten (den Knoblauch ganz zum Schluss dazu; er wird schnell bitter).

Jetzt die Gemüsebrühe in den Blender, die abgegossenen Cashewkerne und die restlichen Zutaten hinzu und auf höchster Stufe pürieren. Sollte sie nicht cremig genug sein, einfach etwas Olivenöl hinzugeben.

Falls die Soße nicht gleich verzehrt wird, im Anschluss am besten nochmal in den Topf und für 10 Minuten bei 70° C köcheln lassen. Das tötet eventuell vorhandene Keime ab und erhöht die Haltbarkeit.



Nun gibt es folgende Optionen: über die Nudeln damit, ins Schälchen für die Nachos zum Videoabend oder aufheben für später. Im Kühlschrank hält sie sich in einem vorher ausgekochten Bügelverschlussglas mindestens eine Woche, im Tiefkühler bestimmt drei Monate.

Damit steht dem veganen Videoabend nichts mehr im Weg!

Dienstag, 27. Oktober 2015

Glanzlichter #4: "Und warum isst du Pflanzen? Die haben doch auch Gefühle!"

„Ach, du lebst vegan?“ – Glanzlichter der Reaktionen auf pflanzliche Ernährung

#4: "Und warum isst du Pflanzen? Die haben doch auch Gefühle!"

Okay, jetzt wird es anstrengend, dachte ich mir. Zwar hatte ich das Thema "Meine Gründe für vegane Ernährung" beim Essen nicht einmal angesprochen. Es wurde mir einfach beim Seitenblick auf meinen Teller als Beilage aufgedrängt. Mein Tischnachbar, mit dem ich mich bis zu diesem Moment noch gar nicht unterhalten hatte, unterfüttert sein vermeintliches Argument gegen vegane Ernährung wie folgt: Schließlich gäbe es Pflanzen, die bei Waldbränden Stoffe abgäben, mit denen sie andere Pflanzen warnten, die dann auf die Warnung reagierten und sich vor dem Feuer schützten. Ich erwiderte, dass es etwas viel hineininterpretiert wäre, diesen Vorgang als Empathie und Sozialverhalten unter Pflanzen zu interpretieren. Schließlich sei es wahrscheinlicher, dass die von der Pflanze ausgestoßenen Stoffe, den Pflanzen, die darauf zu reagieren in der Lage waren, schlicht einen evolutionären Vorteil verschafften, und dass es durchaus unwillkürliche Gründe geben mag, weshalb eine Pflanze bei Temperaturänderungen Stoffe ausscheiden könnte. Daraufhin erfolgte unmittelbar der emotionale Ausbruch: Ich könne so nicht argumentieren und ich würde unsachlich und ganz willkürlich entscheiden, welches Lebewesen fühle und daher nicht gegessen werden dürfe. 
Manchmal überrascht es mich, zu welchen Gefühlsausbrüchen die pure Anwesenheit eines Veganers führen kann. Nur manchmal allerdings!

Lieber Tischnachbar, weder habe ich behauptet, die Entscheidungsinstanz zu sein, welche Lebewesen gegessen werden dürfen und welche nicht. Ich habe lediglich für mich entschieden, dass kein Tier für meine Ernährung sterben muss. Zweitens habe ich weder dich noch dein Putenschnitzel angegriffen, und drittens hatte ich meinen Mund eigentlich nur aufgemacht, um den nächsten leblosen Brokkolo mit meinen Zähnen zu zermalen. Es kommt mir ein wenig so vor, als hättest du einen ewig alten Veganer-Bekämpfungs-Diskussionsfaden aus dem Internet in deinem Gehirn aktiviert und ihn zu einem Präventivschlag instrumentalisiert. Man weiß ja nie, wann der Veganer mit der moralischen Keule ausholt. Besser gleich drauf!

Ja, es gibt Studien, die sich mit Reaktionen und Interaktionen von Pflanzen befassen. Sie haben vor allem eins gemein:   1)  In den seriösen Studien ist keine Rede von Gefühlen 2) In den Medien, die über diese Studien berichten, wird ausdrücklich von Pflanzengefühlen geschrieben und die Head-Lines lauten: "Schock-Nachricht für Veganer!", "Veganer aufgepasst: Pflanzen wollen nicht gefressen werden!" bis hin zu "Bäume und Gemüse leben in Todesangst!". "Pflanze produziert Abwehrstoff gegen Raupen" ist vermutlich auch nicht polarisierend genug, um Auflage zu schaffen.

Ja, es gibt Pflanzen, die, sobald sie angeknabbert werden, Abwehrsubstanzen produzieren. Bei manchen Bäumen führt die Produktion der chemischen Substanz sogar dazu, dass andere Bäume den Stoff ebenfalls zu produzieren beginnen. Es gibt Pflanzen, die sich zusammenfalten, als seien sie welk, sobald sie berührt werden. Es gibt Pflanzen, die ihren Nährstoffgehalt herabsetzen, sodass Fressfeinde nicht satt werden und von ihnen ablassen. Pflanzen haben viele Mechanismen entwickelt, die ihr Überleben sichern. Aber es sind Mechanismen und nicht Zeugnisse von Bewusstsein. Mechanismen, die sich durchgesetzt haben, weil sie diesen Pflanzen einen evolutionären Vorteil gegenüber jenen Pflanzen verschafften, die sich nicht auf diese Weise vor Fressfeinden schützen konnten. Es ist kein Ausdruck von Bewusstsein und auch kein Gefühl, denn zu einem Bewusstsein gehört die Macht der freien Entscheidung. Die Pflanze wird immer mit Abwehrsubstanzen reagieren, sich immer zusammenfalten und immer ihren Nährstoffgehalt herabsetzen, wenn der Fressfeind da ist. Ein Bewusstsein wäre zu anderen Entscheidungen in der Lage: „Oh, das ist ja nur ein kleiner Käfer, den lasse ich jetzt mal knabbern“ oder „Hey, wieder diese widerliche Raupe von gestern. Die kriegt jetzt mal die doppelte Menge Abwehrstoffe ab. Dann weiß sie, was sie davon hat!“.

Aber … selbst wenn Pflanzen genau wie Tiere ein Bewusstsein hätten, fühlten und ganz tolle grüne Kumpels sein könnten, wenn wir nur miteinander zu kommunizieren in der Lage wären, wäre dieser Umstand doch kein Grund für mich Tiere, deren Bewusstsein, Gefühle und Kumpeldasein ich dahingegen wahrnehmen kann, wieder zu essen zu beginnen.
„Ha, ha, Veganer, Pflanzen können fühlen! Ihr müsst jetzt wieder Tiere essen, weil eure ganze Argumentation nun im Eimer ist!“
Eben nicht! Wenn ich die Wahl habe, verschmähe ich doch lieber die Lebewesens, deren Fühlen ich emphatisch registrieren kann. Das kann ich bei einer Pflanze nicht. Die Gefühle von Schweinen im Schlachthof kann ich ebenso wahrnehmen wie die von Tieren in engen Käfigen. Aber vielleicht lassen sich Chicken Nuggets vom Aldi einfach mit mehr Genuss essen, wenn man sich sicher glaubt, dass auch Pflanzen fühlen. Nun, dann: Buon appetito!

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Einfache Chili-Pasta-Soße an Vollkorn-Spirelli

Bio-Vollkorn-Spirelli mit Chili-Soße,
garniert mit Ölsaaten und Sprossen
Manchmal reichen wenige Zutaten. Wenn es dann auch noch einfach zuzubereiten ist, sind alle (veganen) Spatzen gefangen (bitte gleich wieder frei lassen). Am Wochenende habe ich die letzte Ernte Chilis aus dem Garten eingeholt: Ein großer Topf voll dunkelroter, milder Früchte. Mein Plan war, ein Drittel zu pürieren und die andere Hälfte in der Pfanne anzubraten, damit meine Pasta-Soße etwas mehr Biss und Aromen enthält. Als ich die erste Chili aufgeschnitten hatte, entschied ich mich spontan die Kerne vorher zu entfernen. Dadurch wurde meine einfache Pasta-Soße zu einer einfachen, aber etwas langwierig zuzubereitenden Soße. Die gewürfelten Chilis habe ich zusammen mit gewürfelten Zwiebeln und gehacktem Knoblauch leicht angebrachten und dann mit dem Chilipüree, das ich mit einer Tasse Wasser im Mixer pürieren ließ, abgelöscht. Zusammen mit 2 TL Salz ließ ich die Soße für gut zwei Stunden auf ein Drittel des ursprünglichen Volumens reduzieren. Am Ende des Kochvorgangs würzte ich es mit frischem Pfeffer aus der Mühle. Drauf auf die Nudeln, und das Leben ist schön. Die Chilikerne habe ich übrigens gemahlen und als Pulver bereitgestellt. Wer will, der kann der milden, leicht pikanten Soße die Höllenglut wieder zurück bringen.

Zutaten
600 g Chilischoten, mild
3 kleine Zwiebeln, gewürfelt
6 Knoblauchzehen, gehackt
2 TL Salz
Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung
- Chilis entkernen
- Ein Drittel klein würfeln
- Zwei Drittel mit einer Tasse Wasser pürieren
- Chiliwürfel zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch anbraten
- Mit Chilipüree ablöschen
- Zusammen mit Salz bei niedriger Temperatur auf ein Drittel reduzieren lassen
- Mit Pfeffer abschmecken


Satte Ernte im Entkernungsprozess

Zwiebeln, Chilis und Knobi kurz vor dem heißen Ölbad

Finis - hält sich gut fünf Tage im Kühlschrank


Mittwoch, 7. Oktober 2015

Zweiundvierzigster Schritt: Meister Soda und die Natron-Armee

Frosch trifft plastikarmen Pseudo-Frosch
Von meinen ersten Erfolgen beim Basteln meines Badezimmerreinigers beflügelt, habe ich mich nun ein zweites Mal an die Herstellung eines Handgeschirrspülmittels gemacht. Der erste Versuch war zwar gut gegangen, aber das Seife-Raspeln war etwas nervig, zumal es Glas auch etwas stumpf aussehen ließ. Ich fand ein Rezept mit Natron, das anstelle der Seife Waschsoda vorsieht. Dazu ein paar Tropfen Orangenöl und fertig ist das Spülmittel. Das Ergebnis steht dem ersten in nichts nach, der Weg hin zum Ergebnis ist jedoch ein anderer. Ich brauche deutlich mehr als ein paar Spritzer des Selbstgebastelten. Die aufbewahrte Frosch-Flasche von 750 ml reicht für gut fünf Waschgänge. Am Anfang war es etwas merkwürdig, da es keinen Schaum bildet. Das Merkwürdige ist allerdings nicht der fehlende Schaum, sondern das ich dann sehe, was alles in meinem Spülwasser rumschwimmt. Ich muss den Kopf ausschalten, der mir sagt: Du kannst in so einer Brühe doch nichts sauber bekommen. Doch die gespülten Teller quietschen beim Spülen. Muss wohl wirken. Und es ist ja auch nicht so, dass der Schaum gekaufter Handspülmittel ein Wurmloch bilden und die Drecksbrühe in All schleusen würde. Durch’s Augenschließen kann ich ja auch nicht machen, dass plötzlich Nacht ist. Die Drecksbrühe ist da, wo sie bei meinem Selbstgemachten auch ist, nur halt nicht vom Schaum versteckt. Das einzige, was ich in der Anwendung geändert habe, ist, dass ich die dreckigsten Sachen vorher mit klarem Wasser vom gröbsten Schmutz befreie, bevor ich heißes Wasser mit meinem Selbstgemachten versehe. Ich spüle auch heißer als zuvor, gut 50 Grad, da ich denke, dass die fettigen Verschmutzungen sich so besser lösen. Ich weiß nicht, ob beides tatsächlich nötig ist, habe aber den Eindruck, dass es besser hilft als zuvor ohne. Wer weiß, vielleicht ist es auch nur der Kopf, der sich den Schaum zurückwünscht. Jedenfalls bleibe ich dabei. Natron und Waschsoda gibt es beide plastikfrei (obwohl ich beim Waschsoda nicht sicher bin, ob die Verpackung nicht beschichtet sein könnte). Das Orangen-Öl hatte zwar einen Plastikdeckel, aber es ist ein Schritt nach vorne. Vielleicht finde ich ja noch ein ätherisches Öl mit Metalldeckel.

Plastik sähe im Heu blöd aus (Quelle: Wikipedia)
Tegut hat mir inzwischen auch geantwortet. Ich hatte gefragt, aus welchem Material die Behältnisse bestehen, die sie unter dem Namen „MeiBox“ für den Einkauf loser Eier in den Märkten anbieten, und ob eine Bioplastik-Alternative angedacht sei. Die Mehrweg-Eierboxen bestehen aktuell aus Polypropylen, schreibt der Kundenservice und weiter, dass die Herstellung der Box aus nachwachsenden Rohstoffen in Betracht gezogen wurde, jedoch aus Gründen der Hitzebeständigkeit und Dauerhaltbarkeit abgelehnt. Hmmmm! Hitzebeständigkeit? Ist Hitzebeständigkeit eine elementare Produkteigenschaft für den Transport von Eiern? Vielleicht habe ich überlesen, dass es eine Transportbox für gekochte Eier, direkt aus dem Topf, ist. Ein kurzer Blick ins Internet zeigt mir, dass es Bio-Plastik bis 80° Grad hitzebeständig und sogar bis 200° hitzebeständig gibt. Zumindest das Erstgenannte ist auch zu 100% biologisch abbaubar. Und was die Haltbarkeit angelangt, nun, genau das ist ja das Problem. Erdölbasiertes Plastik braucht ein paar hundert Jahre, bis es verrottet ist. Oppa plant nicht, seine „Meibox“ von Generation zu Generation weiterzugeben. „Mein Sohn, hier bewahrte schon mein Urgroßvater seine Eier auf!“, klingt auch etwas roh! Bio-Plastik ist nicht weniger belastbar und dauerhaft wie seine Erdöl-Konkurrenten. Ich habe das Gefühl, hier spielt eher der Preis eine Rolle, insofern scheint die Antwort aus der Schublade des Call-Centers, aber nicht aus dem Wahrheitszentrum im Gehirn gekommen zu sein
Weiter fragte ich, was gegen die Wiederverwendung der Pappboxen spräche. Hierauf antwortete der Kundenservice, dass eine mehrmalige Benutzung der Papp-Eierboxen aus hygienischen Gründen abzulehnen sei, auch im Hinblick auf die Übertragung von Keimen. Ja, hier sind sie wieder die EU-Verordnungen, die uns das Leben so sehr erleichtern. Tatsächlich verbietet die EU Gewerbetreibenden, Pappbehältnisse mehrfach zu benutzen. Etwas das auf dem Dorf, in dem ich aufwuchs, der Standard war. Wurde ich als kleiner Steppke zum Bauern geschickt, hatte ich eine 10er-Papp-Eierbox im Beutel, den ich gefüllt immer und immer wieder vom Bauern nachhause trug. Danach aßen wir die Eier sogar. Trotz der Keime, die auf den Schalen waren. Schalen? Ach ja, die Eier sind ja von Natur aus verpackt gewesen. Es konnten ja auch schon damals keine Keime in den vom Ei verzehrbaren Bestandteil geraten. Die Sorge vor Keimen wird meines Erachtens eingedenk des Weges, den Hühnereier an’s Licht der Welt nehmen, ein wenig konterkariert. Das Kloakentier entlädt seinen unbefruchteten potentiellen Nachwuchs über den gleichen Ausgang wie dessen Notdurft in die keimfreie, hitzebeständige und dauerhaltbare Plastikbox. Da stimmt doch was nicht? Die gute Nachricht: Die EU kann tegut zwar vorschreiben, die Pappboxen nicht mehrfach zu versenden, aber nicht dem Verbraucher. Der Kunde darf das! Also macht das. Wer gibt Geld für etwas aus, das kostenlos zu bekommen ist? Ei, Ei, Ei …

Samstag, 26. September 2015

Herbst-/Winterjacke ohne Daunen und (Kunst-)Pelz

Für viele von uns stellt sich in diesen Tagen wieder die Frage nach einer neuen Jacke für die kalte Jahreszeit. 

Da auch mir das Wohl der Tiere eine Verpflichtung ist, möchte ich an dieser Stelle eine Bitte an alle Leser der Blogs richten: 

Kauft bitte Jacken ohne Daunen und ohne (Kunst-)Pelz

 
Für die „Ernte“ der Daunen werden Gänse massiv gequält. Siehe Link: http://www.veganblog.de/2015/09/kuschelig-warm-ohne-daunen-und-lebendrupf/ 

 Die Herstellung von Pelz würde ich nur bedingt als tierlieb bezeichnen:   http://pelz.peta.de/#sts=LEIDEN%20F%C3%9CR%20PELZ(Achtung: schlimme Bilder) 


Hier die Empfehlung von http://www.veganblog.de/: 
Der Handel bietet eine große Auswahl an synthetischen und pflanzlichen Alternativen
Produkte, die synthetische Fasern beinhalten, haben häufig bessere Trage- und Pflegeeigenschaften als Daunen. Materialien wie PrimaLoft und Thermore Ecodown, die auf Basis von Polyester hergestellt werden, haben selbst im nassen Zustand sehr gute Isolationseigenschaften und trocknen zudem viel schneller als Daunen, da sie nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Dies hemmt das Wachstum von Bakterien und die Bildung von Schimmel, was sie besonders interessant für Allergiker macht.
Synthesefasern können bei niedrigen Temperaturen gewaschen werden. Das spart Zeit und Energie. Zudem sind sie sehr leicht, windabweisend und strapazierfähig.
Auch Fleecejacken aus recyceltem Polyester sind eine wärmende und sogar nachhaltige Option.

Es gibt jedoch auch Alternativen zu klassischen Synthetikfasern. Lyocellbesteht beispielsweise aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz, ist sehr widerstandsfähig und kann Feuchtigkeit gut aufnehmen und auch wieder abgeben. Bekleidung aus Lyocell ist sehr hygienisch, da sie auch bei höheren Temperaturen gewaschen werden kann.
Die Pflanzenfaser Kapok, die vom Kapokbaum stammt, ist eine sehr leichte Faser. Sie kann Luft besonders gut einschließen und hält dadurch extrem warm.

Du solltest gezielt nach Jacken fragen, in denen keine Daunen verarbeitet wurden. Dies erhöht den Druck auf die Hersteller und animiert sie zudem vermehrt vegane Alternativen anzubieten.
Auch das „PETA-Approved Vegan“ Logo hilft dir dabei vegane Winterjacken zu finden, die es unter anderem von Bleed, Derbe, Save the Duck oder Ragweargibt.


Ich zähle auf Euch! 

Gruß, 
Dennis 

Quelle: www.peta.de


Dienstag, 15. September 2015

Tofu selbst gemacht

Drei Zutaten und mit der Zitronensäure kann
man sogar Kalk im Bad entfernen ;-)
Samstags ist nun mein Soja-Tag. Freitagabend weiche ich 300 g Bohnen ein, samstagmorgens dann in drei Raten in die Soyabella damit. Aus einem halben Liter mache ich Joghurt, einen halben Liter hebe ich zum Kochen auf. Aus den restlichen beiden Litern mache ich Tofu und aus dem anfallenden Okara meine Frikadellen, die ich teils am Abend esse, teils angebraten einfriere, oder einen Kuchen. Ergiebig ist es allemal: Aus den 300 g trockenen Sojabohnen werden 800 g Okara, 200 g Tofu, ein halber Liter Joghurt und ein halber Liter Soja-Milch. Die Bilanz kann sich sehen lassen. 
Nun aber zum Tofu: Die Zubereitung ist denkbar einfach. Die Soja-Milch muss nur auf 70 Grad erwärmt werden, dann wird die Zitronensäure in ein paar EL Wasser gelöst, zu zwei Dritteln zur Soja-Milch hinzugegeben und untergerührt. Der Topf sollte jetzt von der Kochstelle genommen werden und mit geschlossenem Deckel 10 Minuten ruhen. Nach dieser Zeit ist die Soja-Milch durch die Zitronensäure größtenteils geronnen und hat sich abgesetzt. Jetzt die restliche gelöste Zitronensäure hinzugeben, oberflächlich einrühren und weitere 5 Minuten bei geschlossenem Deckel arbeiten lassen. Jetzt ist das Soja-Eiweiß vollständig geronnen und kann mit einem Nussmilch-Netz von der noch enthaltenen Molke getrennt werden. Wer Seiden-Tofu möchte, ist nun fertig. Wer einen festen Tofu möchte, gibt ihn in eine Tofu- oder Käsepresse. Dazu sollte er sehr gut im Nussmilch-Netz von der Flüssigkeit befreit sein. Ich beschwere meine Tofupresse mir 1 kg Gewicht und lasse ihn 24 bis 48 Stunden im Kühlschrank fest werden, je nach gewünschtem Festigkeitsgrad. Im Anschluss kann beispielsweise ein leckeres Rühr-Tofu daraus werden, oder ich mariniere ihn wie ein Steak und brate ihn als eiweißreiche Beilage zum Gemüse, oder ich nutze ich in einer Bolognese, oder, oder, oder …

Zutaten
2 Liter Sojamilch
2-3 TL Zitronensäure

Kurzanleitung
 Soja-Milch auf 70 Grad erwärmen
-          Zitronensäure in Wasser lösen
-          Topf mit Soja-Milch von der Kochstelle nehmen
-          2/3 der gelösten Zitronen säure zur Soja-Milch geben und verrühren
-          10 Minuten bei geschlossenem Deckel ruhen lassen
-          Restliches Drittel hinzugeben und oberflächlich unterrühren
-          5 Minuten ruhen lassen
-          Mittels Nussmilch-Netz entwässern
-             Seiden-Tofu – fertig
-              Schnittfester Tofu – in Tofu-Presse in 24 – 48 Stunden beschwert im Kühlschrank pressen

Bei 70° wallt die Soja-Milch auf: Runter vom Herd

Soja-Protein hat sich von der Molke getrennt

Nuss-Netz im Einsatz, Inhalt: Seiden-Tofu

Fertig gepresster fester Tofu

Erfrischende Soja-Molke!
Kann man trinken, muss man aber nicht ;-)