Samstag, 19. Februar 2011

Die Wahrheit über Goldlöckchen und die drei Bären

Erst dringt sie ungebeten ein
Und schaufelt Babybärens Brei
Sich ungefragt und gierig rein,
Dann geht der schöne Stuhl entzwei,

Den klein Babybär so liebte,
Weil sie vom feinen Brei so schwer,
Dass er schlichtweg nur zerstiebte.
Ein Ärgernis für einen Bär,

Selbst wenn er -stiebte und nicht -stob,
Dann zerwühlt sie Bärens Betten
Und als sie sich vom Schlaf erhob,
Konnte niemand mehr sie retten:

Da fraß der Papa Bär sie auf;
das ist des Märchens wahrer Lauf.



10 Kommentare:

  1. Dä. Nun wissen wir's! So war's und nicht anders!
    Sehr schön.
    Machen Sie mal weiter so, dann brenn ich mir das auf ne CD und hör mir das abends zum Einschlafen an.
    Da wären Sie jedenfalls in guter Gesellschaft bei J.R.R. Tolkien, Andreas Eschbach und Stieg Larsson. ;)

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  2. Das wäre allerdings gute Gesellschaft. Sehr gute. Ich mühe mich ;-)
    Vielen Dank.

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  4. Wie kannst du bei solchen grausamen Geschichten einschlafen, liebe MEISE?!? Also... dä!

    Und, lieber LICHTTRÄGER, ich hätte ja doch eigentlich gedacht, dass die ganzen alten Mären von all den ganzen bösen Bären, Wölfen und Luchsen heutzutage, wo die großen Beutegreifer zurück in deutsche Lande kehren und ein effektives Wildtiermanagement mehr denn je gefordert ist, dringendst einer Entmythologisierung bedürfen! Und jetzt lese ich das...

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  5. Ich will ehrlich sein, wenn jemand mein Breichen äße, mein Stühlchen zerstörte und in meinem Bettchen schliefe, wünschte ich mich auch, MEIN Vater würde den- oder diejenige fressen. Bär hin oder her ;-)

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  6. Wenn dem eine ganze Serie "Tatort Märchen: Was damals wirklich geschah" oder Ähnliches folgt: Ich bin gerne dabei! Und auch wenn ich (wie immer ;-) ) gerne etwas Längeres zum Lesen hätte, muss ich sagen, auch in seiner Kürze wirkt es eben gerade.

    Nicht nur, dass es kurz uns bissig ist, es ist auch noch gut konstruiert. Und wie immer eine Freude zu lesen. Und zu hören. Sollte da sogar noch eine bessere Klangqualität möglich sein, muss sich vor professionellen Sprechern nicht versteckt werden.

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  7. Stimmt, ab und an wäre so ein böser, bissiger Bärenpapa von Vorteil.

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  8. Liebe Citara, so ein paar Ideen habe ich tatsächlich noch in der Märchenwelt weiter zu wüten ;-)
    Freut mich sehr, dass du dich - trotz der Kürze - zu so einem grandiosen Kommentar hinreißen ließest. Da bin ich drauf und dran, mir ein professionelles Mikro zuzulegen ;-)

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  9. Dieses Gedicht gefällt mir nicht schlecht
    und ich sage, sie starb zu recht,
    denn mein Urteilsspruch:
    Niemand begeht unbestraft Hausfriedensbruch.

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  10. Hausfriedensbrüche sind gemein
    und stören Bärens Frieden.
    Recht hast du, - das darf nicht sein.
    Ich stütze das entschieden!

    ;-)

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