Gestern und heute durfte ich zu Gast sein im Badehaus 2 in Bad Nauheim. Es gab schöne Texte und natürlich auch schöne Bücher im Gepäck. Dass ich das Logo des Theaters Altes Hallenbad trug brachte keine Nachteile. Gut so!
Donnerstag, 31. August 2017
Freitag, 25. August 2017
„Die Käsesoße war der Hammer!“
Im Rahmen der BioWoche der Modellregion Ökolandbau Wetterau waren Christa Möller und ich am Donnerstagabend zu Gast im Bioladen Regenbogen von Marlu Müller-Bremm in der Friedberger Lindenstraße. Im Zentrum des anberaumten Kochkurses stand unsere vegane Ernährung. Gekommen waren zahlreiche Besucherinnen und Besucher, allesamt aus der Wetterau, um sich der Ernährungsweise anzunähern oder sich zu vertiefen. Auf dem Programm standen Gerichte, die ohne exotische und unüberschaubare Mengen an Zutaten auskommen, die es in jedem Supermarkt zu kaufen gibt - auch und gerade bei bei Marlu.
Christa bereitete Speisen wie Quiche und eine Panna Cotta zu, und die neun Frauen und drei Männer, die gekommen waren, halfen unter Anleitung beim Schälen, Schneiden und Abwiegen der Zutaten. Meine These, dass eine vegane Ernährung nur dann langfristig funktioniert, wenn sie an nichts fehlen lässt und alle Geschmacksrichtungen abdeckt, spiegelte sich auch in meiner Auswahl wieder. So bereitete ich mit meinen Gästen unter anderem meine vegane Käsesoße zu, die auch Fans vom Maccaroni mit Käsesoße oder Liebhaber von Nachos mit Dip mehr als zufrieden stellte.
Abgerundet wurde der Kochkurs von immer wieder eingestreuten Haushaltstipps von Christa, die sich damit beschäftigten, wie die Funktion von Ei, Milch und Sahne in Gerichten am besten zu ersetzen ist: Nussmilch anstelle von Kuhmilch und Sahne, Sojamehl oder Apfelbrei anstelle von Eiern im Kuchen. Ich streute zwischen meinen Handgriffen beim Kochen ein, wie eine vegane Ernährung geplant werden kann, ohne gesundheitliche Nachteile zu haben: Vitamin-C-haltige Lebensmittel zu jeden Speisen, um pflanzliches Eisen besser aufzunehmen, aber vor allem die Nahrung mit Vitamin-B12 anzureichern.
Nach eineinhalb Stunden war ein Abend zu Ende, der neben neun abwechslungsreichen Vor-, Haupt- und Nachspeisen auch viele Fakten präsentierte, ohne missionierend zu wirken.
„Wenn wir uns alle an die ärztliche Empfehlung von maximal 15 Kilogramm Fleisch im Jahr hielten, wäre das ein Riesenschritt für die Umwelt und jeden einzelnen“, war mein Abschlussstatement. Nicht jeder muss sich vegan ernähren, mancherorts auf der Welt ist das sogar unökologisch, gerade im Hinblick auf die indigenen Völker im nördlichen Polargebiet oder Regionen, wo die Bodenfläche nur Grasbewuchs und keine landwirtschaftliche Nutzung zulassen. Dennoch können gerade wir in der sog. "Ersten Welt" den wohl größten Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten: Fleischkonsum reduzieren!
Wie Einstein schon sagte: „Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“
Ich bleibe am Ball und freue mich auf die nächsten Kochkurse.
Christa bereitete Speisen wie Quiche und eine Panna Cotta zu, und die neun Frauen und drei Männer, die gekommen waren, halfen unter Anleitung beim Schälen, Schneiden und Abwiegen der Zutaten. Meine These, dass eine vegane Ernährung nur dann langfristig funktioniert, wenn sie an nichts fehlen lässt und alle Geschmacksrichtungen abdeckt, spiegelte sich auch in meiner Auswahl wieder. So bereitete ich mit meinen Gästen unter anderem meine vegane Käsesoße zu, die auch Fans vom Maccaroni mit Käsesoße oder Liebhaber von Nachos mit Dip mehr als zufrieden stellte.
Abgerundet wurde der Kochkurs von immer wieder eingestreuten Haushaltstipps von Christa, die sich damit beschäftigten, wie die Funktion von Ei, Milch und Sahne in Gerichten am besten zu ersetzen ist: Nussmilch anstelle von Kuhmilch und Sahne, Sojamehl oder Apfelbrei anstelle von Eiern im Kuchen. Ich streute zwischen meinen Handgriffen beim Kochen ein, wie eine vegane Ernährung geplant werden kann, ohne gesundheitliche Nachteile zu haben: Vitamin-C-haltige Lebensmittel zu jeden Speisen, um pflanzliches Eisen besser aufzunehmen, aber vor allem die Nahrung mit Vitamin-B12 anzureichern.
Nach eineinhalb Stunden war ein Abend zu Ende, der neben neun abwechslungsreichen Vor-, Haupt- und Nachspeisen auch viele Fakten präsentierte, ohne missionierend zu wirken.
„Wenn wir uns alle an die ärztliche Empfehlung von maximal 15 Kilogramm Fleisch im Jahr hielten, wäre das ein Riesenschritt für die Umwelt und jeden einzelnen“, war mein Abschlussstatement. Nicht jeder muss sich vegan ernähren, mancherorts auf der Welt ist das sogar unökologisch, gerade im Hinblick auf die indigenen Völker im nördlichen Polargebiet oder Regionen, wo die Bodenfläche nur Grasbewuchs und keine landwirtschaftliche Nutzung zulassen. Dennoch können gerade wir in der sog. "Ersten Welt" den wohl größten Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten: Fleischkonsum reduzieren!
Wie Einstein schon sagte: „Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“
Ich bleibe am Ball und freue mich auf die nächsten Kochkurse.
Veganer Kochabend, Bioladen Regenbogen (Friedberg) |
Donnerstag, 24. August 2017
Noch was Süßes für unterwegs?
Ich gestehe: Ich liebe es, mehrmals täglich zu frühstücken. Brote zuhause, unterwegs ein Stück Kuchen, vielleicht zwei, und dann später einen Obstteller - für die nötige Energie, um die noch folgenden Genusspausen im Büro nachzuarbeiten. Ich treffe die unterschiedlichsten Menschen: Solche, die sich ihr Brötchen verpackt geben lassen, um es dann im Café sitzend zu verzehren, jene, die sich einen einzelnen Apfel in der Obsttüte kaufen, um dann eine Minute später an der Bushaltestelle hineinzubeißen, und letztlich allzu oft auch Menschen, die ihren Coffee-to-go im Café-to-stay trinken. Ich suche gerne das Gespräch. Der Herr, der regelmäßig am Nachbartisch sein Brötchen aus der Papiertüte verzehrt, schaute mich lächelnd an und sagt, er nutze sie zuhause für seinen Kompost. Die Dame mit dem Pappbecher sagt, sie schaffe den Kaffee hier nur halb zu trinken, müsse dann aber ihre U-Bahn bekommen, bis sie lächelt und von ihrem vergessenen Mehrwegbecher zuhause spricht. Der Geschäftsmann im Anzug, der gerade vom Entsorgen seines Hemdchenbeutels zum Wartehäuschen zurückkehrt, sagt, dass er da gar nicht darüber nachgedacht hat. Irgendwie sei das anerzogen, meint er, und ich glaube, er hat Recht. Wir müssen uns alle umerziehen, bevor es die Natur macht, und damit hat sie leider schon begonnen. Ein Grad Celsius beträgt die menschgemachte Erderwärmung bereits – ganz gleich, was Herr Trump darüber denkt. Wäre es nicht schön, wenn wir nicht nur Einkaufspreise vergleichen könnten, sondern auch den Preis, den die nachfolgenden Generationen für unser Kaufverhalten zahlen? Ich sehe immer wieder Menschen, die mit mehreren Wurstpackungen jonglierend Fettwerte vergleichen. Wäre es nicht schön, wenn neben „Ist das gut für mich?“ auch „Ist es gut für die Welt meiner Nachkommen?“ auf der Verpackung beantwortet würde? Was ist besser für die Umwelt? Der plastikverpackte Schnittkäse, die in Wachspapier geschlagene Wurst vom Metzger oder die unverpackten Jumbo-Erdnüsse aus Israel? Ich weiß es nicht! Ein Umwelt-Siegel analog der Nährwertangaben könnte da helfen. Bereits im Jahr 2007 ergab die SEMPORA-Studie, dass die Einführung eines unabhängigen CO2-Siegels von den Konsumenten als sehr wichtig empfunden wird. 81% der Befragten gaben an, dass sie beim Kauf CO2-reduzierte Produkte vorziehen würden. Seitdem ist nicht viel passiert. Es gibt nur ein einziges unabhängiges Siegel, das „Stop Climate Change“-Umweltzeichen. Von einer gesetzlichen Verpflichtung sind wir jedoch weit entfernt. Weshalb? Ein Zuviel an Fett und Salz für meine Gesundheit kann ich von Gesetz wegen mit einem Blick auf das Etikett identifizieren. Warum kein Zuviel an Kohlendioxyd für die unserer Enkelinnen und Enkel? Industrieverbände, wie der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie, lehnen entgegen dem Willen der Verbraucher ein gesetzliches Label ab. Sind ja schon gestraft genug, die Nährstoffangaben aufdrucken zu müssen. Immerhin können sie dadurch mit „0%-Fett“ auf Gummibärchenpackungen angeben - da lässt man die fette Salami schon mal im Regal liegen. Aber, liebe Bündnis 90/Die Grünen, 51 Prozent eurer potentiellen Wähler, die im Diskontmarkt Billigfleisch kaufen, sind gegen Massentierhaltung, heißt es in einer Studie der Rheingold-Marktforschung aus dem Jahr 2015, und ihr wollt ein Label zur Kennzeichnung von Industriefleisch einführen. Das ist schön! Wenn 81 Prozent ein CO2-Label wünschen, wäre es nicht noch schöner, auch das in euer Wahlprogramm aufzunehmen. Na? Wählerauftrag angekommen, Frau Roth?
Montag, 21. August 2017
Erste abendfüllende Slam-Poetry-Show des Rat Packs
Am 19. August hatten Thorsten, Domi und ich unseren ersten Soloauftritt zu dritt. In der Galerie am Alten Markt in Ortenberg. Es war sehr hübsch, wie der Artikel im Kreisanzeiger belegt.
Mittwoch, 2. August 2017
Zweiundsiebzigster Schritt: Weichen für den Erdüberlastungstag 2018 stellen und Warmwasser sparen
Von NASA / Bill Anders - Gemeinfrei |
Heute ist der 2. August, der Tag, an dem wir nach Berechnungen der Global Footprint Network die uns für dieses Jahr zur Verfügung stehenden Ressourcen aufgebraucht haben. Es ist der frühste „Earth Overshoot Day“ seitdem es im Jahr 1971 erstmals zur Welterschöpfung kam. Rechnerisch 1,7 Erden bräuchten wir, wenn wir nicht weiter Ressourcen zu Lasten unserer Nachfahren verbrauchen wollten – dabei sind wir mit unserer industrialisierten Lebensweise Hauptverursacher. 3,2 Planeten bräuchte es, wenn alle so mit ihren Ressourcen umgingen wie wir in Deutschland. Der deutsche Erdüberlastungstag fiel dieses Jahr daher auch auf den 24. April. Natürlich habe ich bei fussabdruck.de auch meinen persönlichen „Erdbedarf“ errechnet. Das Global Footprint Network lässt zirka 15.000 Datenpunkte einfließen, bei fußabdruck.de sind es nur 13, aber als Richtwert ist es eine gute Wahl. Die Grundeinheit ist hier wie dort der globale Hektar (gha), also die Landfläche, die jedem Erdenbürger theoretisch zur Verfügung stünde, konkret: nutzbare Landfläche der Erde (11,3 Mrd Hektar) geteilt durch die Weltbevölkerung (7,5 Mrd) ist gleich ca. 1,5 gha pro Kopf. Laut Fußabdrucktest habe ich es geschafft, mich seit Dezember 2013 von 6,5 gha (4,3 Erden) auf 3,4 gha (2,3 Erden) zu verringern, indem ich deutlich weniger Müll produziere, mich vegan ernähre, das Auto merklich seltener nutze und meinen Konsum stark reduziert habe. Dennoch überrascht mich das Ergebnis. Ich hätte einen deutlich niedrigeren Wert erwartet. Verantwortlich sind primär mein täglicher Weg zur Arbeit von 35 Kilometern einfacher Strecke, meine Wohnung, die ich alleine bewohne, und das Auto, dass ich besitze (dass ich es mit meiner Freundin teile, interessiert den Test leider nicht). Arbeitete ich am Wohnort und halbierte meine Wohnfläche, käme ich auf 2,6 gha (1,7) Planeten. Ein weiterer für das Ergebnis ausschlaggebender Faktor ist der Zuschlag von 0,8 gha für meinen Anteil an der Infrastruktur in Deutschland. Lebte ich auf einer unbebauten und unbewohnten Insel, bräuchte ich nur noch 1,8 gha (1,2 Erden). Auf der Insel bräuchte ich kein Auto mehr, und schon wäre ich bei einem gha, der unter 1,5 läge – also dort, wo die Bewohner von Bangladesch heute schon sind. Was ist daraus zu schließen? Neben dem Möglichen, was der Einzelne verändern kann, ist es wichtig, die politischen Weichen zu stellen, sodass unsere Infrastruktur möglichst umweltgerecht wird. Dann müssten wir keine bis dato unbewohnten Inseln besiedeln. Besonders hoch ist die Belastung in Deutschland bei CO2-Emissionen, die 64 Prozent des Fußabdrucks ausmachen, und im Bereich Ackerland, die mit 20 Prozent zu Buche schlagen. Im Jahr 2016 haben wir 9,6 Tonnen Millionen Tonnen CO2 pro Bundesbürger ausgestoßen; die weltweite Pro-Kopf-Emission liegt mit 4,9 Tonnen in etwa bei der Hälfte. Einerseits brauchen wir mehr Waldflächen, um unser produziertes CO2 zu binden, andererseits einen geplanten Ausstieg aus dem Verbrauch fossiler Brennstoffe, was natürlich nur funktionieren kann, wenn wir selbst unsere Energieverbräuche stark reduzieren. Landwirtschaftlich nutzten wir im Jahr 2016 16,7 Millionen Hektar, benötigten aber weitere 5,5 Millionen Hektar an landwirtschaftlicher Nutzfläche im Ausland, um – im Kern – Soja als Tierfutter für die Fleisch- und Milchproduktion anbauen zu lassen. Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass bereits 70 % unserer inländischen Agrarfläche für Tierfutter genutzt wird. Auch hier braucht es ein Umdenken: eine Abkehr vom alltäglichen Fleischkonsum und eine Rückkehr zur „Sonntagsbraten-Mentalität“. Die Weichen dafür lassen sich am 24. September bei der Bundestagswahl stellen – ein Blick in die Wahlprogramme reicht, um die richtige Entscheidung zu treffen.
turydddu@Flickr, retouched by JovanCormac - [2], CCBY2.0 |
Bis dahin versuche ich als nächsten Schritt meinen Warmwasserverbrauch zu senken. Wassermangel herrscht in Deutschland zum Glück nicht, und wir sind bereits vergleichsweise sparsam – wer dort, wo er herrscht, helfen will, erreicht mit dem Verzicht auf Baumwollkleidung und Rindfleisch deutlich mehr. Andererseits kann ich so schon mal etwas üben, Wasser zu sparen, wenn ich erstmal in meinem Mikrohaus mit Brunnen und begrenztem Trinkwasserreservoir lebe. Im Kern geht es mir um die Einsparung warmen Wassers. Wasser, das ich nicht erhitze, verbraucht keine Energie und verursacht keine CO2-Emissionen. Zunächst gehe ich meinen Verbrauch beim Duschen an. Ein herkömmlicher Duschkopf hat einen Durchsatz von ca. 15 Litern Wasser, ein Sparduschkopf von 7-8. Im Schnitt gehen 20-40 Liter pro Tag für den Duschvorgang in den Abfluss, was einem Drittel des Gesamtverbrauchs entspricht. Meinen eigenen Verbrauch kann ich zwar mangels eigenem Zähler nicht feststellen, aber das ändert ja nichts am Ergebnis. Ich fange damit an, dass ich die „Navy-Dusche“ einführe: Körper nass machen, Wasser abstellen, einseifen und anschließend nur rasch den Schaum wegspülen. Mein Ziel ist eine Duschzeit unter einer Minute. Das Gleiche setze ich bei der Handwäsche um. Das reduziert meinen Warmwasserverbrauch um bis zu 75 %, wodurch ich auch meinen CO2-Fußabdruck reduziere, da ich auch 75 % weniger Wasser heiß machen muss. Vielleicht muss ich am Ende gar nicht auf eine Insel umziehen. Obwohl’s ja schon ganz schön wäre.
Ökologische Austerität
Anfang des Monats hörte ich im Radio von einem Rückruf. Im Nasi Goreng von Netto wurden Plastikteile gefunden. Einige Zeit zuvor war es das „Schlemmerfilet Champignon“. Ich musste schmunzeln. Natürlich, weiß ich, dass es sich dabei aller Wahrscheinlichkeit nach um Teile aus der Produktion handelt, aber die Garnelen in der Reispfanne und der Fisch im Backofengericht enthalten doch ohnehin schon Plastik. Plastikmüll gelangt ins Meer, wird dort durch Umwelteinflüsse zerkleinert, bis er aussieht wie etwas, von dem man als Meeresbewohner satt werden könnte, und gerät so in deren Mägen und Därme. Die erwartete Radiomeldung wäre doch eher: „In der Charge mit der Nummer 123456 wurde kein Plastik gefunden. Greifen Sie zu, solange der Vorrat reicht!“ In zahlreichen Seefischsorten, Garnelen, Austern, Krebsen und sogar pflanzenfressenden Seeschnecken wurde bereits Mikroplastik gefunden. Forscher des „Französischen Forschungsinstituts für die Nutzung der Meere“ in Nantes stellten im letzten Jahr im Versuch fest, dass weibliche Austern, die Mikroplastik ausgesetzt waren, 38% weniger Eier produzierten und die Spermien der männlichen Exemplare um 23% langsamer waren. Ha! Hier haben wir die Erklärung für unsere steigende Geburtenrate. Die Rate ist seit dem Jahr 2011 von 1,39 Kindern pro Frau auf 1,5 gestiegen, weil unser Pro-Kopf-Fischkonsum in Deutschland im gleichen Zeitraum von 15,4 auf 13,9 Kilogramm pro Kopf gesunken ist. Echt? Ach, wen kümmern Kausalitäten in Zeiten von „Fake-News“, wenn es Korrelationen gibt? Spaß beiseite! Es wurde zum Glück noch kein Mikroplastik im Muskelfleisch, also im verzehrbaren Anteil von Fischen gefunden. Auch ist nicht gesichert, wie sich Mikroplastik überhaupt gesundheitlich im Menschen auswirkt. Fest steht jedoch, dass Mikroplastik Umweltgifte, wie Dioxine und andere Chlorverbindungen, aus dem Meer an sich bindet. Auch diese geraten unter anderem dadurch in die Speisefische und damit leider auch ins Muskelfleisch und auf unsere Teller. Je größer der Raubfisch, desto höher die Konzentration. Vom Verzehr von Thunfisch und Heilbutt wird Risikogruppen schon seit Jahren abgeraten. Also weniger Fisch und alles ist gut? Leider nein! Funde von Mikroplastik in Honig, Milch, Trinkwasser, Bier und Softdrinks zeigen das Dilemma auf. Unsere Klärwerke sind technisch kaum in der Lage, Mikroplastik effektiv auszufiltern. Die technischen Möglichkeiten gibt es, jedoch wäre die Filterung in Anbetracht unseres Wassergebrauchs zu geld- und zeitintensiv. Immerhin fließen Pro-Kopf in Deutschland gut 120 Liter Wasser durch den Hahn. Also bleibt leider nur übrig, einerseits darauf zu hoffen, dass unser genetischer Abstand zu den Austern groß genug ist, und andererseits dafür zu sorgen, dass der von uns mitverantwortete Anteil am Plastikeintrag in die Gewässer möglichst sinkt: Bannen von Kosmetika mit Mikroplastik (Einkaufsratgeber), Reduktion von synthetischer Kleidung, denn bei jedem Waschvorgang – ganz massiv bei Fleece – lösen sich Plastikfasern ins Abwasser, und zuletzt Vermeidung von unnötigen Plastikverpackungen insgesamt. Angenommen wir stoppten in dieser Sekunde weltweit den Plastikeintrag in die Meere, dann wäre der dort schon vorhandene Kunststoff bereits für unsere Enkel in 16. Generation nicht mehr sichtbar. Zwar baut es sich nicht vollständig ab, aber das ist dann wohl das Problem der Austernliebhaber im Jahr 2467.
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