Sonntag, 5. November 2017

Fünfundsiebzigster Schritt: Tun durch Nichtstun

Glänzende Idee: Netbook statt Desktop-PC
Vor einem knappen Jahr kam ich auf die revolutionäre Idee, nicht nur meine Lampen im Haus durch Energiesparlampen zu ersetzen und bei Nichtbenutzung konsequent deaktivierte Steckerleisten zwischen all meine Elektrogeräte und das Netz zu klemmen, sondern auch auf die aberwitzige meinen Kühlschrank dem geregelten Umsatz meines Energieversorgers zu entziehen. Der Status ist immer noch derselbe wie heute. Auch den heißen Sommer mit dachgeschossmäßigen 30° Celsius in meiner bescheidenen Kemenate habe ich frei elektrischer Kühlung ohne Lebensmittel- und persönliche Schäden überstanden. Nachdem ich nun auch noch konsequent mein Netbook anstelle meines Desktop-PCs nutze, das bis zu zweidrittel weniger Strom verbraucht, bin ich im Oktober auf ein Rekordtief gesunken: 23 Kilowattstunden - das sind weniger als sieben Euro, die ich für elektrische Energie im Monat aufwende. Viel mehr kann ich nicht mehr tun, um meinen CO2-Verbrauch durch elektrische Geräte aktiv zu senken - jetzt ist die Zeit fürs Nichttun gekommen und es andere tun zu lassen.

Nicht so glänzende Idee:
CD-Stapel auf Ladeluke
Gut 33 Millionen Tonnen CO2 werden durch Datenverkehr allein in Deutschland freigesetzt. Umso wichtiger, auf Anbieter zu setzen, die möglichst emissionsfreien Strom nutzen. 
Als erstes habe ich geprüft, wie es mein Email-Anbieter mit der Energie hält. GMX ist eine Tochter von 1&1, und die in Montabaur ansässige Firma nutzt vollständig Ökostrom aus Wasserkraft. Eine vermutlich noch bessere Alternative ist Posteo, die von der Stiftung Warentest mit Bestnote getestet wurde. 1&1 ist im Mittelfeld gelandet - im Test ging es allerdings primär um die Funktionalität und nicht um die Nachhaltigkeit.
Meine Homepages werden auch von 1&1 gehostet, insofern bin ich da bereits auf der richtigen Seite, wobei ich bei meiner Recherche auch auf Alternativen wie Greensta und andere gestoßen bin, die ich an dieser Stelle nicht vorenthalten möchte.
Als nächstes habe ich meine Suchmaschine auf Ecosia umgestellt. Ecosia investiert 80% der Werbeeinnahmen in Aufforstungsprojekte. Meine Suchanfragen werden also in Bäume umgewandelt, die wiederum CO2 speichern. Die Ergebnisse der Suchanfragen stehen denen von Google meiner Erfahrung nach in nichts nach. 
Im nächsten Schritt gehe ich das Thema Onlinebanking für mich an. Auch da gibt es Anbieter, wie die GLS oder die Ethikbank, die Nachhaltigkeit auf ihre Fahnen geschrieben haben und keine Unternehmen finanziell unterstützen, die einer lebenswerten Zukunft abträglich sind.
Zum Abschluss noch ein Hinweis: Wer seinen nun nicht mehr benötigten PC zu verkaufen plant, sollte keinen Stapel CDs auf die offene Ladeluke fallen lassen. Es wirkt sich merklich auf den Verkaufspreis aus!

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