In bestem Denglisch rief er aus,
dass er aus seiner Doppelhaus-
hälfte keinen Schritt gehen wird,
solange Rinderwahn rumschwirrt.
Wie fern der Kalokagathie,
sind doch solche Fatzken wie die,
dachte ich damals so für mich,
bewarf mit Bokse-Eijderich*
seines Hauses dunkle Fenster.
Die Medien schufen Gespenster,
die das Sommerloch bestellte,
und das Dunkelfeld erhellte.
Zum Glück hatte die Regierung
die Rindfleischettikettierung
als vordringlichstes Vorhaben
zum -überwachungsaufgaben-
übertragungsgesetz gemacht.
Was hatte ich damals gelacht,
wie war mir das doch schnuppe -,
aß ich doch nur Erbsensuppe.
Jetzt kommt EHEC auf den Teller,
doch schon wieder bin ich schneller
und baue alles selber an,
bevor ich nichts mehr essen kann.
Ich tausche metrosexual style
gegen Harke, Saatgut und Beil.
Selbst zu gärtnern bringt den Segen;
heimlich lauert saurer Regen!
* die Flusen, die man in der Hosentasche hat (Mosel-Platt).
Das hast du toll hinbekommen =) War dir das "Setting" schon vor den Begriffen klar?
AntwortenLöschenBesonder gut gefällt mir der Mittelteil, auch ist er besonders flüssig.
V1+2 der letzten Strophe haben sich mir jedoch völlug versperrt.
Ne, das kam erst nach den Begriffen. Hatte aber auch einen Tag damit verbringen müssen, bis die Idee da war ;-)
AntwortenLöschenFreut mich, dass es dir gefällt.
Nun aber zum letzten Vers. Eigentlich war das Gedicht mit der ersten Pointe - deiner Erbsensuppe - schon fertig. Doch ich wollte Janas Begriff "Metrosexualität" unbedingt noch irgendwo einbauen. Kritisierte Zeilen sollten einfach sagen, ich gebe mein städtisches hippes Modeleben auf und tausche gegen Werkzeuge des Landarbeiters.
Hach, "meine Erbsensuppe", das klingt gut :D
AntwortenLöschenVerständlich sind die Verse natürlich. Vielleicht wäre es bei einer gehörten Variante weniger sperrig, doch Aug` und Hirn kleben mir da jedesmal ;)
Ich werde es im Laufe des Tages, wenn ich es schaffe, vertonen. Spricht man es nämlich amerikanisch genug aus, wird's flüssig und die verklebten Organe lösen sich langsam ;-)
AntwortenLöschenSo, liebe Citara, hiermit wäre es dann vertont. Was denkst du? By the way: Ich bin dir für deine Erbsensuppe sehr dankbar. Noch ein Wort wie Kalokagathie oder Buksteniederich - letztes man selbst in Google nicht finden - und ich wäre beim Vertonen wahrscheinlich dem gemeinen Zungenknoten anheim gefallen ;-)
AntwortenLöschenToll, nun passt es wirklich gut.
AntwortenLöschenDass du dir beim Vertonen der bösen bösen Wärter die Zunge nicht endgültig verknotet hast, alle Achtung!
Buksteniederich kann man jetzt finden - bei dir! :D
AntwortenLöschen@Citara
AntwortenLöschenFreut mich. Bei Buksteniederich bin ich mir nicht mal sicher, ob ich es richtig ausspreche. Vielleicht müsste ich da etwas mehr verknoten ...
@Meise
Buksteniederich ist übrigens altes Moselplatt. Und, ja, jetzt findet man sie bei Google, die guten alten Hosentaschenflusen :-))
Der Urheber dieses Worte musste nun einräumen, dass es tatsächlich eher Bokse-Eijderich geschrieben würde. Ich habe es korrigiert und nun auch eine Seite im Netz gefunden, die diesen Begriff aufführt :-)
AntwortenLöschenhttp://www.gerdbraun.info/resources/Platt-www.htm
Reimt sich aber immer noch. Neu vertonen werd ich's deshalb aber nicht ;-)