Dienstag, 21. Dezember 2010

Winterlicher Abgesang

Ich schaue raus in unsren Garten,
der einsam wirkt, so voller Schnee.
Es bleibt mir nur, auf dich zu warten,
auch wenn ich keine Farben seh.

Im Sommer schauten wir zu zweien
noch Hand in Hand auf grünes Flies
und konnten uns der Rose freuen,
die rot die unsre Liebe hieß.

Weshalb wir nur so spät erkannten,
dass da schon, an des Garten Rand,
die Halme in der Sonne brannten,
und erstes Grün ganz leis entschwand,

wird immerzu ein Rätsel bleiben,
zumal’s zu lösen auch nicht macht,
dass welke Rosen wieder treiben,
und Sommersonn im Winter lacht.

Und wünscht ich auch die Zeit zu wenden,
gen Frühling, wenn im brachen Land,
die Knospen erste Grüße senden,
würd dennoch es im Froste enden,
der Winter liegt in deiner Hand.

7 Kommentare:

  1. Ach, könnten Worte Gletscher stauen,
    vereiste Kontinente gar
    in grünes Land verwandeln, tauen,
    den Nordwind helfen abzuflauen,
    so stünde ich mit meinen da.

    AntwortenLöschen
  2. Hmmm.
    Ein schönes, aber mich auch ein bisschen traurig machendes Gedicht.

    AntwortenLöschen
  3. Lieber mkh,
    lyrischer kann man seinen Trost nicht andienen. Vielen Dank.

    Liebe Frau Meise,
    vielen Dank. Traurig ist es wohl, doch gewiss bleibt, dass jedem Winter dennoch ein Frühling folgen wird.

    Herzlichst,
    Ihr Lichtträger

    AntwortenLöschen
  4. Ein sehr schönes Gedicht, mein Lieber, und sehr traurig. Und viel ernster, als ich es jemals hinbekommen könnte!

    AntwortenLöschen
  5. Vielen Dank, lieber Scheibster. Traurige Stimmungen sind ein guter Nährboden für traurige Gedichte, doch es taut ja draußen, und ich spüre die Wärme. Die Wärme echter Freundschaft. Danke.

    AntwortenLöschen
  6. Vielen Dank, liebe Mary. Es freut mich, dass es dir gefällt.

    AntwortenLöschen