Montag, 6. Juni 2011

Der Albtraum

Letzte Nacht, als ich gestorben war
an einem Herzen voller Kummer,
sah ich aufgebahrt vor dem Altar
in einem Sarg in ew’gem Schlummer
ein Gesicht mit deinem Antlitz liegen.

Mein Herz getraute nicht zu schlagen,
und mein Atem wurde flach und tot,
kein Wort vermochte ich zu sagen,
und es tränten meine Augen rot,
als ich zu dir ins Grab gestiegen.

So begab ich mich, ganz leer und stumm,
zur letzten Ruh in deinen Armen.
Aber kamen wir tatsächlich um?
Spürt’ ich nicht eben deinen warmen
Atem unsren Tod besiegen?

8 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. "HA.
    Der Träger bricht ein Reimschema.",
    wollte ich erst sagen, aber dann habe ich Depp das Schema erst gesehen.

    Aber wäre es gebrochen, dann für die gute Sache, denn Überleben, welches Leid auch immer, lohnt.

    Ein schöner Text, der auch gerne hätte länger sein dürfen. ein bißchen mehr Aufbau und Stimmungsfutter hätten mir persönlich sehr gut gefallen.

    Die Frage, wo solche dezent morbiden Gedanken herkommen, stelt sich natürlich immer.

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  3. Mir gefällt's grad so. ;)

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  4. MIr gefällt es sehr. Und ich denke mir, ich muss unbedingt wieder Poe und Lovecraft lesen...

    Ist das Gedicht gerade erst entstanden und gar inspiriert von Jays sich zum Tode hinlegen ?

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  5. Ganz großes Lyrikkino! Eins deiner allerbesten poetischen Werke hier, finde ich. An Poe musste ich übrigens auch denken.

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  6. @ Jay
    Du weißt doch, ich bin eher für Lyrik in konzentrierter Form geschaffen. Aber ich hatte heute Morgen tatsächlich den Gedanken, mal eine komplette Geschichte gereimt zu erzählen. Vielleicht in Terzinen. Reizvoll ;-)

    @ Meise
    Das freut mich sehr :-))

    @ Citara
    Toll, dass es dir sehr gefällt. Es entstand gestern Morgen. Inspiriert davon, dass ich mir abends Sorgen gemacht hatte, meine Liebste könnte einen Autounfall gehabt haben. Gott lob, hatte sie nicht, aber so war meine Sorge zumindest zu etwas nutze ;-)

    @ mkh
    Das ist ein sehr, sehr großes Lob. Vielen Dank. Bei Poe denke ich immer gleich an "The Raven", was den Kreis wieder zu Jay schlösse, denn es ist ein für meine Begriffe recht langes Werk ;-)

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  7. Das Gedicht gefällt mir. Der strophenübergreifende Reim schafft es gut, die einzelnen Teile als Ganzes zu verquicken.

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  8. Lieber Emil, vielen Dank, das freut mich. Ich experimentiere derzeit wieder ein wenig mit neuen und alten Reimschemata ;-)

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