Dienstag, 18. April 2017

Das Experiment Gelber Sack XVIII

Tomaten & Co. warten auf den "Freigang"
Dieses Jahr möchte ich unter die Gärtner gehen. Ich habe mir extra ein Buch über Urban Gardening gekauft. Was völlig sinnlos war: Nach der Lektüre musste ich feststellen, dass auch der urbane Gärtner mit Erde, Wasser und Dünger arbeitet. Sei's drum. 
Mitte März hatte ich in einer Anzuchtstation die ersten Samen gesäht (oder Saaten gesamt?). Um kein Plastik für mich produzieren zu lassen, hatte ich in unserer lokalen Free-Your-Stuff-Gruppe nach einer gefragt und sie auch rasch bekommen (Ganz toll, sogar mit jede Menge Saatgut dabei). 
Mittlerweile sind die Bohnen schon draußen. Für sie hatte ich gestern in der Gruppe aus gleichen Motiven gefragt, ob jemand Rankgitter hat. Auch das hat geklappt (Ganz toll, sogar mit zwei Ostereiern dran). 
Jungpflanzen werden an Rankgitter und -spiralen herangeführt
Meine Tomaten habe ich inzwischen schon umgetopft. Sie wachsen super. Auch sie brauchen Spiralen, an denen sie hochwachsen können. Ich hatte nach welchen gefragt. Ich habe auch sie heute abholen können (Ganz toll, sogar insgesamt sechs Stück). 
Da Tomaten nicht nass werden dürfen, weil sie sonst Braunfäule bekommen (Krass, wie schaffen es Tomaten ohne Menschen zu überleben. Das ist ja fast wie bei Goldfischen. Die überleben auch ohne Menschen nicht in ihrem Aquarium, wie ich als Kind feststellen musste. Ich vermisse dich, Goldie! Tut mir leid, Mann!), habe ich ihnen ein Gewächshaus gebaut, aus alten Folienresten, alten Vierkanthölzern und neuen Nägeln. Vollkommen ohne neues Plastik und voller Recycling! Das war vor gut vier Wochen. 

Selbstgebautes Gewächshaus kurz vor der Fertigstellung
Heute komme ich nachhause und wundere mich beim Blick aus dem Fenster, dass meine Dachterrasse irgendwie verändert wirkt. Mein Gewächshaus lag in der Mitte und auf dem Rücken. Heute Morgen stand es noch, und zwar am Rand und auf seiner Unterseite. Es scheint, als sei es nicht so clever gewesen, die Folie nicht auch unten festzunageln und dem gewütet habenden Sturm Angriffsfläche zu geben. Ob ich verärgert bin? Erstaunlicherweise nicht! Meine Holzkonstruktion hat es unbeschadet überstanden. Ein Zeugnis meiner handwerklichen Fähigkeiten, das für mich und alle anderen Menschen, dich mich kennen, total überraschend kommt. Immerhin hatte ich gut fünf Stunden gebraucht, diesen einfachen Kasten von 100 cm x 150 cm x 200 cm zu bauen, und ich fiel  
Selbstgebautes Gewächshaus kurz nach dem Sturm
sogar einmal von dem Gartenstuhl (Arbeitsschutz!) herunter, auf dem ich stand, um die oben befindlichen Hölzer zusammenzuschrauben, da sich meine Birkenstocksandalen (Arbeitsschutz!) mit dem Handlauf verhakt hatten. Zum Glück war ich in die Lücke zwischen Kappsäge und Zuschnittresten gefallen (Arbeits ... ach, ihr wisst schon!) und blieb unverletzt. Auch deshalb bin ich nicht verärgert, weil es zu einem so frühen Zeitpunkt den Sturmtest nicht bestanden hatte. Selbst wie ein Sturm gewütet hätte ich mit Sicherheit, wenn die Tomaten schon drinnen gewesen wären, als der Sturm zugeschlagen hätte. Dann wäre vermutlich das tägliche, liebevolle Umsorgen meiner Pflanzen für den Eimer gewesen.
In den nächsten Tagen frage ich dann mal nach weiteren Folienresten. Dir gebe ich's, Sturm!

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