Passend zu den für heute angekündigten 29 Grad Celsius sondere ich etwas Klimatechnik aus.
Vor einigen Jahren wohnte ich in einer Dachgeschosswohnung, die so gut isoliert war, dass im Sommer aber auch wirklich nicht ein Grad Temperatur entweichen konnte - einer großzügigen Fensterfront sei dank. Es war in Juli und August stets so heiß, dass regelmäßig Klimaforscher bei mir zu Gast waren, um Schulklassen den Treibhauseffekt zu erklären. Die Temperaturen waren teilweise so hoch, dass ich fiebersenkende Mittel mittels einer alten Fernsterreinigerflasche versprühen musste, um nicht zu kollabieren. Als mein Vermieter mir zum Jahresende unterstellte, ich würde täglich baden, obwohl ich doch nur die während der nächtlichen Verdunstung verlustig gewordenen 13-20 Liter morgendlich zuführte, wusste ich, es musste sich etwas ändern. Ich investierte - Achtung: Hier kommt ein deutliches Zeichen, was Hitze mit der Denkfähigkeit anstellen kann - über 500 Euro für ein mobiles Klimagerät. Nach dem Kauf hatte eine wunderbare Zeit begonnen. Nicht einmal musste ich nachts mehr schwitzen, und die drei, vier Erkältungen im Sommer waren mir das wirklich wert. Auch die Weihnachtskarten, die ich seitdem regelmäßig von unserem Stromversorger bekommen hatte, waren eine Freude. Ob sie wohl immer vom ganzen Vorstand persönlich unterzeichnet sind?
Seit meinem Umzug vor eineinhalb Jahren steht das ordentliche Gerät nun auf dem Speicher. Ich war so weise umzuziehen und entging so der Klimatisierungsnotwendigkeit. Wer nach dem Lesen der ersten Zeilen jedoch denkt, der Arnold schreibt hier doch offenbar auch im Fieberwahn, dem oder der sei gesagt, dass sie oder er Recht hat. Ich wohne wieder in einer Dachgeschosswohnung, doch im letzten Sommer waren es als Höchstwert gerade einmal 34 Grad Celsius. Ich lache dir ins Gesicht, Sommersonne. Wenn das alles ist, was du drauf hast, brauche ich kein Klimagerät. Jemand Bedarf? Abgabe nur an Bedürftige aus Dachgeschosswohnungen mit Spitzen von mindestens 50 Grad Celsius!
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