„Oh, Mama!“, sagte Michael, der ungeduldig schon in der Tür stand.
„Jetzt halt still!“
Sie wischte ihm die letzten Reste des Mittagessens aus den Mundwinkeln und wuschelte ihm zum Abschied durch die Haare.
„Aber wenn die Laternen angehen, bist du wieder zuhause!“, rief ihm seine Mutter hinterher.
Michael hob die Hand und rannte weiter. Am Ende der Straße schwenkte er in die Hofeinfahrt von Andis Elternhaus.
„Ist Andi schon mit den Hausaufgaben fertig?“
„Hallo, Micha. Warte! Ich rufe ihn“, sagte seine Mutter. „Andi! Micha ist da!“
Sie wandte sich wieder zu ihm.
„Wo wollt ihr denn hin?“
„Zur Burg, Frau Bendrup! Dennis, Max und Maike kommen auch mit.“
„Na, dann viel Spaß. Als wir Kinder waren, spielten wir auch oft in den Ruinen.“
Hastig rannte Andi an ihr vorbei und rief: „Tschüs, Mama!“.
Er versteckte eine große Tüte unter dem Arm.
„Hey, junger Mann, du bist aber …“
„Ja, ja. Zum Abendessen wieder da.“
Micha zuckte mit den Schultern und verabschiedete sich von Andis Mutter, die kopfschüttelnd am Türrahmen lehnte.
„Warte auf mich, Andi! Ich komme!“
Samstag, 30. August 2008
Dienstag, 26. August 2008
Integration
Wir gingen zusammen spazieren. So wie wir es regelmäßig taten. Der Tag lud dazu ein. Vielleicht der letzte Tag in diesem Jahr bei warmen Wetter. Der Sommer bäumte sich nach Tagen der Kälte ein letztes Mal auf. Die 20 Grad-Marke wurde nach langem mal wieder geknackt. Und das merkte man. Überall entlang der Weser genossen Spaziergänger den angenehmen Sonntagnachmittag. Man hörte Kinder lachen, sah verliebte Paare sich einander auf den Bänken herzen, und alles fühlte sich mehr nach Frühling, denn nach Herbst an. Nur mein Kumpel war von einer kaum zu bessernden Laune.
Samstag, 23. August 2008
Schriftsteller und Gott
Schriftsteller und Gott haben gemein, dass beide Welten erschaffen, doch Schriftsteller überarbeiten.
Das fiel mir ein, nachdem ich mich gestern mit Calliope getroffen hatte, um den Plot unserer Kriminalgeschichte zu Ende zu entwickeln und wollte - im virtuellen Sinne - zu Papier, als ich meinen Beitrag zum Thema Elternliebe im Lyric Letter gerade fertig hatte. Kreative und arbeitssame 24 Stunden, möchte ich meinen ;-)
Zu meinem Aphorismus lasse ich natürlich die Sintflut außer Acht. Als Überarbeitung war sie ja offenkundig nicht allzu effektiv, schaut man sich all die menschlichen Niederträchtigkeiten an, die einem Tag für Tag in den Medien serviert werden. Armageddon, das Menü ... Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.
Das fiel mir ein, nachdem ich mich gestern mit Calliope getroffen hatte, um den Plot unserer Kriminalgeschichte zu Ende zu entwickeln und wollte - im virtuellen Sinne - zu Papier, als ich meinen Beitrag zum Thema Elternliebe im Lyric Letter gerade fertig hatte. Kreative und arbeitssame 24 Stunden, möchte ich meinen ;-)
Zu meinem Aphorismus lasse ich natürlich die Sintflut außer Acht. Als Überarbeitung war sie ja offenkundig nicht allzu effektiv, schaut man sich all die menschlichen Niederträchtigkeiten an, die einem Tag für Tag in den Medien serviert werden. Armageddon, das Menü ... Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.
Mittwoch, 13. August 2008
Francesco Fontanello
Kapitel III
„Ok! Geh rein und hol ihn raus“, sagte Marcello zu seinem Partner. Beide saßen in ihrem Wagen und warteten vor Francescos Wohnhaus.
„Ich denke ja gar nicht daran“, antwortete sein Partner und dachte nicht im Geringsten daran.
„Du weißt, was der Chef gesagt hat: ‚Er hat seine Warnung bekommen. Jetzt bringt ihn her!’. Also hol ihn raus!“, sagte Marcello und deutete auf den Hauseingang.
„Warum gehst Du denn nicht rein, hä?“, erwiderte sein Partner und verschränkte die Arme.
„Das weißt Du genau!“, sagte Marcello und versuchte, nicht an die fiese alte Frau zu denken. Zu spät, dachte er und schlug dabei verärgert auf das Armaturenbrett. Er dachte bereits an die fiese alte Frau.
„Ich geh jedenfalls nicht“, sagte sein Partner und rückte seine Desert Eagle im Schulterholster zurecht.
„Na gut, dann lässt du mit keine andere Wahl“, sagte Marcello und holte mit der Faust aus.
„Merda, merda, merda“, wiederholte Francesco nun schon seit einer halben Stunde sein neues Mantra. „Ich habe es wirklich vermasselt. Cretino! Wie konnte ich nur die Adressen verwechseln?“
Da ihm noch immer keine Antwort einfiel, entschied er, seinen Kopf weiter im Rhythmus seines Mantras gegen die Wand zu schlagen. Es war jedoch kein Monlog. Mrs Zuckerman schlug im gleichen Rhythmus mit ihrem Besen gegen die dünne Wand, die beide Appartements trennte, und raunte dabei üble Beschimpfungen. Letztlich gab Francesco sich geschlagen. Mrs. Zuckerman und auch die Wand waren härter als er. Er drehte sich mit dem Rücken zur Wand und ließ sich daran herunter gleiten, bis er, einer lieblos abgelegten Puppe nicht unähnlich, mit zusammengesackten Schultern reglos liegen blieb. Picolino, der sein Schicksal teilte und ihn daher gut verstand, blickte ihn traurig von der Couch her an.
Der Anrufbeantworter nahm ein Gespräch an: „Bambino!“, ertönte die Stimme von Francescos Mama aus den kleinen Lautsprechern. Sie klang verärgert. Francesco sah seine Mama geistig vor Augen, mit den Händen in die breiten Hüften gestemmt, den schwarz belockten Kopf schüttelnd. Nun würde ihre Predigt folgen. „Don Calabrese möchte, dass Du ihn noch heute Morgen besuchst. Was hast Du wieder angestellt?“ Da war sie, die Predigt. „Don Calabrese war ganz Welt entrückt. Er konnte mir nicht mal sagen, was los ist. Hast Du es wieder vermasselt? Mio filio, so eine Chance …“
Und es wäre noch ewig so weiter gegangen, doch hatte der Anrufbeantworter erbarmen und fraß das Band. Aus Mitleid vermutlich.
„Schnick, schnack, schnuck“, sagten Marcello und sein Partner uni sono.
„Nein! Warum ausgerechnet Brunnen?“, sagte Marcello, als er auch das dritte Mal mit dem Stein, den er mit seiner Kindskopf großen Faust geformt hatte, keinen Erfolg hatte. Mit gesenkten Schultern stieg er aus und ging auf Francescos Wohnhaus zu. Als er die Hälfte des Weges mit kleinen, unwilligen Schritten überwunden hatte, drehte er sich noch einmal zum Wagen um. Sein Partner winkte ihm zu, weiterzugehen. Und Marcello ging weiter. Langsam, aber stetig.
Vom Telefonanruf seiner Mutter aus der Puppenlethargie befreit, entschloss Francesco, es wieder mit dem Kopf-gegen-Wand-Hämmern zu versuchen. Kurz darauf entschloss sich Mrs. Zuckerman wieder mit ihrem Besen zu antworten und testete dabei erfolgreich einige Schimpfwörter aus ihrem israelischen Heimatland. Zeitgleich trat Marcello durch die nur angelehnte Haustür in den Flur. Als Marcello den zweiten Schritt ins Haus tat, verstärkte Francesco seine Geißelung gerade, indem er gleichzeitig mit Kopf und Fäusten gegen die Wand hämmerte und lauthals „Ahaha!“ schrie. Mrs. Zuckerman rüstete auf, indem sie neben dem Besen auch noch den Handfeger in die Hand nahm und beidseitig Francescos Hämmern beantwortete. Die Beschimpfungen hatte sie zwischenzeitlich eingestellt, um sich mehr auf das Gegen-Hämmern zu konzentrieren. Franceso hämmerte und jammerte. Mrs. Zuckerman gegen-hämmerte und gegen-hämmerte. Marcello stand unschlüssig in der Mitte beider Wohnungstüren und irrte zwischen Furcht und Faszination. Bis Francesco sich entschied, zu fliehen und im Flur gegen ihn prallte, während Mrs. Zuckerman gleichzeitig der Geduldsfaden gerissen war und den Flur betrat, um das Gegen-Hämmern auf Francesco fortzuführen. Ihr boshaftes Grinsen spürte Marcello ungesehen tief in seinem Rücken und Francesco selbst durch dessen gorillahaften Rücken.
„Hast Du Deinen Anzug vom Zeltverleih?“, fragte Francesco, als Marcello, dessen Partner und er auf der Fahrt zum Haus Don Calabreses waren. Doch die erwünschte Wirkung, ein Wutausbruch, der ihm das erneute Fliehen ermöglichen würde, blieb aus. Marcello war nicht empfänglich für boshaften Sarkasmus. Außerdem hatte er seinen Anzug tatsächlich aus einem Zelt schneidern lassen. Der nächste würde jedoch wieder von der Stange kommen müssen. Leider nahm ihm die fiese alte Frau mehr Scheine aus seiner Geldbörse, als sie für die Reparatur ihrer Tür verlangt hatte, nämlich alle.
„Ging doch gut!“, sagte sein Partner zu Marcello und konnte das am ehesten behaupten. Er hatte als einziger keine Besenstiel breite Beulen.
Nach wenigen Metern hielt der Wagen abrupt an, da Marcello Francesco unbedingt mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf schlagen musste. Denn genau in dem Moment hatte er das Gefühl, die Bemerkung über seinen Anzug könnte boshafter Sarkasmus gewesen sein.
Kapitel II | Kapitel IV
„Ich denke ja gar nicht daran“, antwortete sein Partner und dachte nicht im Geringsten daran.
„Du weißt, was der Chef gesagt hat: ‚Er hat seine Warnung bekommen. Jetzt bringt ihn her!’. Also hol ihn raus!“, sagte Marcello und deutete auf den Hauseingang.
„Warum gehst Du denn nicht rein, hä?“, erwiderte sein Partner und verschränkte die Arme.
„Das weißt Du genau!“, sagte Marcello und versuchte, nicht an die fiese alte Frau zu denken. Zu spät, dachte er und schlug dabei verärgert auf das Armaturenbrett. Er dachte bereits an die fiese alte Frau.
„Ich geh jedenfalls nicht“, sagte sein Partner und rückte seine Desert Eagle im Schulterholster zurecht.
„Na gut, dann lässt du mit keine andere Wahl“, sagte Marcello und holte mit der Faust aus.
„Merda, merda, merda“, wiederholte Francesco nun schon seit einer halben Stunde sein neues Mantra. „Ich habe es wirklich vermasselt. Cretino! Wie konnte ich nur die Adressen verwechseln?“
Da ihm noch immer keine Antwort einfiel, entschied er, seinen Kopf weiter im Rhythmus seines Mantras gegen die Wand zu schlagen. Es war jedoch kein Monlog. Mrs Zuckerman schlug im gleichen Rhythmus mit ihrem Besen gegen die dünne Wand, die beide Appartements trennte, und raunte dabei üble Beschimpfungen. Letztlich gab Francesco sich geschlagen. Mrs. Zuckerman und auch die Wand waren härter als er. Er drehte sich mit dem Rücken zur Wand und ließ sich daran herunter gleiten, bis er, einer lieblos abgelegten Puppe nicht unähnlich, mit zusammengesackten Schultern reglos liegen blieb. Picolino, der sein Schicksal teilte und ihn daher gut verstand, blickte ihn traurig von der Couch her an.
Der Anrufbeantworter nahm ein Gespräch an: „Bambino!“, ertönte die Stimme von Francescos Mama aus den kleinen Lautsprechern. Sie klang verärgert. Francesco sah seine Mama geistig vor Augen, mit den Händen in die breiten Hüften gestemmt, den schwarz belockten Kopf schüttelnd. Nun würde ihre Predigt folgen. „Don Calabrese möchte, dass Du ihn noch heute Morgen besuchst. Was hast Du wieder angestellt?“ Da war sie, die Predigt. „Don Calabrese war ganz Welt entrückt. Er konnte mir nicht mal sagen, was los ist. Hast Du es wieder vermasselt? Mio filio, so eine Chance …“
Und es wäre noch ewig so weiter gegangen, doch hatte der Anrufbeantworter erbarmen und fraß das Band. Aus Mitleid vermutlich.
„Schnick, schnack, schnuck“, sagten Marcello und sein Partner uni sono.
„Nein! Warum ausgerechnet Brunnen?“, sagte Marcello, als er auch das dritte Mal mit dem Stein, den er mit seiner Kindskopf großen Faust geformt hatte, keinen Erfolg hatte. Mit gesenkten Schultern stieg er aus und ging auf Francescos Wohnhaus zu. Als er die Hälfte des Weges mit kleinen, unwilligen Schritten überwunden hatte, drehte er sich noch einmal zum Wagen um. Sein Partner winkte ihm zu, weiterzugehen. Und Marcello ging weiter. Langsam, aber stetig.
Vom Telefonanruf seiner Mutter aus der Puppenlethargie befreit, entschloss Francesco, es wieder mit dem Kopf-gegen-Wand-Hämmern zu versuchen. Kurz darauf entschloss sich Mrs. Zuckerman wieder mit ihrem Besen zu antworten und testete dabei erfolgreich einige Schimpfwörter aus ihrem israelischen Heimatland. Zeitgleich trat Marcello durch die nur angelehnte Haustür in den Flur. Als Marcello den zweiten Schritt ins Haus tat, verstärkte Francesco seine Geißelung gerade, indem er gleichzeitig mit Kopf und Fäusten gegen die Wand hämmerte und lauthals „Ahaha!“ schrie. Mrs. Zuckerman rüstete auf, indem sie neben dem Besen auch noch den Handfeger in die Hand nahm und beidseitig Francescos Hämmern beantwortete. Die Beschimpfungen hatte sie zwischenzeitlich eingestellt, um sich mehr auf das Gegen-Hämmern zu konzentrieren. Franceso hämmerte und jammerte. Mrs. Zuckerman gegen-hämmerte und gegen-hämmerte. Marcello stand unschlüssig in der Mitte beider Wohnungstüren und irrte zwischen Furcht und Faszination. Bis Francesco sich entschied, zu fliehen und im Flur gegen ihn prallte, während Mrs. Zuckerman gleichzeitig der Geduldsfaden gerissen war und den Flur betrat, um das Gegen-Hämmern auf Francesco fortzuführen. Ihr boshaftes Grinsen spürte Marcello ungesehen tief in seinem Rücken und Francesco selbst durch dessen gorillahaften Rücken.
„Hast Du Deinen Anzug vom Zeltverleih?“, fragte Francesco, als Marcello, dessen Partner und er auf der Fahrt zum Haus Don Calabreses waren. Doch die erwünschte Wirkung, ein Wutausbruch, der ihm das erneute Fliehen ermöglichen würde, blieb aus. Marcello war nicht empfänglich für boshaften Sarkasmus. Außerdem hatte er seinen Anzug tatsächlich aus einem Zelt schneidern lassen. Der nächste würde jedoch wieder von der Stange kommen müssen. Leider nahm ihm die fiese alte Frau mehr Scheine aus seiner Geldbörse, als sie für die Reparatur ihrer Tür verlangt hatte, nämlich alle.
„Ging doch gut!“, sagte sein Partner zu Marcello und konnte das am ehesten behaupten. Er hatte als einziger keine Besenstiel breite Beulen.
Nach wenigen Metern hielt der Wagen abrupt an, da Marcello Francesco unbedingt mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf schlagen musste. Denn genau in dem Moment hatte er das Gefühl, die Bemerkung über seinen Anzug könnte boshafter Sarkasmus gewesen sein.
Kapitel II | Kapitel IV
Freitag, 1. August 2008
Herrin der Nacht
Kraftvoll breitet sie die Schwingen
und stürzt hinab vom hohen Turm,
furchtlos jeden zu bezwingen,
selbst Alb, Dämon und Lindenwurm.
Die Großmeist'rin der schwarzen Macht,
Herrin über dunkles Treiben,
Regentin jeder sternlos' Nacht.
Böses könnte fort sich schreiben.
Ein jeder Schurke würde fliehn,
säh er sie bloß am Himmel ziehn.
Doch leider ist da ein Problem,
noch nie hat jemand sie geseh'n.
Zu lautlos flattert ihre Schwing,
wenn wachsam sie die Nacht durchstreift.
Und niemand spürt, wenn sie ihn greift:
Sie ist der Böse Schmetterling.
und stürzt hinab vom hohen Turm,
furchtlos jeden zu bezwingen,
selbst Alb, Dämon und Lindenwurm.
Die Großmeist'rin der schwarzen Macht,
Herrin über dunkles Treiben,
Regentin jeder sternlos' Nacht.
Böses könnte fort sich schreiben.
Ein jeder Schurke würde fliehn,
säh er sie bloß am Himmel ziehn.
Doch leider ist da ein Problem,
noch nie hat jemand sie geseh'n.
Zu lautlos flattert ihre Schwing,
wenn wachsam sie die Nacht durchstreift.
Und niemand spürt, wenn sie ihn greift:
Sie ist der Böse Schmetterling.
Wie Satan irdisch Einfluss nahm
Einst stand ich vor dem Höllentor
und Satan stand verschränkt davor.
Er sprach zu mir in dunklem Moll
und fragte mich, was ich hier woll'.
Ich sprach zu ihm: "Ach, sei so nett
und richte mir mein Höllenbett.
Gelump wie uns will keine Welt,
schon gar nicht unterm Himmelszelt.
Öffne mir doch deine Pforten,
gib mein Glück mir anderorten."
Doch schien er davon nicht verzückt
und blickt' in Leere, ganz entrückt.
Er sagte mir, wie unerhört,
er habe schon von uns gehört.
So sprach er dann, fast schon in Dur,
so dass ich dacht', was hat er nur?:
"Lieber Freund, zieh bloß von dannen,
hier erwart ich andre Mannen.
Auf Erden gibt's für Dich zu tun,
dort kannst Du auf den Lohrbeern ruhn."
So war ich der Höll genommen
und zur Politik gekommen.
und Satan stand verschränkt davor.
Er sprach zu mir in dunklem Moll
und fragte mich, was ich hier woll'.
Ich sprach zu ihm: "Ach, sei so nett
und richte mir mein Höllenbett.
Gelump wie uns will keine Welt,
schon gar nicht unterm Himmelszelt.
Öffne mir doch deine Pforten,
gib mein Glück mir anderorten."
Doch schien er davon nicht verzückt
und blickt' in Leere, ganz entrückt.
Er sagte mir, wie unerhört,
er habe schon von uns gehört.
So sprach er dann, fast schon in Dur,
so dass ich dacht', was hat er nur?:
"Lieber Freund, zieh bloß von dannen,
hier erwart ich andre Mannen.
Auf Erden gibt's für Dich zu tun,
dort kannst Du auf den Lohrbeern ruhn."
So war ich der Höll genommen
und zur Politik gekommen.
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