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Eine für mich sehr hübsche Methode bedarf einer kurzen Vorgeschichte zur Erläuterung. Ich hasse Camping. Nichts gegen die Natur, in der ich mich wirklich sehr gerne aufhalte. Alle die schönen Geräusche: Das Knacken der Äste, das Rascheln von kleinen Nagerfüßlein im trocken Laub, all die Rufe der liebreizenden tierischen Waldbewohner ... stören mich nachts im dünnwandigen Zeit so sehr, dass ich selbst auf Festivals entweder im Wohnmobil oder im Hotel bin. Bah! Doch wer nie Campen war, kann nicht mitreden. Ich campe daher zu jeder Zeit zumindest materiell ein wenig. In der Lite-Variante, aber dafür ununterbrochen. Wenn ich weiß, dass ich unterwegs Kaffee trinken werde, führe ich in meiner Umhängetasche meinen Camping-Thermobecher mit, also beispielsweise auf Poetry-Slam-Tour, wenn ich lange per Bahn oder Auto unterwegs bin. Statt den "Pappbecher" im Bahnhof oder an der Tankstelle füllen zu lassen, verwende ich meine nachhaltige Alternative. Und der Kaffee bleibt dann auch länger heiß!
An dieser Stelle stelle ich gleich mein Camping-Besteck mit vor, das ich tatsächlich immer dabei habe. Ich liebe die Blicke an den Imbissbuden, wenn ich Plastik- oder im besseren Fall Holzspießchen und -gäbelchen ablehne, um damit zu essen, und ich freue mich darauf, irgendwann einen zweiten Menschen mit eigenem Besteck zu treffen. Vielleicht können wir dann die Logos der ebenfalls mitgeführten gebrauchten Papiertüten vom Bäcker vergleichen wie andere ihre exponierten Chronographen!
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Für den Becher zuhause, ebenso wie für den Becher für unterwegs, gilt jedoch folgendes: Wenn ich ihn nach der Nutzung immer in die Spülmaschine stecke, vernichte ich die vorteilhafte Ökobilanz, wie eine niederländische Studie festgestellt hat. Die gute Nachricht ist, einfach nur einmal die Woche statt nach jeder Nutzung in den Geschirrspüler damit und die restlichen Tage schlicht mit Wasser ausspülen, und alles ist gut.
Warum trinke ich meinen Kaffee am liebsten selbst zubereitet? Nun, er darf nicht mit Wasser überbrüht werden, das heißer ist als 94 Grad, sonst lösen sich die Bitterstoffe heraus. Auch darf das Wasser nicht kälter als 84 Grad sein, da sich die Aromen sonst nicht herauslösen. Der Mahlgrad des Pulvers für die Frenchpress muss grob sein, der für die manuelle Filterung mittel, für Mokka aus der Mokkakanne fein, aber nicht zu fein. 20 Gramm Pulver pro großer Tasse (drittel Liter) mit dem Porzellanfilter, 40 Gramm für den Liter in der Frenchpress. Erklär das mal an der Tankstelle!
Heute ist übrigens meine zweiwöchentliche Kolumne in der Wetterauer Zeitung gestartet. Blogeintrag und Kolumne drehen sich immer um das gleiche Thema und erscheinen parallel. Es gibt also nun alle zwei Wochen dienstags auch einen neuen Blogeintrag, der das Thema der Kolumne etwas vertieft. Hat sie jemand gelesen? Ich freue mich über eure Kommentare hier im Blog oder auf Facebook.