Zu Recht bezeichnete man Sir Jonathan Rimplington als Koryphäe auf seinem Gebiet. Immerhin war er schon seit fast siebzig Jahren der führende Experte für paranormale Phänomene in Schottland. Böse Zungen behaupteten sogar, er habe auch bei der Entstehung von Stonehenge seine Hände im Spiel gehabt. Doch das behaupteten ältere, böse Zungen auch schon zwanzig Jahre zuvor. Und dennoch schauten sie alle ehrfurchtsvoll zu ihm auf.
Sir Rimplington war mit dem Zug von Aberdeen in Richtung Nordwesten gefahren. Trotz seiner 92 Jahre wurde er noch immer regelmäßig beauftragt, Legenden um verwunschene Schlösser und Spukhäuser zu untersuchen. Seine Meinung war etwas Wert. In den seltenen Fällen, wenn Rimplington ein Phänomen nicht erklären konnte, war der finanzielle Erfolg bereits garantiert. Ein Teil der schottischen Bevölkerung brauchte Gespenstergeschichten. Nur so lockte man ausreichend Touristen aus dem In- und Ausland zu den weniger bekannten, ländlichen Gebieten. Die wenigen Fälle, die Rimplington als unerklärbare Erscheinungen klassifiziert hatte, machten seit Jahren gute Kasse. Rimplington glaubte nicht an übersinnliche Phänomene. Was er nicht erklären konnte, wies er zwar nicht als Gespenstergeschichte aus, sondern nur als n o c h nicht erklärbar, doch hörte man das bekannte "Wenn Sir John es schon nicht erklären kann ..." war es als sicher anzunehmen: In diesem Haus spukte es.
Sir John genoss die Zugfahrten stets. Sie waren ruhig. Frei von der Hektik des Straßenverkehrs. Man konnte die Landschaft in aller Ruhe genießen. All die grünen Wiesen. Die wundervollen Highlands. Zwar nannte er noch einen Führerschein sein Eigen, doch nutzte er schon lange kein Fahrzeug mehr. Wohl allerdings auch, da er sich weigerte ein Hörgerät zu tragen. Er war nicht taub, nur ein wenig "eigen, was die Auswahl akustischer Wahrnehmbarkeiten" anbelangt, wie er seinen Gesprächspartnern mit einem Augenzwinkern stets erklärte, wenn sie mal wieder seine Lippen von ihm abgewandt hatten, während sie sprachen.
Ein schwarzes Taxi brachte ihn zu einem Schloss, das, so die sich darum rankende Legende, verwunschen sein sollte. Der Fahrer hatte etwas zu ihm gesagt, wie er an seinem fordernden Blick in den Rückspiegel erkannte. Grinsend lehnte er sich zurück und fuhr sich durch die schulterlangen, schlohweißen Haare, so dass er nun nicht mehr die Augen, sondern die Mundpartie des Fahrers im Spiegel erkennen konnte.
"Verzeihen Sie. Ich war in Gedanken. Was sagten Sie, bitte?"
"Ich wollte nur fragen, ob sie einen Schirm dabei haben, der Regen scheint stärker zu werden und wir sind gleich da. Ich frage nur, weil ich Ihnen sonst gerne meinen leihe."
Der übliche Nieselregen schien sich tatsächlich zu verstärken. Nicht von Nachteil, wie Sir John sich dachte. Immerhin würde sich der Nebel dann verziehen.
"Vielen Dank, das ist sehr nett von Ihnen. Doch schauen Sie! Mein Gastgeber wartet bereits mit einem geräumigen Schirm auf mich."
Der Fahrer folgte seinem Fingerzeig und erkannte einen dicklichen, kleinen Mann in einem grauen Zweireiher, der mit einem weißen Schirm, auf dem "Smile! It`s Scotland!" in roten Buchstaben stand, vor dem großen Torbogen zum Park des Schlosses wartete.
"Das ist aber sehr nett.", sagte der Fahrer. "Wann darf ich Sie wieder abholen?"
"Mein Zug geht um zwölf Uhr mittags. Wenn Sie gegen halb zwölf hier sein könnten?"
Der Taxifahrer bejahte, ließ sich sein Salär auszahlen, das Rimplington durch ein großzügiges Trinkgeld krönte und übergab seinen Fahrgast dem wartenden Schloßherren. Rimplington war entzückt, mochte er doch nur ungern, im Regen stehen gelassen zu werden.
Lord Gloushter war das, was ein Tourist wohl erwarten würde, dächte er an einen schottischen Lord. Sein Gesicht war umrahmt von einem stolzen Backenbart, farblich passend zu seinem Anzug, und auf dem Kopf befand sich eine graue Tweedmütze. Und falls das noch nicht reichte, konnte Lord Gloushter noch mit der in den rot-blau-grünen Karomustern seiner Familie auftrumpfen, die die Weste in ein frohes Farbenspiel tauchte, die seinen voluminösen Bauch umgab.
"Ich freue mich sehr, Sie auf Casle Gloushter begrüßen zu dürfen, Sir Rimplington. Es ist mir eine Ehre." Nach Austausch der üblichen, höflichen Floskeln des gehobenen Small-Talks, führte Lord Gloushter seinen Gast den langen, gewundenen Weg durch den Schlosspark hoch zum Herrensitz. Der leichte Nebel begann sich bereits zu verziehen und gab erste Blicke auf das Schloss frei, das scheu zwischen den Bäumen hervorlugte. Zu Sir Johns Erstaunen, war es ein befestigtes Schloß mit einem Innenhof. Der Park muss also später angelegt worden sein. Die zwei Türme des Schlosses ragten bedrohlich an den Seiten des Eingangsportals empor. Das stählerne Gatter mit den üblichen spitzen Stäben am Bodenende war hochgezogen und hing respekteinflößend über ihnen, als sie durch das Tor hindurch schritten und den Innenhof betraten.
"Das sind die beiden.", flüsterte Lord Gloushter während er mit dem Finger auf sein Hörgerät klopfte, um die schwachen Batterien wieder zum Leben zu erwecken. "Die verwunschen Türme von Gloushter Castle. Aber erst lassen Sie uns erst ein Frühstück im Haupthaus einnehmen, bevor ich mehr erzähle. Meine Haushälterin hat uns eine Kleinigkeit zubereitet."
Während Sie aßen, erklärte sein Auftraggeber, dass dieses Schloss der alte Familiensitz seiner Linie sei. Der erste genau genommen. Er habe seit dem 14. Jahrhundert leer gestanden, während seine Vorfahren in einer neuen Schlossanlage 30 Meilen nördlich residierten. Dies sei auch noch immer der offizielle Familiensitz. Lord Gloushter schilderte, wie er vor zwei Jahren die Idee hatte, das Schloss wieder instand zu setzen, um es zu einem Hotel mit Konferenzräumen und allem für den gestressten Manager von heute zu machen. Die Arbeiten seien fast abgeschlossen, doch traue sich keiner der ortsansässigen Arbeiter in die beiden Türme.
„Nun, dann lehne ich mich nun zurück, was nach diesem wundervollen Frühstück für sich genommen bereits angebracht wäre, und lausche gespannt der Legende, die sich um die verwunschenen Türme von Gloushter Castle ranken. Versäumen Sie bitte nicht, werter Lord Gloushter, Ihrer Haushälterin meine vorzüglichen Glückwünsche zu Ihrer Kochkünsten zu übermittlen.“
„Sehr gerne. Vielen Dank, Sir Rimplington!“ sagte der alte Lord und begann mit seiner Geschichte.
„Es trug sich Ende des 14. Jahrhundert zu. Genau genommen im Herbst des Jahres 1397. Der erste Lord Gloushter, Aonghas Gloushter, unterhielt einen Hofmagier mit Namen Dòmhnall, wie es zu der damaligen Zeit des Aberglaubens und der Naturgötter üblich war. Er war besonders als Seher und Heiler bekannt. Wann immer Krankheiten in den umliegenden Dörfern ausbrachen, entsandte Aonghas seinen Magier und sie verschwanden in kürzester Zeit. Es soll ein weiser Magier gewesen sein. Kein Scharlatan. Auch die Kinder des Lords unterrichtete er liebevoll in allem damals bekannten Wissen. Der Gattin des Lords, Lady Maighread, stand er bei der Deutung der Sterne zur Seite. Und genau darin lag das Problem. Ein Magier, der von allen Bewohnern des Schlosses geschätzt, bewundert und gemocht wurde. Eine Gattin, die ihn gleichfalls schätzte, bewunderte und mochte und immer öfter nachts aufsuchte. Und ein Gatte, der zwar wusste, dass Sterne nur nachts am Himmel waren, jedoch andere Vorstellungen hatte, was die Sterne ihrerseits zu diesen Nächten zu sehen bekämen. Also bezichtigte er Dòmhnall, Lady Maighread verhext zu haben und Lady Maighread selbst des Ehebruchs. Der Magier war sehr entzürnt darüber, insbesondere vermutlich, wie die Aufzeichnungen vermuten lassen, da er es den alten Griechen, in deren Tradition er sich sah, nachtat und Jünglingen den Vorzug gab.“
Sir John konnte sich ein kurzes Schmunzeln nicht verkneifen, was auch auf Lord Gloushter ansteckend wirkte.
„Jedenfalls kam es zu einem Streit“, fuhr er fort, „an dessen Ende Aonghas seinen besten Mann mit dem Schwert vom Hofe trieb und ihn aus seinen Ländereien verbannte. Vor dem Schloss stehend soll Dòmhnall dann einen Fluch gesprochen haben, doch der Lord verlachte ihn nur. Nicht so seine Bediensteten. Sie wussten um Dòmhnall Können. Die meisten flohen in den nächsten Tagen und selbst die treusten Diener seiner Lordschaft nahmen bald Reißaus. Merkwürdige Stimmen ertönten von den Türmen. Türen und Fenster öffneten sich wie von Geisterhand. Und man spürte stets Blicke auf sich, wenn man die Türme im Rücken hatte. Auch meines Ahnen Lachen verstummte irgendwann. Doch er wäre nicht Lord Gloushter gewesen, wenn er untätig geflohen wäre. So beauftragte er zu Winteranfang Handwerker aus seinen Dörfern, die Türme einzureißen. Während sich Aonghas in seinem Schlafgemach des Haupthauses, in dem wir uns gerade befinden, einschloss, konnte er doch die notwendige Verunstaltung seines Schlosses nicht ertragen, begannen lautstark die Arbeiten. Hämmern, Sägen, das Krachen von Brettern, Schreie und letztlich Stille. Aus dem Fenster musste seine Lordschaft wohl allenthalben noch die fliehenden Arbeiter erkannt haben, die, eilig wie der Wind, zurück in ihre Dörfer rannten, als der der Teufel persönlich an Ihren Fersen. Nun muss auch Aonghas Panik ergriffen haben. Doch seine Flucht misslang. Man hatte ihn mit eingeschlagenem Schädel tot am Torbogen gefunden. Die Legende sagt, die verwunschenen Türme hätten ihn erschlagen. Neben ihm lag allerdings der Sattel seines Pferdes, das man wiederum im umliegenden Wald umherziehend fand, so dass ich eher vermute, dass er in seiner Panik nachlässig beim Satteln war, so dass sich der Sattel bei seiner Flucht zu Pferde löste und er mit tödlicher Folge vom Pferd fiel.“
Sir Rimplington nickte zustimmend, während Lord Gloushter fort fuhr. Draußen donnerte es und grelle Blitze zuckten, als wolle der Himmel, der seine Fluttore mittlerweile weit geöffnet hatte, gemahnen, die Gruselstimmung der Legende nicht mit allzu viel Logik zu zersetzen.
„Im Dorf erzählten sie, bei den ersten Hammerschlägen seien die Mauern erzittert und Stimmen wie Donner seien erklungen. Türen und Fenster hätten nach Ihnen geschlagen und Ziegel seien nach ihren Häuptern geschleudert worden. Lady Maighread, die seit der Verbannung Dòmhnalls auf dem Sitz von Aonghas Bruder lebte, veranlasste daraufhin, dass ein neuer Sitz gebaut würde. Sie heiratete Ihren Schwager nach dem Tode ihres Gatten und die Geschichte der Linie Gloushter begann erneut.“
„Eine schöne Geschichte.“, sagte Sir John. „Ich denke jedoch eher, dass Euer Magier doch nicht so weit geflohen war und die Fäden beim Tor- und Türöffnen nicht nur buchstäblich in der Hand hatte. Aber das sollte sich herausstellen lassen. Waren die Türme seit der Zeit verschlossen?“
„Nein. Immer wieder trauten sich Wagemutige und Abenteurer, in der neueren Zeit vornehmlich Jugendliche aus den umliegenden Gemeinden, hinein. Mit den unterschiedlichsten Ergebnissen. Manche berichten, es sei nichts passiert. Andere wiederum flohen Hals über Kopf.“
Noch eine halbe Stunde fragte Sir Rimplington seinen Gesprächspartner über die unterschiedlichsten Aspekte aus, bis er schließlich ankündigte, nun mit der Untersuchung beginnen zu wollen. Er ließ sich von Lord Gloushter zu den Türmen führen und betrat den ersten. Der Lord ließ es sich nicht nehmen, ihn zu begleiteten. Wer würde die Chance schon verstreichen lassen, dem großen Rimplington bei der Arbeit zuzuschauen, die sich jedoch als wenig spektakulär erwies. Er klopfte an Wände, befühlte die Deckenwände mit seinen Handflächen, schüttelte an Türzargen und verfing sich immer wieder fluchend in Spinnennetzen so groß, um kleine Hunde darin fangen zu können. Akribisch inspizierte er jeden Raum der beiden Türme.
„Haben Sie schon etwas gefunden? Könnte es vielleicht doch wahr sein, Sir Rimplington?“
„Ich glaube nicht an Gespenster, Geister und verwunschene Türme, Lord Gloushter. Alles lässt sich erklären. Man braucht nur die richtige Spur und das richtige Geschick, sie zu deuten.“
Im obersten Stock des linken Turmes stockte Rimplington plötzlich. Beim Befühlen der Deckenwand erfühlte er eine Unebenheit. Er stieg von seiner kleinen Leiter ab und schaute sich im Raum um. „Was haben Sie?“ fragte der Lord, was Sir John jedoch nicht beantworten konnte, da er ihm zu Rücken stand. Ein auf den ersten Blick zu fein verfugter Stein hatte seine Aufmerksamkeit gebannt. Er bewegte sich ehrfürchtig zur Wand hin, streckte seine Hand aus und schob ihn mit Kraft hinein. Ein lautes Rattern drang hinter der Wand hervor und der erschrockene Lord Gloushter musste sich mit einem Sprung nach hinten retten, sonst wäre er wohl von dem herunterfahrenden Zugang zu einem geheimen Boden erschlagen worden. Mit einem breiten Lächeln lud Sir John ein, ihm zu folgen.
„Unglaublich.“, sagte er, als beide den Boden betreten hatten. „Wenn nicht allein diese Konstruktion schon Scharen an Touristen hier her locken wird …“
„S i e sind unglaublich, Sir John.“, staunte Lord Gloushter beim Anblick all der Hebel, Zahnräder und Seile, die den Raum zu einer regelrechten Schaltzentrale machten. „Fast sechshundert Jahre ranken sich die Legenden um die verwunschenen Türme von Gloushter Casle und Sie schlendern eine Stunde herum und entlarven es als geniales Meisterstück eines beleidigten Magiers. U n g l a u b l i c h !“.
Die Schaltinstrumente waren umgeben von zahlreichen Werkbänken, Schränken mit allerlei Glasbehältnissen, deren Inhalte schon Jahrhunderte verdunstet sein mussten und nur verschiedenfarbige Beläge auf den Innenwänden zurück gelassen hatten. Zeichentafeln standen Reihe an Reihe und offenbarten Zeichnungen von Konstruktionen, die einem Galileo Galilei würdig waren.
Nach einer weiteren halben Stunde konnte Sir John den kompletten Mechanismus erklären und versprach seinen Bericht zusammen mit seiner Honorarforderung in den nächsten Tagen per Post zustellen zu lassen.
In dem geheimen Arbeitsraum des linken Turmes liefen alle mechanische Konstruktionen zusammen, die die Fenster und Türen beider Türme zu steuern in der Lage waren. Die zueinander geneigten Außenwände beider Türme waren dicker als die anderen Seiten und beherbergten einen schmalen Gang, der es dem Magier ermöglichte, unerkannt, über einen unterirdischen Stollen, von einem Turm zum anderen zu wechseln. Auch führte ein Abzweig vom Stollen weit außerhalb des Schlosses zu einem versteckten Ausgang und einer zum Haupthaus und zwar unmittelbar in das Schlafgemach von Lady Maighread.
„Ein raffinierter Bursche, dieser Dòmhnall.“, sagte Sir Rimplington. „Ganz offensichtlich stand er doch nicht ganz so in Tradition seiner gelehrten, griechischen Vorbilder.“
„All diese Gänge.“, sagte Lord Gloushter. „Kaum zu glauben, dass er all das unentdeckt anlegen konnte. Und alles nur, um eine Affäre mit meiner Ahnin zu haben.“ Verwundert schüttelte er den Kopf.
„Nein.“, gab Sir John einen Teil seiner Gedanken preis. „Ich denke, dass dieser Gang erst später angelegt wurde. Einige Hinweise in der Art wie der Tunnel abzweigt, könnte man so deuten. Ich denke, das alles war zunächst nur Selbstzweck. Als die Liebschaft begann, mag er den zusätzlichen Geheimgang erst angelegt haben. Ich vermute auch, die Schäferstündchen fanden im Schlafgemach des Haupthauses statt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dòmhnall jemanden eingeweiht hätte. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er stets heimlich und unentdeckt bei ihr erschien, was seinen Status als Magier ihr gegenüber bestimmt ins unermessliche gesteigert haben konnte. Der Gang nach draußen wird jedoch zur gleichen Zeit wie der zwischen den Türmen entstanden sein.“ Der nicht preisgegebene Teil seiner Gedanken lautete: „Zumindest Lady Maighread ist mit Sicherheit Ihre Ahnin.“ Bis zu diesem Moment wusste Sir Rimplington noch nicht, dass er in Gedanken lachen konnte. Er konnte es.
„Ich vermute, er legte diese Konstruktionen an, um von seinem Arbeitszimmer aus alles steuern zu können, ohne sich durch vermeidbare Wege von seiner Arbeit ablenken zu müssen. Von hier aus konnte er sämtliche Fenster und Türen bedienen, unmittelbar in seinen zweiten Turm wechseln und sogar die Temperatur regeln. Sehen Sie dieses Miniaturmühlenrad neben dem Kamin?“
„Ja!“, antwortete Lord Gloushter gebannt.
„Den heißen Rauch seines Kamins leitete er nicht nach draußen, sondern über einen dünnwandigen Schacht, der parallel zu seinem Geheimgang bis in den anderen Turm läuft, in beide Gebäude. Ich bezweifle zwar, dass viel Wärme in den zweiten Turm gelangen konnte, doch die Idee ist genial. Mehr als genial, bedenkt man, dass es das 14. Jahrhundert war.“
Noch über eine Stunde unterhielten sich die beiden über die vielseitigen Möglichkeiten all der fantastischen Konstruktionen bis sie das Hupen des Taxis unterbrach. Lord Gloushter bedankte sich überschwänglich und begleitete Sir John erneut mit seinem Schirm zum Schutz vor dem jedoch wieder schwächer werdenden Regen zum wartenden Taxi. Nachdem es aus dem Sichtfeld des Lords verschwunden war, machte er sich wieder auf zum Schloss.
Um folgenden Dialog mitzubekommen, war er jedoch noch zu weit entfernt. Außerdem hätte er dazu wieder auf sein Hörgerät klopfen müssen.
„Aber Du musst das doch gespürt haben? Ich war wie erstarrt vor Angst.“
„Das war nur der Wind.“, sagte der linkte Turm. „Ich persönlich glaube nicht an Menschen.“
Samstag, 31. Mai 2008
Mittwoch, 28. Mai 2008
Sommerliebe
Heiß beleuchtet mich das Gelbgestirn
Lässt den Schweiß in Strömen rinnen.
Immer träger werden Gang und Hirn.
Macht mich fühlen wie von Sinnen.
Doch tauschen würde ich sie nie,
Meine schöne, trockne Sommerszeit.
Und zwäng mich Celsius auch zu Knie,
Wär zum Winterstausche nie bereit.
In keiner Zeit fühl ich so sehr,
Dass ich einen Körper habe,
Und werde eins mit Strand und Meer,
Weil ich mich der Wärme labe.
Bleib bei mir, heißer Sonnenstern,
Entlocke weiter Körpers Tränen.
Halt mir die Kälte weiter fern
Und lass mich selbst gen Meer mich sehnen.
Lässt den Schweiß in Strömen rinnen.
Immer träger werden Gang und Hirn.
Macht mich fühlen wie von Sinnen.
Doch tauschen würde ich sie nie,
Meine schöne, trockne Sommerszeit.
Und zwäng mich Celsius auch zu Knie,
Wär zum Winterstausche nie bereit.
In keiner Zeit fühl ich so sehr,
Dass ich einen Körper habe,
Und werde eins mit Strand und Meer,
Weil ich mich der Wärme labe.
Bleib bei mir, heißer Sonnenstern,
Entlocke weiter Körpers Tränen.
Halt mir die Kälte weiter fern
Und lass mich selbst gen Meer mich sehnen.
Liebe findet sich
Man kann sich Geben und Bemühen wie man will,
Liebe lässt sich weder kaufen noch erzwingen.
Pack es wie Du willst, es wird dir nicht gelingen.
Suchst Du die Liebe, bleibe leis und horche still.
So horch in dich hinein, leb gänzlich nur dein Ich
Und vergiss dies Glück-in-andren-finden-müssen.
Zarte Lippen werden Deine liebend küssen,
denn wahre Liebe unverhofft stets findet sich.
Liebe lässt sich weder kaufen noch erzwingen.
Pack es wie Du willst, es wird dir nicht gelingen.
Suchst Du die Liebe, bleibe leis und horche still.
So horch in dich hinein, leb gänzlich nur dein Ich
Und vergiss dies Glück-in-andren-finden-müssen.
Zarte Lippen werden Deine liebend küssen,
denn wahre Liebe unverhofft stets findet sich.
Sonntag, 18. Mai 2008
Ausziehende Blicke
In einer Sauna gibt es keine ausziehenden Blicke.
So, das musste mal niedergeschrieben werden. Wenn dieser tiefgründige Sinnspruch keine Diskussion wert ist, weiß ich auch nicht weiter. Dann wende ich mich vielleicht dem Ausdruckstanz zu, um mich künstlerisch zu entfalten ...
So, das musste mal niedergeschrieben werden. Wenn dieser tiefgründige Sinnspruch keine Diskussion wert ist, weiß ich auch nicht weiter. Dann wende ich mich vielleicht dem Ausdruckstanz zu, um mich künstlerisch zu entfalten ...
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